
120 Minuten brauchte der FC Röthlein/Schwebheim am Sonntagabend in der Relegation zur Fußball-Kreisklasse, bis endlich der ersehnte Jubel ausbrach. Gegen den TSV Geiselwind reichte zuvor auch eine zweimalige Führung nicht zum Sieg – erst, als der A-Klassist in der Verlängerung auch das dritte Mal vorlegte, gab sich Geiselwind notgedrungen geschlagen. "Ich bin heute 15 bis 20 Jahre gealtert", erklärte FC-Trainer Michél Keller nach der nervenaufreibenden Partie glücklich, aber auch ein wenig nachdenklich, bevor es richtig ans Feiern ging. "Wir haben es uns unnötig schwer gemacht."
Der FC gab zunächst den Ton an und kam auch schnell zum Führungstor, als Lenny Calhoun nicht angegriffen wurde und trocken das 0:1 markierte (8.).
Doch die Antwort des TSV ließ nicht lange auf sich warten. Nur 180 Sekunden nach dem Rückstand stellte Spielertrainer Ivo Königer nach einem Eckball mit dem 1:1 wieder alles auf Anfang. Röthlein/Schwebheim wollte aber mehr. Folgerichtig ging die Zweier-Gemeinschaft erneut in Führung, als Lukas Pohli von der Geiselwinder Defensive im Strafraum gänzlich allein gelassen, das 1:2 gelang (22.).
Die Probleme, die Geiselwind schon durch die gesamte Saison begleiteten (62 Gegentore), schienen auch in dieser Partie ausschlaggebend zu sein. "Wir sind nicht in die Räume gekommen und sind oft hinterhergerannt", so Königer. Jedoch wendete sich das Blatt nach der Pause.
Die Überzahl kann Röthlein/Schwebheim zunächst nicht nutzen
Zunächst rettete Röthleins Keeper Bastian Pfisterer noch gegen einen Königer-Kopfball (47.), doch nur neun Minuten später war es soweit: Röthleins Fabian Götz brachte im Strafraum Christof Hagen zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Moritz Brünner zum erneuten Ausgleich.
Nun aber nahm Röthlein das Heft wieder klar in die Hand, zumal Geiselwind nach der Ampelkarte gegen Andreas Klein die letzten 20 Minuten in Unterzahl spielen musste.
Der lange verletzte Tobias Bähr schießt seine Mannschaft in die Kreisklasse
Doch weder Pohli noch Mehmet Gergeroglu konnten ihre Chancen nutzen – es ging in die Verlängerung. Und in der sorgte Tobias Bähr, der lange verletzt war und nach etwa anderthalb Jahren in der nun für den FC abgeschlossenen Runde zurückkam, nach sehenswerter Pohli-Vorarbeit für die dritte Röthleiner Führung (114.) und damit auch für den Aufstieg. Denn Geiselwind hatte nicht mehr die Kraft, noch ein drittes Mal zurückzukommen. Das aber will der TSV am Donnerstag gegen den TV Oberndorf, den er schon aus der Liga kennt.