Der TSV Gochsheim hat das Kellerduell in der Fußball-Landesliga Nordwest gegen die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach vor 250 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem heimischen Sportplatz mit 0:1 (0:0) verloren. Die DJK springt durch ihren ersten Sieg im Jahr 2024 somit vorbei an den Gochsheimern und runter von den Relegationsrängen, wo der TSV weiterhin zu finden ist.
Kurz bevor die siebenminütige Nachspielzeit des Kellerduells zwischen dem TSV Gochsheim und der DJK angebrochen war, forderte Bernd Rüger seinen Bruder Werner zum Gehen auf. Dieser aber wollte bis zum für die Gastgeber bitteren Ende der Partie bleiben. Die beiden sind schließlich nicht mehr allzu oft bei Spielen des TSV, bei dem sie allerdings einen gewissen Kultstatus innehaben. Die Brüder, übrigens beide in Schwebenried geboren, zogen noch als Jugendliche nach Gochsheim und spielten dort in den Sechziger- und Siebzigerjahren für den TSV, für den sie mit 16 beziehungsweise 17 Jahren ihre Premieren in der Landesliga feierten.
In der gegenwärtigen Landesliga-Runde ist es für Gochsheim weiter eng. Der TSV liegt auf einem Relegationsplatz. "Die Niederlage ist wirklich bitter. Die DJK hatte aus dem Spiel heraus nur eine einzige Chance, sonst gar nichts", ärgerte sich Spielertrainer Michael Herrmann, dessen Team es verpasst hatte, zwei gute Chancen vor der Pause zur Führung zu nutzen. "Eigentlich war es ein 0:0-Spiel. Ein Remis hätte uns natürlich geholfen, dann wären wir in der Tabelle vor Schwebenried geblieben", so Herrmann. Doch weder Yannick Sprenger per Kopf (9.) noch TSV-Torjäger Nico Kummer, der aus 13 Metern über den Gästekasten schoss (29.), brachten den Ball im DJK-Tor unter. Fast zwangsläufig ging es so torlos in die Pause.
Die Entscheidung fällt per Foulelfmeter
Dass das entscheidende Tor per von Kapitän Yannick Deibl verwandeltem Foulelfmeter (53.) fiel, war bezeichnend für dieses kampfbetonte und am Ende hektische Kellerduell. TSV-Spielertrainer Herrmann hatte zuvor im Strafraum "das Bein halt blöd angeboten", über das Gästespieler Sebastian Lehmann fiel.
Den minimalsten aller Vorsprünge verteidigte die DJK aufopferungsvoll gegen meist ideenlos anrennende Gastgeber, die – schon in Überzahl, weil Tobias Burger mit Rot vom Platz gemusst hatte (84.) – auch ihre letzte Chance durch Herrmann in der Nachspielzeit nicht nutzen konnten.
Der Jubel über den Sieg war entsprechend groß bei der DJK. "Da sind schon einige Steine gepurzelt", gestand Trainer Felix Zöllner. "Wir haben bis auf die letzten fünf Minuten wenig zugelassen und den Sieg am Ende taktisch diszipliniert und durch großen Einsatz und Willen erzwungen." "Und wir haben wieder mal zu null gespielt", freute sich sein Co-Spielertrainer Thomas Cäsar.
Während die Gäste, die auch das Hinspiel gewonnen hatten (2:0), den knappen Sieg auf dem Platz noch feierten, waren die gebürtigen Schwebenrieder und Ex-Gochsheimer Spieler Bernd und Werner Rüger längst auf dem Heimweg.
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
TSV Gochsheim –DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 0:1 (0:0)
Gochsheim: Husic – Herrmann, Heimrich, T. Kummer, Sommer – Reulein (58. Schott), Wüst (46. Gmehling), P. Demar –N. Kummer, D. Demar (71. Tewelde), Sprenger.
Schwebenried/Schwemmelsbach: Hartmann – Schneider, Wehner, Cäsar – C. Lehmann (85. Schramm), Behr, Kühlinger (90.+5 Amthor), Burger – Deibl, Lichtlein – S. Lehmann (56. Neubauer).
Schiedsrichter: Christopher Wißerner (SV Lauf am Wald). Zuschauende: 250: Tor: 0:1 Yannick Deibl (53., Foulelfmeter). Rot: Tobias Burger (84., DJK, Foulspiel).