
Den ersten Eßlebener Knalleffekt gab es bereits vor dem Anpfiff. Da ließen einige der mit einem Fanbus nach Gerolzhofen angereisten Anhänger Konfettikanonen in die Luft gehen. So sollte es immer sein, schließlich ist Pyrotechnik zu Recht verboten. Statt Rauch verteilte sich Flitter großflächig auf dem Spielfeld, als sei die Unterstützung von außen ein Vorbote dessen gewesen, was in den 90 Minuten auf dem Rasen folgte.
Dort übernahm die Zweitvertretung des Bezirksligisten von Beginn an die Initiative und tat alles dafür, nach dem Abstieg in der Relegation vor einem Jahr auf dem gleichen Weg prompt wieder in die Fußball-Kreisklasse zurückzukehren. Der TSV Eßleben II, Drittplatzierter der A-Klasse Schweinfurt 1, siegte souverän und hochverdient mit 3:0 (1:0) gegen den TSV Geiselwind, dem nach Rang drei in der A-Klasse Schweinfurt 2 der direkte Wiederaufstieg misslang. Eine zweite Chance in der Relegation gibt es nicht.
"Wir konnten aus dem Vollen schöpfen. Das hat sich in den zahlreichen Torchancen gezeigt", sagte Eßlebens Trainer Manuel Mauer im Siegesgetöse seiner Spieler und der rund 100 eigenen Fans unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Dabei konnte es sich der 42-Jährige sogar erlauben, seinen mit zwölf Treffern erfolgreichsten Torschützen Yannick Strahl erst eine Viertelstunde vor dem Ende einzuwechseln. Der Angreifer lebt inzwischen in München und kommt nur noch unregelmäßig in die Heimat. Doch die Offensivkräfte Fabian Luntz und Philipp Königer standen ihm in nichts nach und erzielten nicht nur die drei Tore, sondern hatten noch eine Reihe weiterer Gelegenheiten.
Bis zur Relegation waren die Geiselwinder 16 Spiele am Stück ungeschlagen gewesen. Die letzte Niederlage hatten sie Ende September bezogen. Als es im Entscheidungsspiel darauf ankam, brachte das Team von Ivo Königer seine Leistung nicht mehr auf den Platz. "Leider zum falschen Zeitpunkt", haderte der Spielertrainer. "Am Ergebnis gibt es nichts zu rütteln. Wir hatten einfach einen schlechten Tag und waren von Anfang an viel zu nervös."

Die Fans, im Gegensatz zu den Eßlebenern in der Unterzahl, feierten die Mannschaft hinterher trotzdem. Geiselwinds Unterlegenheit zeigte sich insbesondere an Moritz Brünner. Der Mittelstürmer, der in 20 Ligaspielen satte 26 Mal geknipst hatte, war die gesamte Zeit abgemeldet. Die Mitspieler versuchten immer wieder, den 25-Jährigen mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte in Szene zu setzen. Doch wenn Brünner nicht im Abseits stand, kamen die Pässe in die Spitze viel zu unpräzise.
Bezeichnenderweise resultierte Geiselwinds größte und einzige Chance fünf Minuten vor dem Ende aus einem 25-Meter-Querschläger des Eßlebeners Steffen Streng, der seinen überraschten Schlussmannn Jonas Ringelmann zu einer Glanzparade zwang. Dessen Gegenüber Frank Hofmann hatte vor allem in dem von beiden Seiten hektisch geführten ersten Durchgang einige Male einen höheren Rückstand als das 0:1 durch Luntz verhindert. Häufiger aber betrieb Eßleben Chancenwucher, so dass das Resultat erst nach der Pause durch Königers Doppelschlag deutlich ausfiel.