Nichts war es mit dem Angriff auf die Tabellenspitze. Auch nach dem zehnten Spieltag in der Korbball-Bundesliga Süd bleibt der amtierende Meister TuS Helpup das Maß der Dinge. Auch die beiden am vergangenen Sonntag im Einsatz befindlichen unterfränkischen Vertreter, Gastgeber TSV Bergrheinfeld sowie die SpVgg Hambach, schafften es nicht, den Allgäuerinnen die ersten Punkte dieser Spielzeit abzunehmen. Ein möglicher, wenn auch nur zaghafter, Angriff auf die derzeit absolut dominierende Mannschaft der Liga hat sich damit ebenso erledigt, wie die vage Hoffnung auf ein bisschen Spannung an der Tabellenspitze.
Dabei schnupperte Bergrheinfeld, das im Hinspiel Helpup nur denkbar knapp mit 6:7 unterlegen war, erneut an der Überraschung. Mit 4:1 führte das Team von Trainerin Kirstin Grote gute vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff. In die Pause aber ging es dann mit einem 4:4. Und nicht einmal eine halbe Minute nach dem Wiederanpfiff hatte Helpup dann das Spiel gedreht, baute seine Führung auf 7:4 aus und brachte den Drei-Körbe-Vorsprung ins Ziel.
Nach der Pause den Faden verloren
"Es lag an der zweiten Halbzeit, da hatte Helpup einfach mehr Spielideen", resümierte TSV-Trainerin Grote nach den 40 Minuten. Nach einer guten ersten Halbzeit verloren ihre Spielerinnen etwas den Faden, trafen zudem vorne einfach nicht mehr gut. "Letztlich sind sie uns noch einen Tick überlegen, man darf ja nicht vergessen, dass wir gegen den deutschen Meister gespielt haben, und sie sind einfach noch besser aufgestellt als wir. Wir arbeiten noch an vielen Dingen, die bei ihnen schon längst eingespielt sind." Letztlich war der Meister einmal mehr schlicht das abgezocktere Team, das immer wieder mit weiten Würfen der Korbhüterin in die Spitze – mehr oder weniger – erfolgreich agierte. "Es reicht bei uns sicher schon für einige Momente, aber eben noch nicht für ein ganzes Spiel", so Grote, die aber ein Wiedersehen in der Endrunde um die Meisterschaft nicht für unmöglich hält.
Auch Hambachs Spielführerin Talia Neugebauer räumte nach dem 1:6 ihrer Mannschaft gegen Helpup ein, dass der TuS derzeit als Mannschaft schlicht zu gut eingespielt sei: "Die verstehen sich einfach blind." Aber so weit weg sieht sie ihr Team nicht: "Unser Manko waren die Würfe vorne, daran müssen wir arbeiten. Aber aus solchen Spielen wie heute können und werden wir lernen." Immerhin konnten Hambach und Bergrheinfeld ihre beiden anderen Partien gegen die Ligaschlusslichter deutlich für sich entscheiden, Hambach mit 14:2 gegen Honnefeld, Bergrheinfeld mit 17:1 gegen Eisbergen.
Für alle fünf Teams, die in der TSV-Halle vor gut 100 Zuschauenden antraten, war es auch der Auftakt in die Rückrunde, in der es für Bergrheinfeld und Hambach auch darum gehen wird, im Duell mit den anderen fünf Teams aus der Region, die am Sonntag allesamt spielfrei hatten, möglichst weit vorne zu landen. "Es geht ja auch darum, wer Unterfrankens bestes Teams ist", sagte Neugebauer. Und um die ersten drei Plätze – von denen freilich der erste bereits fest an Helpup vergeben zu sein scheint – die ja zur Teilnahme an der Endrunde um den nationalen Titel berechtigen. "Das ist natürlich unser Ziel", so Neugebauer, die das in der Vergangenheit bereits mit der Hambacher Jugend geschafft hat und es mit den Frauen schaffen will.
Das direkte Duell Bergrheinfeld gegen Hambach gab es am Sonntag nicht, das steigt erst am letzten Spieltag am 17. März. Bis dahin wird es noch ein langer Weg. Und ein spannender. Denn die unterfränkischen Teams drängeln sich derzeit im Tableau dicht an dicht, und das dürfte bis zum Schluss reichlich Spannung in Sachen Qualifikation zur Finalrunde bedeuten.