Seit Jahren wird der SV Euerbach-Kützberg zum Favoritenkreis in der Landesliga gezählt. Gereicht für den großen Wurf hat es aber bislang nicht. Für die anstehende Spielzeit, die für den SVE am Samstag, 24. Juli, mit einem Derby auf eigenem Platz gegen Aufsteiger Gochsheim beginnt, ist die Mannschaft von Trainer Julian Grell verjüngt worden. Das umformierte Team muss sich wohl erst einmal finden.
Die Vorbereitung
Das Team von Trainer Julian Grell hat die Corona-Pause gut überstanden. Das Grundkonzept für die Saison steht. Zwar fehlen derzeit einige wichtige Spieler aufgrund leichterer Blessuren, aber bis zum Saisonstart sollten sie zur Verfügung stehen. Vor allem stimme die Fitness, betont der Coach. Nach dem Start stand den Kickern für zwei Wochen ein Athletiktrainer zur Seite, dessen muskuläre Tests dem Team durchweg gute körperliche Verfassung bescheinigten. Dass noch an kleineren Stellschrauben wie beispielsweise im Defensivbereich gedreht werden muss, zeigen die Testspiele: Zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen sind eine mittelmäßige Bilanz.
Die Mannschaft
Nachdem bereits im letzten Sommer 14 neue Spieler verpflichtet wurden, verstärkte man zur neuen Saison die Defensive mit den Torhütern Johannes Sturm (TSV Aubstadt), Christoph Saballus (TSV Forst) sowie Lenny Barth (eigene Junioren) und Abwehrspieler Luca Binder (FC 05 Schweinfurt). Im Angriff kamen Shaban Rugovaj (FC Sand) sowie Nico Reuß (eigene Junioren) hinzu, Jannis Mehler (eigene Junioren) ist für das Mittelfeld vorgesehen. Im Gegenzug gingen drei erfahrene Führungsspieler. Mirza Mekic und Irnes Husic wechselten zum TSV Gochsheim, Luis Hiltl ging zur DJK Schwebenried/Schwemmelsbach. Aufgrund der neuen Zusammensetzung befindet sich der breit aufgestellte Kader mit einer Altersstruktur zwischen 18 und 26 Jahren noch in der Findungsphase, in der sich auch die grundlegende Taktik nach und nach entwickeln muss.
Der Königstransfer
Die gesamte Mannschaft ist für den Trainer das Wichtigste und der beste Neuzugang. Deshalb möchte er keine einzelnen Spieler herausheben. Für Grell kommt es darauf an, "mannschaftliche Geschlossenheit auf den Platz zu bringen. Daraus soll die spielerische Qualität erwachsen". Nach dem Weggang der drei Führungsspieler "müssen sich andere Akteure für diese Rollen empfehlen, was sich aber zunehmend herauskristallisiert", so Grell.
Die Konkurrenz
Nach der Zwangspause fällt dem Trainer eine Einschätzung schwer, zumal er die Liga nach nur fünf absolvierten Spielen noch zu wenig kennt. Deshalb will er auch nicht allzu viel nach rechts und links schauen, sondern sich auf das eigene Team fokussieren. "Nach Hörensagen" schätzt Grell als wohl größten Favoriten die FT Schweinfurt ein. Aber auch den FC Geesdorf und die Alemania Haibach sieht er im Kampf um die Spitzenposition.
Die Erwartung
Grell möchte aggressiv und dominant spielen und mit dieser Qualität die Aufstiegsrunde erreichen. Seiner Meinung nach wird es davon abhängen, wie sich jeder – besonders auch die Neuzugänge aus höheren Ligen - bereit erklärt, alles aus sich herauszuholen und bis an die Leistungsgrenze zu gehen. Wichtig sei es, "ein Team zu bilden, das sich einem gemeinsamen Ziel unterordnet". Das könnte dann mittelfristig Aufstieg in die Bayernliga heißen.
Abgänge: Mirza Mekic, Irnes Husic, Edisan Berisha (alle TSV Gochsheim), Luis Hiltl (DJK Schwebenried/Schwemmelsbach ). Zugänge: Shaban Rugovaj (FC Sand), Johannes Sturm (TSV Aubstadt), Christoph Saballus (TSV Forst), Luca Binder (FC Schweinfurt 05), Lenny Barth, Jannis Mehler, Nico Reuß (alle eigene Junioren).
Spielerkader, Tor: Johannes Sturm, Kilian Schunter, Christoph Saballus, Lenny Barth. Abwehr: Felix Wehner, Luca Knöll, Patrick Helfrich, Jannik Binder, Osama Alawami, Luca Binder, Nicolas Reinhard. Mittelfeld: Max Hillenbrand, Christopher Lehmann, Markus Thomann, Vincent Waigand, Albin Spahija, Steffen Schmidt, Jannis Mehler. Angriff: Shaban Rugovaj, Christoph Schmidt, Luis Wirth, Yasir Aldijawi, Tim Stühler, Nico Reuß.
Trainer: Julian Grell (seit 2020). Saisonziel: vorne mitspielen. Meistertipp: Alemannia Haibach.