Man könnte es als ausgleichende Gerechtigkeit oder Duplizität der Ereignisse bezeichnen, was am Ende der rassigen Landesliga-Partie zwischen der FT Schweinfurt und dem ASV Rimpar geschah. Wie schon im Hinspiel in Rimpar, das die Schweinfurter mit 2:1 gewonnen hatten, fiel der Siegtreffer in der Nachspielzeit. Und es waren auch diesmal wieder die Gäste, die mit ihrem Last-Minute-Tor und dem 3:2-(2:1)-Erfolg drei Punkte einfuhren. "Ich gönne es Rimpar", zeigte sich Adrian Gahn, Trainer der FT Schweinfurt großzügig. "Jetzt weiß ich, wie sie sich nach dem so knapp verlorenen Hinspiel gefühlt haben müssen."
Aus dem Nichts fällt in der Nachspielzeit der Rimparer Siegtreffer
Keine Frage, dass es bei den Hausherren lange Gesichter gab, als quasi aus dem Nichts Marcel Böhm in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:3 einnetzte. Vorausgegangen war ein Einwurf an der Mittellinie, dem eine Flanke auf den langen Pfosten folgte. Großer Jubel bei den Gästen, als der Ball im Netz zappelte. Eigentlich hatte es so ausgesehen, als ob sich gegen Ende der Partie alle auf ein Unentschieden eingerichtet hätten. "Bevor jeder zwei Mal einen Punkt mitnimmt, sind mir einmal drei Zähler lieber", stellte ASV-Trainer Henry Stenzinger fest.
Er hatte gut lachen, denn diesmal war es sein Team, das am Ende den knappen Erfolg verbuchte. "Heute kann ich mit einem breiten Grinsen ein Bierchen mit den Jungs trinken", stellte er fest. Umso schöner, da er in seine frühere fußballerische Heimat zurückgekehrt war. Elf Jahre hatte Stenzinger für die Turner gekickt, bevor er nach Rimpar wechselte. Und so blieb es nicht aus, dass er den ein oder anderen früheren Mitstreiter für einen freundschaftlichen Austausch traf.
Doppelschlag bringt Rimpar in der ersten Halbzeit in Führung
Zu Beginn der Partie nahmen die Gäste das Heft in die Hand und drängten auf das schnelle Führungstor. "Aber wir waren vorbereitet", erklärte FT-Coach Adrian Gahn. Trotzdem gelang Rimpar nach einer guten halben Stunde der Doppelschlag zur 2:0-Führung. Nach einem Eckball markierte Louis Reinhart per Kopf das 1:0 (36.). Wenig später hatte Andre Hartmann nach einem Konter viel Zeit, sich den Ball zurecht zu legen und zum 2:0 (39.) einzuschieben.
Aber auch jetzt ließ die Gahn-Elf die Köpfe nicht hängen. Kurz vor der Pause wurde Torjäger Dominik Popp unsanft gestoppt. Den fälligen Elfmeter verwandelte er selbst zum 1:2-Anschluss. Mit der richtigen Einstellung kamen die Hausherren hochmotiviert aus der Kabine und prompt gelang der 2:2-Ausgleich. Nach einem Standard bugsierte Fabian Reith den Ball mit dem Hinterkopf ins lange Eck.
Schweinfurt verpasst nach dem 2:2 mehrmals die Führung
"Danach hatten wir das Momentum auf unserer Seite, aber zwei Riesenbretter haben wir nicht genutzt", analysierte Gahn. Und so gipfelte die Partie in einem abschließenden offenen Schlagabtausch, den die Turner gerne wieder für sich entschieden hätten. Denn damit hätten sie in der Tabelle an den Rimparern vorbeiziehen können. "Ärgerlich, da es eines unserer besseren Spiele war", fand Gahn, "aber die Mannschaft hat nach dem Doppelschlag die Köpfe nicht hängen lassen, sondern toll gekämpft", schickte er noch ein aufbauendes Kompliment hinterher.