Licht und Schatten liegen beim ERV Schweinfurt weiter dicht beieinander. Dem Erfolg über Landsberg ließen die Schweinfurter in der Eishockey-Bayernliga zunächst einen weiteren Erfolg gegen Buchloe folgen. Der deutlich klingende 6:3-Sieg war dabei aber "nervenaufreibender", als er sich am Ende las, wie ERV-Coach Semjon Bär betonte. Denn einem ordentlichen ersten Drittel, in dem Tomas Cermak die Mighty Dogs mit seinem ersten von vier Treffern in Führung gebracht hatte (7.), folgte wieder einmal ein schwacher Auftritt im Mitteldrittel, den man sich nicht so recht erklären konnte. "Wir haben dann eine Auszeit genommen, um die Jungs nochmal wachzurütteln, was leider aber auch nichts gebracht hat."
So gingen die Schweinfurter verdient mit 1:2 in die zweite Pause, um direkt nach Wiederbeginn erneut durch Cermak zum Ausgleich zu kommen (43.). In der Folge dominierten die Gastgeber das Geschehen, gerieten aber durch einen Sonntagsschuss, bei dem zudem Goalie Benedict Roßberg die Sicht verstellt war, erneut in Rückstand. "Was danach passierte, spricht für die Mannschaft und macht mich auch stolz, weil niemand aufgegeben hat und alle an den Sieg geglaubt haben", sagte Bär. In einem starken Endspurt ließ Cermak nach dem Ausgleichstreffer in Überzahl durch Lukas Krumpe binnen dreieinhalb Minuten zwei weitere Treffer folgen und legte zum Empty-Net-Goal erneut durch Krumpe auf. "Heute stehen wir in der Tabelle da, wo wir hinwollen. Jetzt steht ein weiterer wichtiger Schritt in Pfaffenhofen an, wo wir gewinnen müssen", forderte der Trainer am Freitag.
Es sollte anders kommen. Denn einem furiosen Schlussdrittel mit fünf Treffern folgte auswärts ein Auftritt mit Ladehemmung. Bei der 1:4-Niederlage erspielten sich die Gäste über 60 Minuten zwar ein klares Chancenplus, scheiterten aber immer wieder am gut aufgelegten EC-Goalie Jonathan Kornreder. Zudem konnten die Mighty Dogs kein Kapital aus insgesamt sieben Powerplay-Phasen schlagen. "Das war anfangs viel zu statisch. Hinten raus haben wir uns besser bewegt, aber irgendwie ging dann auch nichts mehr zusammen", sah Bär einen gebrauchten Tag seiner Mannschaft, der auch durch einen neuen Impuls durch den Torhüterwechsel von Leon Pöhlmann zu Roßberg beim Stand von 0:3 nicht mehr besser werden wollte.
Mighty Dogs können Leistungsvermögen nicht konstant abrufen
Insgesamt gelang es den Mighty Dogs in beiden Spielen nicht, konstant ihr Leistungsvermögen abzurufen. "Ich hoffe, dass wir das besser hinkriegen, wenn Dylan Hood und Kevin Heckenberger wieder zurückkehren. Beide sind nicht nur auf dem Eis Spieler, die vorangehen, sondern sind auch in der Kabine als Führungsspieler sehr wichtig", sagte Bär. Zumindest den Kanadier erwartet der Trainer am kommenden Wochenende zurück.
Eishockey: Bayernliga
ERV Schweinfurt – ESV Buchloe 6:3 (1:0, 0:2, 5:1)
Tore: 1:0 (7.) Tomas Cermak (Petr Pohl, Lukas Krumpe), 1:1 (25.) Benedikt Diebolder (Felix Schurr, Michal Petrak) 5-4, 1:2 (27.) Demeed Podrezov (Schurr), 2:2 (43.) Cermak (Michal Bezouska, Pohl), 2:3 (49.) Niklas Holzschneider (Podrezov, Robert Wittmann), 3:3 (55.) Krumpe (Pohl, Nils Melchior) 5-4, 4:3 (57.) Cermak (Pohl, Bezouska), 5:3 (58.) Cermak (Melchior), 6:3 (59.) Krumpe (Cermak EN). Strafminuten: 16/12. Schiedsrichter: A. Drazic/F. Reinold (S. Kechter/N. Zwingel). Zuschauende: 468.
EC Pfaffenhofen – ERV Schweinfurt 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)
Tore: 1:0 (16.) Jan Tlacil (Jakub Vrana), 2:0 (20.) Vrana (David Felsöci) 5-4, 3:0 (23.) Vrana (Tlacil, Wladislaw Baumgardt) 5-4, 3:1 (45.) Melchior (Cermak, Pohl), 4:1 (60.) Tlacil (Christoph Eckl, EN). Strafminuten: 14/10. Schiedsrichter: F. Fröhlich/P. Sintenis (L. Hermann, J. Matus). Zuschauende: 170.