Der TSV Ettleben ist der Gewinner des Spieltags der Korbball-Bundesliga der Frauen in Bergrheinfeld. Mit zwei 17:6-Erfolgen kletterte er ins Mittelfeld der Tabelle und richtet den Blick für die anstehende Rückrunde nach oben. "Auch wenn es heute eher schwächere Gegner waren: Wir wollen den Schwung mitnehmen und weiter zeigen, was wir können", kündigte Spielführerin Kerstin Hauck an.
In seinem ersten Spiel gegen den TSV Eßleben brauchte Ettleben allerdings einige Minuten, um in Schwung zu kommen. Zwar gelang durch einen verwandelten Sechsmeter der sehr sicheren Freiwurf-Schützin Hannah Erhardt der erste Treffer. Doch Eßleben blieb dran und lag zehn Minuten lang höchstens einen Korb zurück. Erst dann kippte das Spiel zugunsten des TSV Ettleben, der mit druckvollem Konter- und Kreisspiel Korb um Korb davonzog. "Wir haben nach dem holprigen Start im Angriff klarere Ansagen gemacht", begründete Kerstin Hauck die Leistungssteigerung, "und auch in der Abwehr war die Kommunikation besser".
Drei Frauen bilden den Spielerinnenrat
Genau darin, in der Kommunikation, sieht die Spielführerin die Stärke ihrer Mannschaft – auch bedingt durch eine besondere Situation: Die Frauen-Mannschaften des TSV Ettleben haben seit einem halben Jahr keinen offiziellen Trainer mehr. "Wir waren am Anfang schon auf Trainersuche", berichtete Hauck, "aber dann haben wir beschlossen, dass wir nicht auf Biegen und Brechen irgendjemanden wollen und uns lieber selber organisieren". Hierfür wurde ein dreiköpfiger Spielerinnenrat gegründet.
An den Bundesliga-Spieltagen übernehmen Spielerinnen der zweiten Mannschaft die Betreuer-Aufgaben. Zuletzt war dies vor allem Luisa Nieser. "Sie ist einfach unsere zuverlässigste Frau", so Kerstin Hauck lachend. Und Luisa Nieser selbst ergänzte: "Ich schau’ jahrelang bei der Ersten zu und weiß, wer wie spielt. Dadurch kann ich auch Ansagen machen."
Besonders viel zu korrigieren hatte sie jedoch auch im zweiten Spiel ihrer Mannschaft nicht. Denn nach einer zähen Anfangsphase, in der die Gegnerinnen aus Eisbergen in der Abwehr gut dagegenhielten, spielte Ettleben seine Schnelligkeit aus. Allein vier der insgesamt acht TSV-Treffer aus der ersten Halbzeit fielen nach Konterangriffen. Nach einer ähnlich rasanten zweiten Hälfte stand es kurioserweise erneut 17:6.
Deutlich weniger Körbe, dafür mehr Spannung bot die Abschlusspartie des Spieltags: Tabellenführer TSV Werneck gegen Verfolger TSV Bergrheinfeld. Ein Doppelschlag von Vanessa Reinhart nach acht Minuten brachte Werneck in Führung, mehr ließ die geschickt agierende Bergrheinfelder Abwehr in der ersten Halbzeit nicht zu. Auch Werneck verteidigte stark: Einzig ein Distanzwurf der Bergrheinfelderin Hanna Blesch, gefühlt bis unter das Hallendach gezogen, überwand Lara Helmreich im Wernecker Korb.
Als Vanessa Reinhart kurz nach der Pause einen schnellen Überkopfwurf zum 3:1 verwandelte, schien Werneck auf der Siegerstraße. Doch mit einem Distanzwurf von Emely Göbel und einem überraschend schnellen Abschluss von Bianca Hetterich aus der Ecke heraus gelang Bergrheinfeld der 3:3-Ausgleich.
"Die Punkteteilung ist gerecht", befand die Bergrheinfelder Trainerin Teresa Menninger. Auch ihr Wernecker Kollege Steffen Strauß kann mit dem Ergebnis leben – bleibt sein Team doch damit in der Hinrunde ungeschlagen. Und die Chance, Bergrheinfeld doch noch zu bezwingen, naht: Zum Rückrundenauftakt am 12. Januar treffen beide Teams wieder aufeinander.
Korbschützinnen, TSV Eßleben: Lisa Strahl 3, Ronja Brendler 2, Marie Zöller 2, Sophia Schneider 2. TSV Ettleben: Hannah Ehrhardt 13, Johanna Reuß 6, Kerstin Hauck 4, Paula Ehrhardt 4, Carina Hart 3, Chrissi Pfister 2, Leonie Vollert 2. TSV Werneck: Vanessa Reinhart 7, Vanessa Graber 2, Lara Helmreich 1, Johanna Riegler 1. TSV Bergrheinfeld: Bianca Hetterich 6, Elena Kegel 3 Hanna Blesch 2, Mona Kegel 2, Fiona Hubert 2, Emely Göbel 1.
