
Rolf Werner zieht ein „positives Fazit“. Dabei haben die Eltmanner „Oshino Volleys“ doch bis zum Saisonende um den Verbleib in der 2. Bundesliga Süd gekämpft und diesen erst am letzten Spieltag vor einer Woche mit einem knappen 3:2-Tiebreak-Erfolg bei Schlusslicht und Absteiger TV 05 Waldgirmes perfekt gemacht.
Eine Begründung liefert der unter anderem für den sportlichen Bereich zuständige Vorstand gleich hinterher: „Es war klar, dass es für uns als Aufsteiger nur um den Nichtabstieg gehen kann.“ Und weil der angestrebte Klassenerhalt erreicht wurde, ist er mit der Saison insgesamt einverstanden. Rolf Werner lag derweil auch mit seiner Einschätzung vor Rundenbeginn goldrichtig, als er auf einen Tabellenplatz „9 oder 10“ spekulierte. „Mir war das von vorneherein klar, mit mehr hatte ich persönlich nicht gerechnet“, sagt er wenige Tage nach dem Saisonende.
Die Mannschaft um Spieler(trainer) Heriberto Quero und Trainer Jozef Janosik strapazierte lange Zeit viele Nerven ihrer treuen Fans – vor allem zu Hause: von den insgesamt elf Heimbegegnungen konnten sie lediglich drei (Grafing, Dachau und Waldgirmes) für sich entscheiden. Nachdem die Wallburgstädter ebenso nur in Friedrichshafen, in Grafing und in Waldgirmes als Sieger die Hallen verließen, standen am Ende lediglich sechs von 22 möglichen Erfolgen in der Statistik.
Auf die ersten beiden Satzgewinne (2:3 gegen Friedrichshafen) mussten Fans und Verantwortliche bis zum 7. Spieltag warten, ehe zwei Wochen später dann der langersehnte erste Sieg in der 2. Liga gelang: beim klaren 3:0 (25:17, 25:21, 25:17) gegen Grafing fielen dann verständlicherweise nicht nur ein paar kleine Steine ab.
Doch warum verliefen die vorangegangenen Versuche (sechs 0:3-Niederlagen) alle dermaßen negativ? „Der Spielplan mit den sechs stärksten Gegnern zu Beginn der Vor- und Rückrunde ließ keine Erfolgserlebnisse zu“, betont Werner und fügt hinzu: „Die Stärke der Mannschaft war, die Geduld aufzubringen, auf die schlagbaren Gegner zu warten, bis dahin konzentriert zu arbeiten und an die eigenen Stärken zu glauben.“ Genau dies habe das Team „hervorragend umgesetzt.“
Mit der Unterstützung in der an den Spieltagen zum „Hangar“ umfunktionierten Georg-Schäfer-Halle war er indes nur bedingt zufrieden. Kamen zum Auftakt gegen Delitzsch und zum „Showdown“ gegen Dachau jeweils über 600 Zuschauer, die für eine Atmosphäre „wie zu besten Zeiten“ sorgten, waren die Ränge dazwischen oft nur spärlich gefüllt. „Spiel 1 und Spiel 11 waren diesbezüglich natürlich phantastisch und sind Motivation, das eben nicht nur bei zwei Heimspielen der Saison hinzubekommen, sondern deutlich öfter“, ist es deshalb ein erstes Ziel für die neue Saison, den Schnitt von etwa 300 auf „mindestens 400“ zu steigern.
Doch immerhin reichen diese Zahlen aus, damit keine finanziellen Probleme entstanden. „Alle Kosten konnten bestritten werden, es gab keine Engpässe. Wir werden die Saison mit einer schwarzen Null abschließen können“, freut sich Rolf Werner. Doch für die Zukunft wünscht er sich „eine noch breitere Sponsorenbasis, um der durch die Volleyball-Bundesliga geforderten Professionalisierung besser Rechnung tragen zu können.“
Natürlich soll auch die Mannschaft ihren Teil dazu beitragen. Freilich nicht finanziell, sondern sportlich. „Sie muss insgesamt stabiler werden, dann ist deutlich mehr drin als ,nur? Platz 9“, macht Werner deutlich und nennt auch gleich eine klare Vorgabe: „Das Ziel könnte lauten: Platz 5 bis 7.“
Aus welchen Spielern die Mannschaft 2015/2016 besteht, darauf gibt es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Antworten. „Es gibt keine einzige Personalentscheidung bis dato“, versichert er. Gespräche über Vertragsverlängerungen, Abgänge, Neuzugänge und weiteren personellen Veränderungen würden erst in den nächsten Wochen geführt. Sicher ist einzig, dass sein Sohn Jens Werner beruflich bedingt kürzer treten muss.
Am Ende gibt es noch ein Lob: für alle Helfer im Hintergrund und auch für die Sponsoren und Gönner. „Ein Verein lebt genau von diesen Elementen“, betont der 57-Jährige. Ein familiäres Zusammenwirken aller mache in der Summe den sportlichen Erfolg aus.

