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VOLLEYBALL
Ein Riese am Eltmanner Netz
Von unserem Mitarbeiter Rolf Müller
 |  aktualisiert: 19.10.2020 11:03 Uhr

Am Samstag startet der VC Eltmann um 17.00 Uhr als Meister der Vorsaison in Frankfurt in die Punktspielserie mit dem Match bei den Youngsters vom Internat Frankfurt, bereits einen Tag später steht um 16.00 Uhr das erste Spitzenduell in Mainz an, wo der Tabellendritte der Vorsaison wartet. Vor allem für die Partie in Mainz gibt es aus Eltmanner Sicht keine Sieg-Garantie. Auch vor einem Jahr führte Eltmann in Mainz schon mit 2:0, musste sich den Jungs von Trainerin aber doch noch mit 2:3 geschlagen geben. Doch diesmal ist man gewarnt, so VCE-Trainer Milan Maric.

Aber auch das Auftaktmatch in Frankfurt darf von Eltmann nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenigstens sind alle Eltmanner fit – und Milan Maric hat wieder das gleiche Problem wie im Vorjahr: Jeder seiner Spieler ist heiß, allerdings hat sich Youngster Tobi Werner hat in Dachau verletzt, und auch Max Kolbe, der Derwisch auf dem Feld, plagt sich noch mit Verletzungssorgen. Alle anderen wollen spielen, und man darf angesichts der beiden Verletzten gespannt sein, wer zum Auftakt als Libero aufläuft. Am Netz steht die neue Eltmanner Zweimeter-Wand.

Unter den Eltmanner Neuzugängen ist ein alter Hase, und der bringt bescheidene 2,05 Meter Körpergröße mit: Marko Knauer. Bereits 2001 trainierte Knauer als junger Spieler in Eltmann unter Trainer Juric, spielte vornehmlich in der Jugend, gehörte aber auch schon zur Bundesliga-Reserve. Knauer ging später nach Marktredwitz und spielte dort fünf Jahre in der 2. und 3. Liga, bevor es ihn zum SV Schwaig zog, wohin er seinem Jugendtrainer Juric folgte.

Knauer konnte im Großraum Nürnberg sein sportliches Engagement bei einem Sportartikelhersteller mit beruflichen Plänen verbinden. Und er fand eine Partnerin, die vermutlich die härteste Analystin seiner spielerischen Leistung auch in Eltmann – mittlerweile als Ehefrau – sein wird. Marko Knauers 2,05 Meter lange Volleyball-Leidenschaft kehrt nun zum Ausgangspunkt seiner sportlichen Karriere nach Eltmann zurück.

„Gerne möchte ich, weil für mich alles sportlich Wichtige in Eltmann einst begann, nun noch etwas dem Verein und der Mannschaft zurückgeben. Ob das so hinhaut, wie ich mir das vorstelle, wird die Saison zeigen. Und das in einer Liga, die noch wesentlich spielstärker sein dürfte als in der Saison 2016/17.“

Befragt nach den Titel-Favoriten nennt der Neu-Eltmanner seinen vorherigen Verein SV Schwaig, Vizemeister SV Fellbach, den unterfränkischen Konkurrenten TV/DJK Hammelburg, eventuell Mainz und Delitzsch. „Auch wir Eltmanner sind dabei, haben erneut Titelchancen, aber keine Titelgarantie. Ich möchte mein Bestes geben wie alle anderen in der Mannschaft,“ ließ Knauer beim Vorbereitungsseminar wissen.

Die halbe Liga wird auf dem Thron erwartet

Von Unterhaching bis Mainz: 14 Vereine gehen in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd an den Start
Von Daniel Sattler
 Nach zwei Meisterschaften in Folge wurde der SV Fellbach von den Oshino Volleys Eltmann im vergangenen Jahr vom Thron gestoßen. Hört man sich bei den Trainern und Verantwortlichen der Teams aus der 2. Bundesliga Süd der Männer um, stehen auch in diese Saison die beiden Teams zusammen mit dem SV Schwaig ganz oben auf der Liste der Favoriten. Klar ist aber auch: Die Liga ist wieder einmal stärker geworden, das wird sich in den insgesamt 182 Saisonspielen sicherlich zeigen. Wir stellen die 14 Vereine der 2. Liga Süd vor:
 VC Eltmann
Nach der Vize-Meisterschaft 2016 holten die Oshino Volleys des VC Eltmann im vergangenen Jahr den Meistertitel der Süd-Staffel. „Wir wachsen von Jahr zu Jahr als Team enger zusammen. Und gerade das wird uns in der kommenden Saison viel Kraft geben, um mit der neuen Situation – die Gejagten zu sein – zurecht zu kommen. Trotzdem gibt uns der Erfolg aus dem Vorjahr Kraft und Selbstvertrauen für die neue Saison“, sagt Kapitän Sebastian Richter. Neu zum Vorjahresmeister kommen Daniel Schmitt (Zuspieler, aus Dresden), der 18-jährige Max Bibrack (Universal, aus Kempfenhausen), Max Kessel (ehemals Coburg) und der 2,05 Meter große Rückkehrer Marko Knauer. Den Titel will Eltmann verteidigen, die Favoritenrolle gibt Trainer Milan Maric allerdings gerne ab: „Für mich sind Schwaig und Fellbach die klaren Favoriten. Es gibt aber bestimmt noch drei bis fünf weitere Mannschaften, die mit diesen Teams auf Augenhöhe spielen werden. Es wird spannend.“
 TV/DJK Hammelburg
Die Hammelburger Volleyballer müssen den Abgang von Lorenz Karlitzek verkraften, die United Volleys haben das riesen Talent in die Bundesliga geholt. „Wir sind aber froh, dass mit Peter Wolf, Georg Wolf und Moritz Rauber drei Perspektivspieler mit Erstligaerfahrung bei uns aufschlagen“, sagt Trainer Tado Karlovic. Sein Ziel ist es, „ dass wir möglichst frühzeitig in der Saison nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben und oben mitspielen.“ Ganz oben sieht Karlovic sein Team eher nicht, dort werden am Ende der Saison eher Fellbach oder Schwaig stehen. Eine neue Qualität im Umfeld hat der TV/DJK mit der Installation von Jochen Hauke als Sportdirektor erreicht. „Damit konnten wir eine entscheidende Position in unserem Verein besetzten. Er war für unser bestens funktionierendes ,Team hinter dem Team' das noch fehlende Puzzleteil“, sagt Pressesprecher Oliver Wendt.
 SV Schwaig
In seiner ersten Saison als Coach beim SV Schwaig führte der Slowake Jozef Janosik das Team im Vorjahr auf Anhieb auf den 2. Rang. Die Mittelfranken stehen bei vielen Teams auf dem Zettel der Meisterschaftsfavoriten ganz oben – auch, weil die Mannschaft weitestgehend zusammengehalten und nur punktuell verstärkt wurde. So kommen im Mittelblock Phelipe Martins aus der 1. Liga Portugals und Christian Starosczik aus Kempfenhausen. Chefcoach Janosik betont: „Es gibt viele Unwägbarkeiten, die eine neue Saison so mit sich bringt. Die Liga ist erneut stärker gewordenen, die Saison wird daher unglaublich spannend werden. Einen herausragenden Favoriten auf die Meisterschaft kann man auf alle Fälle nicht entdecken.“
 TSV Grafing
Nachdem der TSV Grafing auf Rang neun im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entging, haben die Bayern mit der Verpflichtung von Julius Höfer auf dem Transfermarkt ein frühes Ausrufezeichen gesetzt. Höfer kommt aus Liga eins vom TSV Herrsching, schmetterte sich dort mit 241 Punkten in der gesamten Saison auf Platz acht der Liste mit den besten Liga-Scorern. Doch auch die weiteren Neuzugänge haben Potenzial und sollen dem Team weiterhelfen: Pablo Karnbaum kommt vom ASV Dachau, Norbert Engemann aus der Nord-Staffel und mit Tim Noack (SC Freising) kommt ein erfolgreicher Beacher nach Grafing. Auch außerhalb des Spielfelds wächst der Klub beständig: In der laufenden Saison planen die Grafinger die Gründung einer Spielbetriebsgesellschaft und schaffen damit gute Voraussetzung für professionellen Volleyball. Die Bayern selbst halten sich mit konkreten Zielen zurück, sehen aber „den SV Fellbach als absoluten Favoriten“, sagt Teammanager Johannes Oswald.
 GSVE Delitzsch
„Wir wollen unter die ersten drei Plätze. Nach dem 5. Rang im Vorjahr wollen wir am liebsten ganz an die Spitze“ – Trainer Frank Pietzonka hat klare Vorgaben von der Vereinsführung der GSVE Delitzsch bekommen. Dafür gibt es „riesen“ Verstärkung auf der Mitte: Der 2,12 Meter-Mann Lukas Maase kommt aus Dresden. Außerdem ist Ilja Büschel neu im Team und verstärkt die Außenpositionen im Angriff. Die Sachsen haben zudem die Nachwuchsarbeit intensiviert und wollen mit der 2. Mannschaft auch junge Spieler an die Bundesliga heranführen.
 TGM Mainz-Gonsenheim
Aline Reinhardt ist die einzige Trainerin im Zweitliga-Männervolleyball und sie ist sogar eine der derzeit erfolgreichsten in ihrem Fach. Auf Platz 3 führte sie die TGM Mainz-Gonsenheim im Vorjahr. Die folgende Einschätzung ihres Teams darf man also als Kampfansage verstehen: „Wir haben einen breiten, flexiblen Kader und konnten uns zudem mit einigen Talenten verjüngen. Außerdem haben wir nach wie vor einen hohen Teamgeist, harmonieren als Mannschaft.“ Mit dem Außenangreifer Tobias Brand holte man sich einen Wunschspieler (Reinhardt: „Großes Talent“) und will so auch wieder in der oberen Tabellenhälfte mitspielen – mindestens. Das Umfeld wurde außerdem weiter gestärkt, „wir versuchen, uns immer weiter zu professionalisieren, haben zum Beispiel gute Nachfolger als Teammanager gefunden, die uns viel Arbeit abnehmen“, sagt Trainerin Reinhardt.
L.E. Volleys
Die Volleyballer aus Leipzig haben sich im Vorjahr erst in einem Herzschlagfinale den Klassenerhalt gesichert. Aus diesem Team sind nun lediglich Martin Burgartz und Falk Köthen übrig geblieben. Trainer Christoph Rascher muss viele neue und junge Spieler in die Mannschaft integrieren. Insofern kommt der Verpflichtung des Routiniers Christopher Harpke (VC Bitterfeld-Wolfen) eine besondere Bedeutung zu. Die L.E. Volleys freuen sich zudem, mit Tjerk Dercksen einen jungen Außenangreifer aus Holland an die Pleiße geholt zu haben. Vereinspräsident Wiesinger gibt in der kommenden Saison vorerst den Klassenerhalt mit einer guten Platzierung als Ziel aus und hofft auf einen Neustart im Leipziger Team.
 TSV Unterhaching II
Mit 18 Siegen aus 22 Spielen ist der viermalige Pokalsieger TSV Unterhaching in der Vorsaison aus der 3. Liga Ost in die 2. Bundesliga aufgestiegen und damit in den Profi-Volleyball zurückgekehrt. Doch seitdem hat sich einiges getan: Die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching starten mit der ersten Wildcard in der Geschichte der Bundesliga in Liga eins, es ist also die 2. Mannschaft, die nun in der 2. Bundesliga Süd spielt und dabei helfen soll, als Unterbau Talente zu entwickeln. Der TSV II hat mit Jonas Sagstetter, Christoph Mattes und Eric Paduretu gleich drei Spieler in den Reihen, die 2017 mit der U 20 Deutscher Meister wurden. Für die Erfahrung im Team stehen Spieler wie Roy Friedrich, der im Vorjahr noch beim TSV Herrsching in der 1. Liga spielte und mit dem früheren Hachinger Profi-Team dreimal den DVV-Pokal gewann. Ziel der Alpenvolleys-Reserve ist Platz acht und damit der Klassenerhalt.
 SV Fellbach
Der Titel-Hattrick ist den Volleyballern vom SV Fellbach nicht gelungen. Mit Thiago Welter aus Eltmann (Trainer) und Jan Lindenmair (Co-Trainer) ist es den Fellbacher nun gelungen, sehr viel hochklassige Volleyballerfahrung und Kompetenz in das Team zu holen. „Wir verfügen über einen sehr breiten Kader, der es uns erlaubt, jeden einzelnen Spieler adäquat zu ersetzen“, sagt Teammanager Jonas Hanenberg. Neu im Team sind Manuel Harms (Außenangriff) und Felix Klaue (Zuspiel), sie „bringen Talent und Erfahrung mit und passen in unsere Zielgruppe: Jung, hungrig, ehrgeizig, motiviert.“
 SSC Karlsruhe
Die Volleyball-Euphorie in der Region nutzten die Baden-Württemberger und stiegen in die 2. Bundesliga Süd auf. Dort hat sich der SSC mit Jens Sandmeier, 22, vom TV Ingersoll Bühl erstligareif verstärkt. „Jens bringt trotz seines jungen Alters bereits viel Erfahrung in das Team und hebt die Qualität auf der Außenposition gewaltig an“, sagt Teammanager Alexander Burchartz. Auf ein konkretes Saisonziel will er sich nicht festlegen: „Wir wollen so oft wie möglich unser bestes Volleyball spielen und die Region für Spitzenvolleyball begeistern.“
 TG 1862 Rüsselsheim II
Sie sind ,nur‘ die Reserve des Bundesligisten United Volleys RheinMain und wollen dennoch in der 2. Bundesliga Süd selbst für ordentlich Furore sorgen. Das soll mit der gleichen Philosophie gelingen, die auch die 1. Mannschaft eine Spielklasse höher auszeichnet: Die TG II-Volleyballer setzen auf die richtige Mischung von jungen Talenten und erfahrenen Spielern. Für die kommende Saison wurden deshalb gezielt einige Routiniers zur Verstärkung der jungen Mannschaft geholt: Cheftrainer Luis Ferràdas stehen nun in Markus Jungman ein erfahrener Außenangreifer und in Paul Becker ein überaus erfolgreicher Beach-Volleyballer zur Verfügung.
 FT 1844 Freiburg
Das einstige Gründungsmitglied der 1. Bundesliga setzt in der kommenden Saison erneut stark auf die Jugend. Paul Botho, Tom Kaufhold und Luc Hartmann sind alle erst 17 Jahre alt und haben sich für das Bundesligateam empfohlen. Dort holte man für diese Saison zudem den 23 Jahre alten englischen Nationalspieler Jordan Dalrymple mit dazu. Trainer Jakob Schönhagen schätzt die starke Konkurrenz: „Die Liga ist extrem ausgeglichen, in der Südstaffel wird tolle Arbeit geleistet. Favoriten sind die alten Bekannten, am Ende macht es aber Schwaig.“
 Volleyball Internat Frankfurt
Die Nachwuchs-Mannschaft vom Volleyball Internat Frankfurt ist eine Bundesstützpunktmannschaft mit Sonderspielrecht. „So wie es bei unserem Volleyball-Internat üblich ist, erfolgte nach der vergangenen Saison ein großer Umbruch. Unseren vier Abgängern stehen neun Neuzugänge gegenüber. Diese gilt es in das Team zu integrieren und schrittweise an das Niveau der 2. Bundesliga heranzuführen“, sagt Cheftrainer Matus Kalny. Das vorrangige Ziel ist die Weiterentwicklung der jungen Talente.
 VYS Friedrichshafen
Auch die Volley YoungStars Friedrichshafen sind mit einem Sonderspielrecht ausgestattet und konzentrieren sich auf die Fortschritte der Einzelspieler, bei denen der Älteste im Laufe der Saison gerade mal 19 Jahre alt wird. Das freut besonders Stützpunktleiter Ralf Hoppe: „Es ist immer herzerfrischend, so viele junge und hochmotivierte Spieler in der Halle zu sehen.“ Dort ist die tägliche Arbeit für Trainer Adrian Pfleghar am wichtigsten. Besondere Motivation für die YoungStars dürfte dabei das Beispiel Julian Zenger sein: Der war drei Jahre am Stützpunkt und gewann gerade erst mit der Nationalmannschaft EM-Silber als Stammkraft.

Der Kader des VC Eltmann

Trainer: Milan Maric.

Co-Trainer: Heriberto Quero.

Außenangreifer: Johannes Engel, Sebastian Richter, Timon Schippmann, Tobias Werner.

Diagonalangreifer: Hans-Peter Nürnberger.

Libero: Maximilian Kolbe.

Mittelblocker: Sven Kellermann, Max Kessel, Marko Knauer, Christian Nowak, Janis Späth.

Zuspieler: Merten Krüger, Daniel Schmitt.

Universal: Max Bibrack.

Volleyballer       -  Den Titel des Vorjahres verteidigen? Für den VC Eltmann kein Muss, auch wenn die Oshino Volleys mit zu den Favoriten zählen.
Foto: Frank Heumann | Den Titel des Vorjahres verteidigen? Für den VC Eltmann kein Muss, auch wenn die Oshino Volleys mit zu den Favoriten zählen.
 
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