
Der Auftritt des Bundesliga-Aufsteigers SpVgg Greuther Fürth beim TV Königsberg war der Höhepunkt im Festprogramm zum 150-jährigen Vereinsbestehen des Kreisklassisten. Zumindest, was das Ergebnis angeht, wurde es ein Höhepunkt. Denn 24 Tore wollen auch durch einen Bundesliga-Aufsteiger erst mal geschossen sein. Die Hoffnung des Königsberger Cheftrainers Werner Dreßel, der in Fürth schöne Jahre als Co-Trainer verbracht hat, erfüllte sich nicht: „Ich hoffe, die Fürther sind gnädig oder haben vielleicht in letzter Zeit etwas viel gefeiert“, sagte er.
Das spielte keine Rolle. Egal, wie viel im Vorfeld gefeiert wurde, auf dem Platz wurde ein schön heraus gespieltes Tor des Zweitliga-Meisters nach dem anderen abgeklatscht. Es waren so viele Tore, dass selbst der Stadionsprecher da in der zweiten Halbzeit durcheinander kam. Erst mit der Ansage des 18:0 in der 57. Minute lag er wieder richtig, nachdem er vorher das Ergebnis ab dem 14:0 stets um einen Treffer geschönt hatte.
Die rund 700 Zuschauer, viele davon aus Mittelfranken, blieben bemerkenswert still, besprachen höchstens mit den Stehnachbarn anerkennend die Fürther Spiellaune und Fußballkunst. Die sprühte auch beim vorletzten Auftritt vor dem Urlaub noch. Es war ein äußerst faires Spiel, ganz in Dreßels Sinne: „Wir hatten gesagt, dass wir sehr fair spielen, nicht grätschen wollen.“ Den Ehrentreffer hätten die wackeren TVKler freilich gerne erzielt. Aber „die Fürther haben ziemlich voll gespielt, bis zum Ende“, sagte Dreßel. Stimmt. Lediglich einmal, von der 72. bis zur 85. Minute, fiel für relativ lange Zeit kein Treffer, ehe es dann in der 87. Minute durch Christopher Nöthe Schuss aus nächster Nähe ein letztes Mal klapperte. Die Königsberger Torleute Holger Reimund und ab Mitte der zweiten Halbzeit René Schumann konnten zwei, drei Mal ihr Können beweisen, waren ansonsten aber bei den meist aus der Nahdistanz erzielten Treffern chancenlos.
Nach sechs torlosen Anfangsminuten ging es mächtig los. 7., 9., 10., 12. Minute, Ergebnis 0:4. Und man war gespannt, wann die Fürther den Gang raus nehmen. Das war am ehesten noch bei diesem Spielstand, denn bis zum 0:5 vergingen immerhin acht Minuten.
Königsbergs Angreifer Manuel Voigtmann hatte noch so sein eigenes Erfolgserlebnis. „Mein Highlight war der gewonnene Zweikampf gegen Gerald Asamoah“, sagte er. Bei einem hohen Ball hatte er seinen Körper reingestellt und das Leder gewonnen. Aber ansonsten blieb auch dem Königsberger Stürmer nur Anerkennung für den Gegner übrig. „Es war eine unglaubliche Erfahrung, gegen eine so spielstarke Mannschaft zu spielen“.
Über Ball- und Treffsicherheit braucht man da nicht mehr viel zu diskutieren, auch wenn die Gäste in der zweiten Halbzeit auf Stammkräfte wie Oliver Occean, Gerald Asamoah, Sercan Sararer oder Edgar Prib verzichteten, dafür aber beispielsweise mit dem vierfachen Torschützen Christopher Nöthe noch mehr als genug sechs starke Auswechselspieler einsetzten.
Für Fürths ruhigen Trainer Mike Büskens, der dem Aufsteiger ja nun erhalten bleibt, war alles in Ordnung. „Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs. Man hat ihren Spaß am Fußball und schöne Tore gesehen. Es war für alle Zuschauer ein schöner Nachmittag.“
Die Statistik zum Spiel
Freundschaftsspiel TV Königsberg – SpVgg Greuther Fürth 0:24 (0:13)
TV Königsberg, aufgeboten und eingesetzt: Reimund, Schuhmann - Beck, Lediger, Fößel, Döbereiner, Barfuß, Schüler, Meisch, Trapp, Voigtmann, Kirchner, Engelmann, Zieg, Austel, Grimmer, Böttcher. SpVgg Greuther Fürth, aufgeboten und eingesetzt: Grün, Karaslavov, Mavraj, Schmidtgal, Tyrala, Asamoah, Prib, Schröck, Kleine, Sararer, Occean, Zenk, Fürstner, Nöthe, Schahin, Baumgärtl, Pektürk, Klaus. Tore: Occean 5, Asamoah, Nöthe je 4, Sararer, Tyrala, Schahin je 2, Kleine, Schröck, Klaus, Schmidtgal, Fürstner je 1. Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim). Zuschauer: 700.