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Fußball: Regionalliga, Ligapokal
Bitteres Pokal-Aus für den FC 05 Schweinfurt
Die Schweinfurter gleichen spät aus gegen Burghausen und verlieren doch noch. Warum Trainer Strobl das im Hinblick auf die Relegation nicht als mentalen Tiefschlag wertet.
Mühte sich vergebens: Florian Pieper (links) zieht ab - und obwohl der Burghausener Felix Bachschmid zu spät kommt, geht der Ball nicht rein.
Foto: Marion Wetterich | Mühte sich vergebens: Florian Pieper (links) zieht ab - und obwohl der Burghausener Felix Bachschmid zu spät kommt, geht der Ball nicht rein.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 11.02.2024 03:50 Uhr

Raus aus dem Pokal. Das ist die bittere Erkenntnis für den FC 05 Schweinfurt nach der 1:2-(0:0)-Niederlage gegen den SV Wacker Burghausen im Endspiel der Ligapokal-Trostrunde. Damit zogen die Oberbayern ins Viertelfinale des Toto-Pokals ein, wo sie übernächste Woche auf den VfB Eichstätt treffen. 05-Trainer Tobias Strobl nahm – mit Blick auf das Relegations-Hinspiel am Samstag gegen den TSV Havelse – das Ausscheiden mit gemischten Gefühlen auf: "Ich kann in die Köpfe der Spieler, die nach Abpfiff sehr geknickt waren, nicht hineinschauen. Aber ich bin hundertprozentig überzeugt, dass das keine mentalen Prozentpunkte kosten wird. Das sind zwei völlig verschiedene Wettbewerbe."

Ein bisschen A-Elf Pokal, ein bisschen A-Elf Relegation – letztlich hatte sich Strobl zu einem Mix seiner beiden selbst so genannten Auswahlen entschieden. Die Schweinfurter schienen also vier Tage vor Havelse gewillt, auch die Pokal-Reise fortzusetzen. Nur: Anfangs demonstrierten die Gäste aus Burghausen größere Zielstrebigkeit. Ein ums andere Mal geriet die diesmal – durch den offensiver als Grözinger agierenden Laverty – deutlicher ausgeprägte Dreierkette in Gefahr, weil Wacker beherzt drauf ging und auch beherzt nachschob.

FC 05 verpasst die Führung

Die erste ganz große Chance hatten aber die Schweinfurter: Florian Pieper überlupfte Keeper Markus Schöller, der Ball tippelte jedoch am zweiten Pfosten vorbei; Sascha Marinkovic machte ihn per Rückzieher nochmals scharf, Lukas Ramser brachte aber nicht mehr entscheidend den Körper ran (11.). Und Kristian Böhnleins Schuss aus 18 Metern fingerte Schöller gerade noch über die Querlatte (18.). Burghausen zeigte sich nur wenig beeindruckt und so entwickelte sich ein hübscher Schlagabtausch zweier offensiv ausgerichteter Teams. Zweimal hielt 05-Schlussmann Jan Reichert, der für Luis Zwick turnusgemäß zwischen den Pfosten stand, prima per Fußabwehr: gegen Felix Bachschmid (25.) und Christoph Maier (28.). Den Schlusspunkt vor der Pause setzten dann wieder die Nullfünfer, Benedikt Laverty zielte nach einem von Marinkovic eingeleiteten Konter aber knapp neben das Tor (34.).

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Was dem FC 05 abging im Vergleich zu den Play-off-Spielen, insbesondere zu den beiden gegen Bayreuth, war diese brachiale Wucht. Am Ball sah vieles gut aus, die Spielzüge waren, gleichwohl die Präzision fehlte, im Ansatz pfiffig. Doch wirkte Vieles wie im sechsten Gang gefahren – ohne hohe Drehzahl und rasante Beschleunigung. Ein bisschen Schonhaltung für den Samstag war nicht übersehbar. So dauerte es nach Wiederbeginn eine ganze Weile bis sich vor den Toren wieder etwas tat – weil auch Burghausen nicht maximales Risiko ging.

Turbulente Schlussphase

Aber in Führung. Weil erst Pieper mit seinem wuchtigen Kopfball das Tor haarscharf verfehlte (60.), dann Burghausens Christoph Maier die Schweinfurter Unsortiertheit nach einem Dreifach-Wechsel trocken mit einem Flachschuss zum 0:1 nutzte (65.). Strobl reagierte, brachte nun auch seine Oldies Daniel Adlung und Adam Jabiri. Spätestens jetzt kippte das Geschehen, der FC 05 trat wieder entschlossener auf. Tatsächlich war es Jabiri, der ums Haar den Ausgleich erzielt hätte: Sein Schuss aus der Drehung nötigte Schöller einiges an Mühe ab (83.). Und nach dem Motto "keine Party ohne Jabiri" traf er anschließend auch noch: Er verwandelte einen von Philipp Walter (Rot) an ihm verschuldeten Foulelfmeter zum 1:1 (88.). Doch die Party dauerte nicht lange: Nur eine Minute später unterlief 05-Rechtsverteidiger Nicolas Pfarr nach einem Eckball ein Eigentor zum 1:2-Endstand.

Dass die finale Anstrengung seiner Mannschaft ("es war gut, dass die Jungs gierig darauf waren, doch noch zu gewinnen") am Samstag noch in den Gliedern stecken könnte, verneinte Strobl resolut: "25 Minuten Vollgas sind keine 90 Minuten. Wir hätten heute ohnehin den intensivsten Trainingstag im Vorbereitungsplan auf Havelse gehabt." Frei gibt es selbstredend nicht mehr, Mittwoch, Donnerstag und Freitag steht jeweils eine Einheit auf dem Platz auf dem Programm.

Die Statistik des Spiels

Fußball-Regionalliga Bayern: Ligapokal, Trostrunden-Finale
FC 05 Schweinfurt - SV Wacker Burghausen 1:2 (0:0)
Schweinfurt: Zwick - Pfarr, Rinderknecht (64. Maier), Yarbrough - Böhnlein - Cekic, Fery (64. Thomann), Ramser (67. Adlung), Laverty - Pieper (64. Suljic), Marinkovic (67. Jabiri).
Burghausen: Schöller - Schulz, Hingerl, Walter, Reiter - Ade, Spanoudakis - Maier, Bachschmid (86. Ammari), Agbaje (84. Leipold) - Helmbrecht.
Schiedsrichter: Markus Pflaum (SV Dörfleins). Zuschauer: 350. Tore: 0:1 Christoph Maier (65.), 1:1 Adam Jabiri (88., Foulelfmeter), 1:2 Nicolas Pfarr (89., Eigentor). Rot:  Philipp Walter (88., Schiedsrichterbeleidigung). Gelb: Kevin Fery, Florian Pieper - Philipp Walter.
 
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Kommentare
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  • G. B.
    Den Schweinfurtern viel Glück in der Relegation.
    Glaubt an Euch und nutzt Eure Chance!
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  • M. M.
    Wie manche Leute überhaupt noch Spaß am Leben haben können, wenn sie in allen Lebenslagen vom „worst case“ ausgehen.
    Vollkommen richtig, heute nicht alles auf eine Karte gesetzt und nur eine bessere B-Elf aufgeboten zu haben.
    Die Mannschaft wird am Samstag ganz anders auftreten und alles geben - ich wünsche ihr dabei viel Glück!
    Zum Glück wird der FC nicht mit negativen Gefühlen und Verunsicherung am diese Aufgabe herangehen sondern im Bewusstsein, großes erreichen zu können.
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  • F. R.
    @marki79: die manchen Leute kommen aus Würzburg - das erklärt alles.

    Sie haben absolut Recht mit der besseren B-Elf. Ich hätte sogar Zwick, Adlung, Jabiri, Fery u.a. ganz draußen gelassen und wäre das sinnlose Risiko nicht eingegangen. Das einzig Wichtige ist, dass alle das Spiel ohne Verletzung & Rote Karte überstanden. Diese Provinz-Ersatz-Pokalspiele zur absoluten Unzeit, wo die A-Spieler aus Angst vor Verletzung mit angezogenere Handbremse spielten, sind ENDLICH vorbei. Am Samstag kann man mit der Bayreuth-Elf antreten.
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  • W. Z.
    Jetzt ist die Verunsicherung groß vor dem Duell mit den Norddeutschen.
    Havelse ist ein anderes Kaliber als Burghausen und wird die "unaufsteigbaren" Schweinfurter ausschalten.
    Und nächste Saison geht in der Regionalliga dann wieder nichts mehr für die Schweinfurter. Unterhaching, Bayern II und dann noch stärkere Bayreuther warten.
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  • F. R.
    @Wolfgang97: ein typischer Kommentar aus Würzburg
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  • G. K.
    @Andy25 wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
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  • F. R.
    @komsan: Sie absolut Recht! Glashaus Würzburger Kickers
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