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VOLLEYBALL
Ganz dicht vor der Sensation
Eltmanns Block mit (von links) Merten Krüger und Nikola Poluga bleibt hier Sieger gegen den Schmetterball von Bühl Enrico Zappoli. Rechts Timon Schippmann.
Foto: Ralf Naumann | Eltmanns Block mit (von links) Merten Krüger und Nikola Poluga bleibt hier Sieger gegen den Schmetterball von Bühl Enrico Zappoli. Rechts Timon Schippmann.
Von Rolf Müller
 |  aktualisiert: 16.11.2017 15:59 Uhr

VC Eltmann – Ingersoll Bühl 2:3 (30:28, 28:26, 21:25, 17:25, 8:15)

Die Luft brannte am Mittwochabend im Eschenbacher Hangar in Eltmann, in dem sich ein klassisches Drama abspielte. Die Oshinos hatten die Bisons aus Bühl als Gast im Pokal-Achtelfinale, eine Mannschaft, die seit vielen Jahren zu den „Big Fife“ in der 1. Bundesliga zählt.

Milan Maric hatte nach dem Dresden-Bundesligamatch vorausgesagt, im Pokal werde niemand unzufrieden aus der Halle nach Hause gehen. Doch viele gingen unzufrieden, aber nur, weil am Ende das Quäntchen Glück die Sensation verhinderte. Die Eltmanner boten im Sinne ihres Trainers ein echtes Highlight bis kurz vor Ende des 3. Satzes.

Das Match im Hangar bot alles, was im Volleyball ein Highlight ausmacht: Kampf pur, taktische und psychologische Spielchen am Rande, bitteres Verletzungspech bei den Eltmännern, den Tie Break als besonderes Schmankerl, doch leider nicht die Hollywood-Inszenierung aus Eltmanner Sicht, in der am Ende immer das Gute, in der David den Goliath besiegt.

Im ersten Satz legte Bühl gleich richtig los, führte schnell mit 4:0. Doch durch eine gute Annahme und einen wie entfesselt spielenden Thiago Welter kamen die Oshinos auf 6:7 heran. Heriberto Quero und Sven Kellermann zeichneten dafür verantwortlich, dass Eltmann zur zweiten technischen Auszeit mit 16:13 führte. Nach einem As von Zhilin, der als bester Spieler Bühls geehrt wurde, ging der Erstligist erneut in Front, doch Welter drehte den Spieß um: 20:19. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, der Satzball wechselte ständig. Nach einer herrlichen Blockabwehr führte Eltmann 27:26, und Sven Kellermann band mit 30:28 den Sack zu.

Der zweiten Satz bot einen ähnlichen Verlauf. Bühl führte 3:0, 8:4, 12:7 und 16:13. Richter, Welter, Nürnberger und Poluga, dessen Fußverletzung von Dresden noch sehr schmerzte, hielten Eltmann auch im zweiten Satz immer wieder im Spiel, und schließlich hatte Welter ein goldenes Händchen, mit 28:26 ging auch dieser Satz an die Oshinos. Die Halle kochte.

Im dritten Satz waren es erstmals die Gastgeber, die das Tempo von Anfang an bestimmten. Eltmann führte zur 1. technischen Auszeit 8:6 und dann 16:14, nun war es Poluga, der die Akzente setzte. Kellermann hatte sich schon im 2. Satz verletzt, und der Mittelblock war geschwächt, denn auch Nicola spielte mit schmerzverzerrtem Gesicht. Bei einem langen, spektakulären Ballwechsel ging der Punkt beim 18:18 an die Gäste, deren Wechselspieler sich mit Panik und Unsicherheit im Blick warm liefen. Die letzte Oshino-Führung gab es mit 21:20 durch Quero, alle hatten schon den Sieg vor Augen, doch dann gelang plötzlich nichts mehr, die „Bisons“ machten fünf Punkte in Folge – 21:25.

Nun wurden die bisher verunsicherten Bühler wieder zu echten Profis. Die Panik wich aus dem Gesicht, Jungiewicz, Shilin und der Kongolese Mayanla wurden im vierten Satz zu eiskalten Vollstreckern, von Zuspieler Finoli geschickt eingesetzt.

Milan Maric nahm nun Richter aus dem Spiel, brachte Schippmann und Engel, die auch einige gute Aktionen hatten, aber die Erstliga-Profis zogen ihre Kreise nun souverän, nutzten die nun auftretenden Konditionsprobleme der tragenden Eltmanner Akteure eiskalt aus. Mit 17:25 beendeten sie den 4. Satz, der Tie Break stand an.

Doch nun zeigten auch die ansonsten zuverlässigsten Oshinos, Krüger und Novak Nerven und über die Stationen 2:5, 5:8 und 6:13 kam Ruben Wolochin mit seinen Mannen zu einem selbst nicht mehr für möglich gehaltenen 15:8 und damit 3:2-Erfolg.

Die nüchterne Analyse von VCE-Manager Rolf Werner besagt, die ersten beiden Sätze hätten bewiesen, dass man spielerisch mit der 1. Liga mithalten könne. Trainer Milan Maric bemerkte: „Auch wenn wir den Vorsprung nicht halten konnten, ich bin so stolz auf meine Jungs für das, was sie über weite Strecken gegen Bühl gezeigt haben.“

Für die Eltmann Oshinos gibt es allerdings keine Zeit, die Wunden zu lecken, denn schon am Samstag kommt Stuttgart (vor zwei Jahren Angstgegner) in den Eltmanner Hangar.

Lieferte eine starke Partie: Eltmanns Thiago Welter, der hier seine Freue über eine gelungene Aktion hinaus schreit.
Foto: Ralf Naumann | Lieferte eine starke Partie: Eltmanns Thiago Welter, der hier seine Freue über eine gelungene Aktion hinaus schreit.
 
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