Die 18 Klubs der Bayernliga Nord haben die fünfte Spielzeit nach der Ligareform im Verbandsspielbereich hinter sich gebracht. 34 Spieltage mit 306 Spielen sind über die Bühne gegangen.
Diese zweithöchste bayerische Spielklasse, in der acht Mannschaften aus Unterfranken, zwei aus Oberfranken, vier aus der Oberpfalz, drei aus Mittelfranken und mit dem VfB Eichstätt ein Team aus Oberbayern gespielt haben, war eine vom Leistungsvermögen sehr zerrissene Spielklasse.
Da war einerseits die Spitzengruppe, die mit fünf Teams, die sich deutlich absetzen konnte und die bis zum letzten Spieltag spannend blieb. Am Ende wurde der VfB Eichstätt Meister und schaffte damit den erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Bayern.
In der Relegation stand als Vizemeister der SV Viktoria Aschaffenburg. Die Viktoria hat anscheinend eine Phobie vor der Relegation. 2016 scheiterten die Unterfranken als Regionalligist in beiden Runden zunächst an der SpVgg Bayern Hof und dem TSV 1860 Rosenheim. Auch in diesem Jahr hatten die Aschaffenburger zwei Chancen. In Runde eins reichte es gegen den Regionalligisten SV Seligenporten nach einem 0:2 und einem 1:0 nicht für die Rückkehr in die bayerische Beletage. In Runde zwei schied die Viktoria gegen das Regionalliga-Team SpVgg Greuther Fürth II erneut aus. Nach dem 3:4 im Heimspiel reichte das 1:1-Unentschieden im Rückkampf nicht.
Im Tabellenkeller belegten drei Klubs aus Franken die drei letzten Plätze. Absteigen musste der VfL Frohnlach als Schlusslicht. In der Abstiegs-Relegation stieg der SV Alemannia Haibach ab, der gegen den Vizemeister der Landesliga Nordwest, die SpVgg Jahn Forchheim, mit 0:4 und 2:2 den Kürzeren zog.
Ein Spieler hat keine einzige Minute bei seinem Verein gefehlt. Dauerbrenner war Jonas Marx beim Aufsteiger ASV Neumarkt. Elf weitere Kicker haben ebenfalls alle 34 Partien für ihren Klub absolviert, aber nicht die volle Zahl von 3060 Minuten erreicht. Das waren Kevin Wittke (Aschaffenburg), Oliver Janz (Eltersdorf), Oscar Ortiz (Feucht), Sebastian Graßl, Fabian Schäll, Lucas Schrauf–stetter (alle Eichstätt), Daniel Schäffler (Bamberg), Ephraim Uworuya (Haibach), Moritz Lotzen (Würzburger Kickers II), Shaban Rugovaj (Großbardorf) und Tom Abadjiew (Ammerthal).
476 Spieler wurden in dieser Saison in den 306 Spielen eingesetzt. 554 Akteure standen auf den Spielberichtsbögen, also kamen 78 Kicker nicht zum Einsatz.
28 Trainer standen in der Verantwortung bei den 18 Vereinen. Zehn Klubs hielten bis zum letzten Pfiff an ihren Übungsleitern fest, was lobenswert ist. Aber bei acht Vereinen wurde die Verantwortung in andere Hände gelegt. So beim Vizemeister SV Viktoria Aschaffenburg, wo Jürgen Baier schon nach zehn Spielen von Jochen Seitz abgelöst wurde. Beim SV Alemannia Haibach gab es gleich mehrere Wechsel. Auf Klaus Hildenbeutel folgte Joachim Hufgard und Slobodan Komljenovic, der Abstieg konnte aber nicht verhindert werden. Das klappte beim SV Erlenbach, wo der Sportliche Leiter Hartmut Heinrich die Mannschaft in der Schlussphase von Marco Roth übernahm und zum Klassenerhalt führte. Bei der SpVgg Ansbach trat Andreas Heid zurück, Norbert Weidlein für den Aufsteiger zum Ligaverbleib. Gerd Schimmer wurde bei der DJK Don Bosco Bamberg von Mario Bail beerbt und bei der SpVgg SV Weiden holte Franz Koller den Klassenerhalt. Vor ihm waren dort Tomas Galasek und Rainer Fachtan tätig. Auch beim FC Amberg wurde gewechselt. Auf Günter Brandl folgte Lutz Ernemann. Beim Aufsteiger DJK Ammerthal gab es schon im Herbst den Wechsel von Torsten Holm zu Jürgen Press.
916 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 2,99 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 946, Schnitt 3,11). Torschützenkönig wurde Fabian Eberle vom Meister VfB Eichstätt mit 26 Treffern ganz knapp vor Michael Jonczy (25) von der DJK Ammerthal und Björn Schnitzer (24) vom Vizemeister aus Aschaffenburg. Es folgen Christian Breunig (20, Haibach), Florian Grau (18, Eichstätt), Patrick Kroiß (17, Ansbach), Tobias Herzner (16, Eltersdorf), Christian Knorr (15, Amberg), Daniele Toch (15, Aschaffenburg), Max Schebak (15, Aubstadt), Martin Thomann (15, Aubstadt), Christian Schrödl (13, Neumarkt) und Sebastian Fries (13, Würzburger Kickers II). Treffsicherster Sander war Sebastian Wagner (8), ihm folgten André Karmann (7) und Tevin McCullough (6).
95 253 Zuschauer kamen in die 18 Stadien, ein Schnitt von 311 Besuchern pro Partie (Vorjahr 323). Das ist erneut ein leichter Rückgang von rund 3000 Interessierten insgesamt. In der Bayernliga Süd lag der Schnitt bei exakt wie im Vorjahr 275 Besuchern pro Match, also wie in jedem Jahr deutlich niedriger als in der Nordgruppe. Zuschauerkrösus im Norden ist Vizemeister Aschaffenburg mit einem Schnitt von 625 Interessierten. Es folgen Meister Eichstätt (492), Würzburger FV (454), Ammerthal (427), Ansbach (417), Amberg (372), Großbardorf (308), Neumarkt (306), Weiden (296), Haibach (275), Aubstadt (273), Erlenbach (255), Sand (225), Bamberg (219), Eltersdorf (181), Feucht (179), Würzburger Kickers II (150) und Frohnlach (140).
Der beste Besuch in dieser Spielklasse wurde mit 2150 Zuschauern im Eröffnungsspiel und Oberpfälzer Derby DJK Ammerthal gegen den FC Amberg gezählt. 1643 Besucher sahen das Würzburger Stadtderby zwischen dem WFV und den Kickers II. 1489 Fans sahen am letzten Spieltag das Endspiel um Platz zwei in Aschaffenburg gegen Großbardorf. Viele Zuschauer lockten auch die Derbys Haibach gegen Erlenbach (1300) sowie das Rückspiel (1200) an. Auch in den Derbys im Grabfeld TSV Großbardorf gegen den TSV Aubstadt (1050) kamen viele Zuschauer, das Rückspiel sahen 750 Fans. Meister VfB Eichstätt kam gegen den ASV Neumarkt auf 1000 Fans und gegen den TSV Großbardorf sogar auf 1100 Interessierte. Die Minuskulisse wurde bei der Partie VfL Frohnlach gegen die SpVgg Ansbach mit nur 70 Anwesenden gezählt.
35 rote Karten (Vorjahr 45) gab es sowie 65 Mal Gelb-Rot (Vorjahr 61). Der Meister aus Eichstätt kam einzig ohne Platzverweise über die Runden. Verschont von roten Karten blieb auch Schlusslicht Frohnlach. Die Würzburger Kicker II, Großbardorf, Aschaffenburg, Neumarkt, Sand und Haibach waren nur mit einmal Rot betroffen. Sieben rote Karten sammelte der Würzburger FV, was einsame Spitze in der Bayernliga Nord ist. Ohne Gelb-Rot kam bis auf Eichstätt kein Verein aus. Nur einmal Gelb-Rot kassierte Ansbach, zweimal waren die Würzburger Kickers II, Großbardorf, Aschaffenburg, Aubstadt, Bamberg und der WFV betroffen. Spitze sind hier zehn Ampelkarten für Haibach. Wenig besser schnitt Neumarkt mit achtmal Gelb-Rot ab. Erster in der Fairness-Wertung ist der Meister Eichstätt mit 66 Punkten. Auf den weiteren Plätzen folgen: Würzburger Kickers II (70), Großbardorf (78), Ansbach (78), Aschaffenburg (86), Ammerthal (88), Frohnlach (95), Amberg (96), Neumarkt (96), Aubstadt (97), DJK Bamberg (107), Eltersdorf (111), Erlenbach (116), Weiden (116), Feucht (121), Sand (123), Würzburger FV (125) und Schlusslicht ist Haibach mit 127 Punkten.
18 böse Buben gab es mit zwei oder mehr Platzverweisen. Zwei rote Karten erhielten vier Spieler und zwar Andreas Wendl (Weiden), Kevin Köhler (Eltersdorf), Dominik Ammon (Feucht) und Andreas Ganzinger (WFV). Philipp Stephan vom ASV Neumarkt flog gleich viermal mit Gelb-Rot vom Platz, dreimal schafften das Michel Sauer aus Haibach und Johannes Scherm aus Weiden. Zweimal Gelb-Rot gab es für Michal Nowak (Feucht), Maximilian Zischler (Ammerthal), Thomas Dotterweich, Patrick Hagen (beide Eltersdorf), Giulio Fiordellisi (Erlenbach) und Sands Kapitän Daniel Krüger. Einmal Rot und einmal Gelb-Rot kassierten Christian Steinmetz (WFV), Johannes Meyer (Ansbach), Marcel Fürsattel, Michael Jonczy (beide Ammerthal) und André Rieß (Großbardorf). Insgesamt erhielten 52 Spieler Gelb-Rot.