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BASEBALL
Die Giants hoffen auf den Aufstieg
Aufmerksam: Der Batter Markus Mothes (grünes Trikot, Schweinfurt Giants) wartet gespannt auf den Wurf des Regensburger Pitchers.
Foto: Steffen Krapf | Aufmerksam: Der Batter Markus Mothes (grünes Trikot, Schweinfurt Giants) wartet gespannt auf den Wurf des Regensburger Pitchers.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:39 Uhr

Die Giganten im Schweinfurter Sport sind Baseballer. Zumindest dem Namen nach. Den haben die Schweinfurter, die nur einer von zwei unterfränkischen Baseball-Vereinen sind, dem MLB-Team San Francisco Giants zu verdanken. Eines der Gründungsmitgliedern der Schweinfurter Giants hat es vor Jahren aus der kalifornischen Stadt an den Main verschlagen.

Er ist einer von vielen Amerikanern, die einst in Schweinfurt stationiert waren und heute ihren Lebensmittelpunkt in Schweinfurt und Umgebung haben. Oft der Liebe wegen. Wenn es um die USA, ihre Einwohner und Liebe geht, fällt irgendwann ganz schnell aber auch das Wort „Baseball“. Ein Sport den der Rest der Welt kaum versteht und schon gar nicht liebt. Amerikaner können aber kaum ohne das Spiel mit dem Holzschläger, dem großen Lederhandschuh und dem harten Ball mit den markanten Nähten.

Zwei Spiele hintereinander

Ihre große sportliche Liebe haben einige amerikanische Mitbürger auch längst nach Schweinfurt importiert. Aktuell befinden sich die Giants in ihrer sechsten Saison. Eine Erfolgsgeschichte, wie Ivan Gretschanovski erzählt, der seit 2017 im grün-weißen Outfit der Schweinfurter Giganten aufläuft: „Das macht richtig viel Spaß hier. Die Gemeinschaft hier ist der Hammer. Das ist wie eine ziemlich große Familie.“ Diese versammelte sich auf dem Baseball-Feld am Kessler-Field im neuen Schweinfurter Stadtteil Yorktown zu den Playoffs in der Landesliga Nord gegen die Regensburg Legionäre IV.

Gespielt wurde im sogenannten Double Header – also zwei Spiele hintereinander. Spiel Nummer eins ging mit 10:7 an die Hausherren. Schweinfurts Headcoach Damien Greenwell war begeistert von seinen Jungs: „Das war ein toller Comeback-Sieg im letzten Spielabschnitt. Die ganze Mannschaft hat eine super Leistung gezeigt, bei der ich aber John MacDonald und meinen Sohn Kilian hervorheben muss.“

Im US-Sport ist es kein Problem, auch einzelne Spieler nach einem Spiel hervorzuheben. Der Gemeinschaft schadet das nicht. Überhaupt steht der einzelne Spieler sehr im Vordergrund, weiß auch Gretschanovski – einer der Spieler, die bevor sie Teil der Giants wurden, noch gar keine Erfahrungen im Baseball hatten: „Das Schönste hier ist, dass sich für jeden Spieler individuell viel Zeit genommen wird. Baseball ist ein sehr vielfältiges Spiel. Bei fast jedem Training wird geschaut, wie man jeden Spieler gezielt besser machen kann. Das habe ich in anderen Sportarten so nicht mitbekommen.“ Zum Baseball kam Gretschanovski – wie im Grunde jeder Nicht-Amerikaner – durch einen Zufall.

Viel Zuwachs bei den Giants

„Ich war in den USA im Urlaub und wollte mir irgendeine Sportart ansehen. Basketball und Football hatten da gerade Pause“, sagt er und lacht. Ein Spiel der New York Yankees gab dann den Ausschlag, dass der Schweinfurter seine Handball-Karriere beendete und seither meist auf der Position des Right Fielder dem Baseball frönt. „Das hat schon etwas gedauert, bis ich alle Regeln kapiert habe“, gibt er zu.

Auch wenn die Sportart hierzulande aller Voraussicht nach immer am äußeren Ende der Randsportarten zuhause sein wird, können sich die Giants über einen regen Wachstum freuen. 40 Spieler und zwei Mannschaften haben sie mittlerweile – durchaus eine Hausnummer, über die sich weit populärere Sportarten in der Region freuen würden. Auch die Jugendarbeit, mit über 20 Kindern, macht große Fortschritte.

Am Enthusiasmus mangelt es nicht. Im zweiten Playoff-Spiel des Tages schalteten die Zuschauer am Spielfeldrand am späten Nachmittag auch zunehmend in den Feiermodus um. Mit 16:6 ging auch das Rückspiel an das Team von Greenwell. Den anvisierten ersten Platz in den Playoffs haben die Giants, die am 12. Oktober in Rosenheim ihr letztes Playoff-Spiel haben, zwar verpasst. Zum Aufstieg in die Bayernliga reicht der zweite Platz voraussichtlich trotzdem. Es sei denn, der Verband beschließt Ende November noch eine Umstrukturierung der bayerischen Ligen. Dann wäre ein weiteres Jahr Landesliga angesagt. Aber auch das würden die „Giganten“ bestimmt wegstecken.

Für Schweinfurt spielten: Cunningham, Albert, K. Greenwell, Bush, Morrison, Mothes, Elliott, MacDonald, Czarnietzki, Rother, Gretschanovski, Scheller, D. Greenwell, Fullerton, Prokoshen.

 
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