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FUßBALL: REGIONALLIGA BAYERN
FC 05 will Welle der Euphorie reiten
Mit diesem Kader geht der FC 05 Schweinfurt in die Regionalliga-Saison 2017/18 (hinten von links): Patrick Wolf, Adam Jabiri, Matthias Strohmaier, Lukas Billick, Marco Janz, Herbert Paul, Andreas Bauer, Mannschaftsarzt Dr. Reiner Wirsching, Physiotherapeut Peter Hoffmann; mittlere Reihe: Präsident Markus Wolf, Trainer Gerd Klaus, Torwarttrainer Norbert Kleider, Co-Trainer Stefan Braungardt, Marius Willsch, Marco Fritscher, Florian Pieper, Steffen Krautschneider, Michael Schlicht, Physiotherapeut Jonas Jung, Physiotherapeut Michael Weikert, medizinische Assistentin Annkathrin Englert, Betreuerin Hannelore Schneider; vorne: Philip Messingschlager, Christopher Kracun, Nikola Jelisic, Vincent Waigand, David Paulus, Alexander Eiban, Kevin Fery, Lukas Kling, Dominik Weiß und Kevin Bär.
Foto: Marion Wetterich | Mit diesem Kader geht der FC 05 Schweinfurt in die Regionalliga-Saison 2017/18 (hinten von links): Patrick Wolf, Adam Jabiri, Matthias Strohmaier, Lukas Billick, Marco Janz, Herbert Paul, Andreas Bauer, ...
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:34 Uhr

„Wenn alles passt, können wir schon ganz oben hinschmecken“, gibt Trainer und Sportleiter Gerd Klaus diesmal dem offiziellen, von Präsident Markus Wolf ausgegebenen Saisonziel („Platz 1 bis 3“) seinen Segen. Im Vorjahr waren die Meinungen noch etwas auseinander gegangen, da übte sich der sportliche Verantwortliche noch in maximaler Vorsicht. Nun aber hat der FC 05 Schweinfurt auf Vollprofitum umgestellt, acht hochkarätige Neuzugänge verpflichten und die Leistungsträger halten können. Da steigen die Erwartungen zwangsläufig. Klaus: „Es liegt in der Natur eines Sportlers, Erster werden zu wollen. Also ist es auch unser Ziel. Aber dazu wäre es auch wichtig, auf eine Welle der Euphorie zu kommen.“ Will heißen: Ein Traumstart wäre so schlecht nicht.

Zum Auftakt geht's am Samstag nach Nürnberg zur Club-Reserve. Und da wird der Trainer wohl in erster Linie dem alten Personal vertrauen. Klingt überraschend, hat aber einen triftigen Grund: Das Gros der Neuen hat lange Verletzungspausen hinter sich und damit noch etwas Nachholbedarf. Vor allem bei Stürmer Florian Pieper, der ein ganzes Jahr ausgefallen war, und Mittelfeldmann Michael Schlicht bittet Klaus um Geduld.

Die Innenverteidiger Patrick Wolf und Matthias Strohmaier indes sollten in drei, vier Wochen endgültig in umfänglicher Wettbewerbsform sein. So werden an der Noris voraussichtlich nur Torhüter Alexander Eiban und Sechser Lukas Kling den Sprung in die Startelf schaffen.

Es bleibt beim 4-2-3-1-System

Gespielt wird traditionell im 4-2-3-1-System. Schon allein des Stürmermangels wegen mit nur einer echten Spitze. Nicolas Görtler wird nach seinem Kreuzbandriss erst in der Wintervorbereitung, also im Januar, wieder angreifen. Bleiben erst einmal nur Pieper und Adam Jabiri. „Wenn wir beide von Beginn an bringen würden, könnte wir nicht mehr dem Spielverlauf gemäß zur Pause oder nach einer Stunde reagieren“, so Klaus, der insbesondere von Jabiris Entwicklung in den letzten Wochen angetan ist. „Er spürt jetzt, dass alle angreifen wollen und Profis sind, das macht ihm sichtbar Spaß. Er läuft sehr viel, reibt sich in jedem Training und Spiel auf.“ Von daher werde der 33-Jährige auch Auszeiten brauchen, so Klaus: „Wir müssen bei ihm körperlich aufpassen, ein Gefühl entwickeln für sein Alter und seine Art zu spielen. Aber wenn er in einen Lauf kommt, kann er der überragende Angreifer sein, der den Erfolg der Mannschaft ausmachen kann.“

Nichtsdestotrotz macht Klaus keinen Hehl daraus, „nicht den Top-Stürmer bekommen zu haben, den ich eigentlich noch wollte“. Mit der Verpflichtung des Ex-Burghauseners Juhvel Tsoumou wird's wohl ebenso nichts wie mit einem vergleichbaren Torjäger. „Wir müssen das eben intern mit Flexibilität auffangen“, so Klaus. Die Außenstürmer Nikola Jelisic oder Marius Willsch wären Kandidaten für eine „falsche Neun“, so der Trainer: „Gerade auswärts sind schnelle Spieler, die in die Tiefe gehen können kein schlechtes Mittel.“ Schnell ist auch Marco Fritscher, seine Flügelläufe sind imposant. Auch Zug Richtung Tor ist erkennbar. Aber eben auch ein Defizit in der Rückwärtsbewegung. „Er ist jung und willig, das ist schon einmal eine sehr gute Grundvoraussetzung“, urteilt Klaus, wohlwissend, dass Fritscher „den ersten Kontakt noch besser spielen muss“ und „in Willsch und Krautschneider Konkurrenz auf hohem Niveau“ hat. Seine beiden angestammten Kräfte auf den Außenpositionen hat der Trainer in der Vorbereitung dem ein oder anderen Flexibiltätstest unterzogen, sie links wie rechts gebracht – Test bestanden.

Fritscher sieht er indes klar auf der rechten Seite.

Flexibilität wird zumindest anfangs auch in der Abwehrzentrale nötig sein. Denn mit Lukas Billick hat sich ausgerechnet der topgesetzte Innenverteidiger beim 4:1-Sieg gegen Zweitligist Regensburg verletzt, mit gebrochenem Sprunggelenk fällt er noch annähernd zwei Monate aus. Also müssen die nach ihren Verletzungspausen noch nicht hundertprozentig fitten Wolf und Strohmaier mit Linksverteidiger Herbert Paul und Sechser Christopher Kracun die Position neben dem ebenfalls gesetzten Kapitän Marco Janz unter sich ausmachen. Ähnlich deutlich seinen Platz erkämpft wie Billick oder Janz hat sich in der Vorbereitung Philip Messingschlager. Womit für Burghausen-Zugang Dominik Weiß möglicherweise erst einmal nur die Bank bleibt, obwohl er sich in den Tests als beidseitig einsetzbar bewiesen hat – aber eben auch zwei Wochen krankheitsbedingt ausgefallen war. Klaus: „Er muss noch an sich arbeiten.“ Mit Andreas Bauer ist noch ein weiterer Defensivspieler aus dem alten Kader verblieben, der allerdings schon 2016/17 nicht mehr zur Stammformation gezählt hatte. Auch er war in der Vorbereitung verletzungsbedingt vorübergehend absent und befindet sich darob „in der Warteschleife“, so sein Coach.

Der wiederum setzt vor der Abwehr, mitunter auch in der Schaltzentrale, ohne wenn und aber auf einen weiteren Verbliebenen – Kevin Fery. Und das, obwohl der 23-Jährige der letzte Halbprofi im Team ist und durch die Zusatzbelastung Arbeit „manchmal sehr müde ist“, so Klaus. „Für ihn ist es sehr schwer, den gleichen Fitness-Stand zu erlangen, wie ihn die anderen Spieler haben. Aber er steht mit seiner Technik und Übersicht bei mir nicht zur Disposition. Ich halt sehr, sehr viel von ihm.“ Spieler wie Kevin Bär („haben wir erst einmal primär für die Zweite geholt“) und Vincent Waigand („hat aber eine sehr gute Entwicklung genommen“) rückt Klaus zunächst ins zweite Glied.

1860 München als Top-Favorit

Zweites Glied in Sachen Meisterschaftsentscheidung ist der FC 05 mit seinem neuen Kader und der veränderten Ausrichtung beileibe nicht mehr.

Dass der TSV 1860 München mit seiner um Profis wie dem aus dem Zweitliga-Aufgebot verblieben Sascha Mölders sowie Rückkehrer Timo Gebhart aufgepeppten starken, jungen Mannschaft, die als U21 schon Regionalliga-Zweiter war, Top-Favorit auf den Titel ist, sollte selbstverständlich sein. Ebenso, dass die Nachwuchsteams des FC Bayern München und des FC Augsburg ein Wörtchen mitreden werden. Aber: „Die sind schon in Augenweite von uns“, sagt Klaus, einschränkend freilich, dass dies auch – wenngleich eher mit Blickrichtung nach hinten – für Bayreuth, Memmingen oder, trotz aller Abgänge, Burghausen gelte. „Wir haben eben keinen Hain, wie ihn Unterhaching letztes Jahr hatte, oder einen wie Mölders, wie ihn die Löwen jetzt haben“, gibt Gerd Klaus zu bedenken. „Deswegen müssen wir über die Mannschaft kommen.“ Für ein möglichst harmonisches Gefüge habe er zusammen mit Präsident Markus Wolf bei den Verpflichtungen auch auf die menschliche Komponente geachtet – der Rest ist dann sein Job.

FC 05 Schweinfurt

Neuzugänge: Alexander Eiban, Marco Fritscher, Dominik Weiß (alle Wacker Burghausen), Patrick Wolf, Michael Schlicht (beide FSV Zwickau), Lukas Kling (FV Illertissen), Florian Pieper (TSV 1860 München II), Matthias Strohmaier (FC Vaduz), Kevin Bär (1. FC Nürnberg U19), Vincent Waigand (eigene U23).

Abgänge: Johannes Bechmann (FC Sand), Julian Schneider (TSV Abtswind), Daniel Diroll (TSV Karlburg), Lukas Illig (TSV Großbardorf), Marino Müller (TSV Aubstadt), Pedro Güthermann (in der Rückrunde suspendiert), Oliver Scheufenz (Laufbahn beendet), Marco Haller (Sportfreunde Dorfmerkingen), Julian Löschner (Ausleihe beendet), Johannes Golla (SpVgg Bayreth).

Tor: Alexander Eiban, David Paulus.

Abwehr: Philip Messingschlager, Marco Janz, Herbert Paul, Lukas Billick, Patrick Wolf, Dominik Weiß, Matthias Strohmaier, Andreas Bauer, Kevin Bär.

Mittelfeld: Christopher Kracun, Lukas Kling, Kevin Fery, Nikola Jelisic, Steffen Krautschneider, Marius Willsch, Marco Fritscher, Michael Schlicht, Vincent Waigand.

Angriff: Adam Jabiri, Florian Pieper, Nicolas Görtler.

Trainer: Gerd Klaus (seit 1. Juli 2012).

Saisonziel: Platz 1 bis 3.

Meistertipp: TSV 1860 München, FC Bayern München II.

Homepage: www.fcschweinfurt1905.de

Pyrotechnik

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und alle 19 Vereine der Regionalliga Bayern haben sich auf eine klare Vorgehensweise beim Thema Sicherheit verständigt. „Wir wollen, dass Regionalliga-Fußball auch in kleineren Stadien möglich ist. Das geht nur, wenn sich alle an die Spielregeln halten. Unsere gemeinsame Linie mit Polizei und Vereinen heißt deshalb: null Pyro, null Gewalt“, erklärt Verbands-Spielleiter Josef Janker. Sollte es zum Einsatz von Pyrotechnik kommen, baut der Verband weiter auf einen Stufenplan. Bereits beim ersten Vorfall unterbricht der Schiedsrichter die Partie. Weitere pyrotechnische Vorfälle können bis zum Spielabbruch führen. Auch gegen Banner mit rassistischen oder politisch radikalen Parolen geht der BFV konsequent vor. „Unsere Schiedsrichter laufen erst dann mit den Mannschaften ein, wenn die Banner entfernt sind“, erläutert BFV-Schiedsrichterobmann Walter Moritz.
 
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