Festtagsstimmung in Gochsheim: Zum Auftakt der "Gochsumer Kärm" fuhr die Mannschaft von Trainer Stefan Riegler ihren zweiten Saisonsieg in der Fußball-Landesliga Nordwest ein. Und es war ein überaus verdienter und souveräner. Mit 3:0 (1:0) siegte der TSV Gochsheim gegen den TSV Rottendorf.
"Wir stehen immer noch schlecht da", sagte Gochsheims Stefan Riegler nach Abpfiff. Die Aussage konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Trainer überaus zufrieden mit den vorhergegangen 90 Minuten war. Gegen den TSV Rottendorf, der unter anderem ohne seinen offensiven Leistungsträger Nicolas Schubert antrat, hatten die Gochsheimer in den ersten gut 25 Minuten des Spiels nahezu alles im Griff.
Yannick Sprenger bringt den TSV Gochsheim in Führung
Nach einem mustergültig herausgespielten 1:0 durch Yannick Sprenger, der schon in der Vorwoche beim ersten Saisonsieg (2:0 gegen den FC Sand) einen Doppelpack geschnürt hatte, dominierte die Riegler-Elf zunächst das Spielgeschehen, ließ defensiv lange nichts zu, bis die Gäste sich etwas freispielten. In einem bis zur Pause dann offenen Spiel hatten beide Teams ihre Chancen.
Nach dem Seitenwechsel versuchte es die Gästeelf eher recht als schlecht, auf das 1:1 zu drängen. Im letzten Spielfelddrittel blieb das Spiel der Elf von Trainer Martin Lang zu ungenau, unentschlossen und letztlich eben zu harmlos. "Es war klar, dass es bei 1:0 nicht einfach wird", sagte Riegler hinterher. "Dann machen wir zum Glück zum richtigen Zeitpunkt das 2:0." Nico Kummer setzte sich auf der linken Seite des Strafraums hervorragend durch und schloss gekonnt und unhaltbar für Rottendorfs Schlussmann Peter Trappschuh ab.
Ein Aufbäumen des TSV Rottendorf gibt es nicht zu sehen
Ein Rottendorfer Aufbäumen bekamen die 150 Zuschauenden in der Restspielzeit nicht zu sehen. Stattdessen drückten die Gochsheimer auf einen höheren Sieg. Der eingewechselte Marcial Weisenseel (75., 82.) und 1:0-Schütze Sprenger verpassten gute Chancen zum 3:0. In der Nachspielzeit erzielte Neuzugang Florian Schott dann doch noch das überfällige 3:0 - gleich im ersten Spiel der erste Treffer für den Neuzugang vom TV Haßfurt. "Wir haben uns belohnt für den Aufwärtstrend", freute sich Riegler. "Wir müssen jetzt weitermachen."
Weniger optimistisch schaute sein Rottendorfer Pendant in die Zukunft. Das Muster der letzten Wochen gleiche sich zu sehr, erklärte er. "Niederschlagend, ernüchternd, enttäuschend" - Lang bot einige Schlagwörter an, wie sich die derzeitige Situation anfühle. Immer mit der ersten echten Torchance ginge der Gegner gegen seine Elf in Führung, selbst nutze man die vorhandenen Chancen nicht so effektiv wie die Kontrahenten: "Da ist man irgendwann auch mal ratlos." Nicht nur für den Moment offensichtlich.
"Dann kann man keine Spiele gewinnen und dann langt es qualitativ nicht, dass wir dauerhaft in der Liga spielen können." Harter Tobak nach zehn Spieltagen mit bislang neun Punkten. "Wir müssen uns schleunigst am Riemen reißen und das machen, was in einem Fußballspiel nötig ist: hinten Zweikämpfe gewinnen, Bälle klären und vorne Torchancen verwerten."
Die deutliche 0:3-Schlappe im "Sechs-Punkte-Spiel" sei zwar "brutal enttäuschend", so Lang, andererseits könne er es ganz gut verkraften, weil die Niederlage – anders als beim 0:3 in der Vorwoche gegen Dampfach - eben hochverdient war.
