"Endlich haben wir gegen einen Gegner aus unserer Tabellenregion gewonnen", freute sich Sebastian Wehner, Trainer des TSV Grafenrheinfeld, über die drei Punkte gegen den Mitkonkurrenten um die Aufstiegs-Relegationsplätze, die SG Dittelbrunn.
Lediglich ein Punkt trennte beide Teams vor der Partie und beide wussten, dass viel auf dem Spiel steht. Das erhöhte den Druck. Erst Ende März kamen die Gastgeber vom Hinspiel in Dittelbrunn mit leeren Händen zurück. Das sollte keinesfalls wieder passieren, vor allem, weil man sich im Titelrennen einiges ausrechnet. Auch Dittelbrunn hatte sich viel vorgenommen, war die Elf von Trainer Lucas Berger doch die letzten drei Spiele ohne Sieg geblieben.
Allerdings hatten beide Teams zunächst mit anderem Unbill zu kämpfen. Für anfängliche Verunsicherung sorgte der Umzug auf den schmalen und engen Trainingsplatz. Wohl auch der Grund, weshalb sich ein eher tempoarmes Spiel entwickelte, in dem die Hausherren durch einen Schuss von Stürmer Marcel Hellert aus zentraler Position flach ins Eck mit 1:0 (26.) in Führung gingen. Vorausgegangen war ein langer Tieflauf von Oldie Fabian Riedle, der Hellert mustergültig bediente. Der meldete sich nach seiner knapp vierwöchigen Verletzungspause also eindrucksvoll zurück.
Dittelbrunn nicht konsequent genug
Dittelbrunn ließ sich durch diesen knappen Rückstand noch nicht aus dem Konzept bringen, hatte allerdings nicht den besten Tag erwischt. "Wir haben nur Halbchancen kreiert und unsere Spielzüge nicht konsequent zu Ende geführt", analysierte Berger. Das wollten sie nach dem Wechsel ändern. Doch dieser Zahn wurde ihnen mit einem kuriosen Treffer der Platzherren schnell gezogen. Ein direkter Freistoß von Daniel Kasper, von kurz nach der Mittellinie aus getreten, krachte direkt unter die Latte. Torwart Efstathios Katsimpras hatte wie seine Mitstreiter wohl mit einer Flanke gerechnet.
Verständlich, dass nach dieser Aktion das Selbstbewusstsein der Gäste bröckelte. Ihnen gelang es auch jetzt nicht, den entscheidenden Pass zu spielen. Die Hausherren legten hingegen nochmal nach mit einem toll herausgespielten Konter. Ein Pass erreichte Moritz Binder in der gegnerischen Hälfte etwa zehn Meter nach der Mittellinie. Er umkurvte im Alleingang die gegnerische Defensive und schloss flach zum 3:0 (87.) ab.
"Damit haben wir den Gegner abgeschüttelt", frohlockte Wehner, "unser sportlicher Ehrgeiz ist mittlerweile so ausgeprägt, dass wir unbedingt unter den ersten Drei bleiben wollen". Mit zwei Spielen weniger auf dem Konto haben die Grafenrheinfelder die besten Optionen, dass das gelingen könnte. Für Dittelbrunn heißt es erst einmal, wieder in die Erfolgsspur zu finden. "Wir müssen dran bleiben und unserer Hausaufgaben machen", forderte Berger.