
Fussball
Regionalliga Bayern Freitag, 19 Uhr: FC 05 Schweinfurt – FC Augsburg II
Drei mal drei. Nein, die Rede ist nicht von der Drittliga-Offensive der Würzburger Kickers. „Wir brauchen drei Dreier“, gibt Trainer Gerd Klaus unter selbigem Motto vielmehr die Marschroute für den FC 05 Schweinfurt vor, sollte dieser doch noch über dem Strich landen. Über dem Strich hieße direkter Klassenerhalt. Angesichts der stetig auch gegen scheinbar lustreduzierte Profi-Reserven punktenden Konkurrenz bedarf es dazu aber eben diese drei Siege. Dumm nur: Die Schweinfurter treffen am Freitagabend ausgerechnet auf die neben Bayern München einzige Bundesliga-Zweite, die ihren Job noch mit Engagement betreibt – den FC Augsburg II.
„Egal, jetzt müssen wir gegen eine solche Mannschaft halt auch mal gewinnen“, schöpft Klaus vor allem wegen des beherzten Auftritts beim 2:1 in Memmingen neue Hoffnung. Er hat die Schwaben dreimal gesehen. Selbst beim 1:5 in Bamberg seien sie die bessere Elf gewesen. Im Verlauf dieses 1:5 sieht er die größte Chance: „Wir müssen entschlossen auf ein schnelles Tor drängen, dann nehmen wir denen die Freude am Fußball.“ Doch Augsburg läuft mit seiner besten Formation auf, das hat Gerd Klaus von seinem Bruder Fred gesteckt bekommen, der dort U-19-Trainer ist und mit seiner Mannschaft im Abstiegskampf steckt. Demnach gibt es keine Einsätze für die Jungspunde. Bis auf den erst 19-jährigen Mittelfeldspieler Erik Thommy natürlich, der aber U-23-Stammkraft ist, in 29 Regionalliga-Spielen 17 Treffer erzielt hat und auch schon sein Bundesliga-Debüt hat feiern dürfen. Auch Caleb Clarke und Maximilian Löw (je acht Tore) stehen für die geballte Offensivkraft des FCA. Eine Drittliga-Lizenz hat Augsburg trotz der starken Leistungen nicht beantragt. „Dafür sind wir als Verein noch nicht stabil genug“, sagte Manager Stefan Reuter.
Stabilität. Das ist das Zauberwort für die Nullfünfer. Noch dreimal so eine Energieleistung wie in Memmingen: Klaus vertraut weitgehend der Formation der Vorwoche. Philip Messingschlager muss wegen seiner Gelb-Sperre ersetzt werden, vermutlich durch Daniel Mache. Noch nicht sicher ist der Einsatz von Djelaludin Sharityar, der durch eine erneute Länderspielreise mit der afghanischen Nationalmannschaft einer Doppelbelastung ausgesetzt war. Aber: „Toto ist mit seiner aggressiven Spielweise ein Gewinn.“ Wie Kevin Fery ob seiner Zweikampfstärke und Übersicht. Der 20-Jährige „ist gesetzt auf der Sechs“, so Klaus. „Und zur Zeit sehr gut drauf, auch im Training. Wie Michael Kraus, Steffen Krautschneider und Marino Müller.“ So darf Müller wieder von Beginn an ran, soll sich eine Stunde auspowern. Dann hat Klaus mit Tom Jäckel, der – für ihn ungewohnt – draußen bleibt, noch einen Trumpf im Ärmel. Ganz fehlen wird Michael Krämer, der mit einer Kapselverletzung bis zum Saisonende ausfällt.
Kunden der Sparkasse Schweinfurt erhalten an der Tageskasse gegen Vorlage ihrer Sparkassencard ermäßigten Eintritt. Alle Zuschauer werden gebeten, ihre Karten im Online-Vorverkauf unter www.fcschweinfurt05.de zu erwerben.
Augsburg II wird nicht mehr recht motiviert sein, wodurch auch? Auch daheim gegen Heimstetten könnten sie gewinnen. Auswärts in Rosenheim wird es meiner Ansicht nach am schwersten.
Dass sie drei Siege einfahren, bezweifle ich aber. Es wirkt zwar kämpferisch und der Situation auch angemessen, sowas als Parole auszugeben. Wenn es allerdings gleich im ersten Spiel misslingt, könnte es die Spieler umso mehr knicken.
Heimstetten & Rosenheim werden um ihre realistische Chance bis zur letzten Sekunde ebenfalls kämpfen. Es stehen auf jeden Fall spannende Duelle im Abstiegskampf für Schweinfurt an.