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Eine Olympiasiegerin hat es vorgemacht: Julia Mancuso zeigte sich ihren mehr als 200.000 Followern bei Instagram schon mehrmals schwanger auf der Piste. Einmal beim Skifahren in der 24. Schwangerschaftswoche. Die ehemalige Skirennläuferin, die 2006 bei den Olympischen Spielen für die USA in Turin Gold im Riesenslalom gewann, schrieb unter einen dieser Posts: „An all die Mamas da draußen, die sich fragen, wie ein Winter in der Schwangerschaft aussehen kann. Alles ist möglich!“
Doch ist es in den ersten Wochen der Schwangerschaft tatsächlich ungefährlich, eine Piste herunter zu jagen? Und ab welchem Zeitpunkt in der Schwangerschaft sollte man auf solch ein Risiko lieber verzichten?
Sollte man schwanger Ski fahren?
Die meisten Ärztinnen und Ärzte raten Schwangeren vor Sportarten ab, die ein erhöhtes Sturzrisiko mitbringen. Skifahren ist ohne Zweifel ein solcher Sport. Im Magazin von SnowTrex ist zu lesen, dass Schwangere aus ärztlicher Sicht ab der zehnten Schwangerschaftswoche auf das Skifahren verzichten sollten. Ab diesem Zeitpunkt sei die Verletzungsgefahr zu hoch.
Die Hebamme Julia Heitmann sieht das differenzierter. „Hier in den Bergen, wo ich herkomme, sind viele Frauen mit Skifahren groß geworden und kennen die Pisten und das Gebirge. Wenn sie auch schwanger weiter auf den Brettern stehen wollen, spricht da erstmal nichts dagegen“, sagte die Frau aus Garmisch-Partenkirchen im Interview mit dem Magazin Geo. Heitmann glaubt sogar, dass bei einer sportlichen Frau das Gegenteil der Fall ist: „Es ist gesund für sie, weiter aktiv zu sein. Solchen Frauen empfehle ich das auch in meiner Beratung, wenn nichts Gesundheitliches dagegen spricht.“
Skifahren in der Schwangerschaft: Tipps von einer Hebamme
Laut Heitmann sollte man das Skifahren in der Schwangerschaft vor allem von den eigenen Fähigkeiten auf der Piste abhängig machen. Mit diesen steht und fällt die Sturzgefahr. Wer sein Leben lang Ski gefahren sei, könne demnach theoretisch „mit Ski in den Kreißsaal fahren“. So ähnlich sieht das auch die staatlich geprüfte Skilehrerin Nicola Härle, die bis zum Tag vor der Geburt ihrer Tochter auf der Piste stand. „Es hat sich anders angefühlt, vor allem zum Schluss wirken die Kräfte anders auf Bauch und Rücken und man merkt, dass das Bindegewebe weicher ist. Aber da ich mit Ski an den Beinen aufgewachsen bin, war es für mich das normalste der Welt“, sagte sie dem Magazin Wild Recreation.
Um die Gefahr für das ungeborene Kind zu minimieren, können schwangeren Skifahrerinnen die folgenden Tipps von Heitmann helfen:
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Nicht zu den Stoßzeiten auf die Piste: In den Hochbetriebszeiten ist die Fremdgefährdung höher.
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Lieber kleine Skigebiete: Wer schwanger ist, sollte laut Heitmann „Genuss-Skifahren“. Dafür brauche es kein großes Skigebiet.
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Richtig fallen: Wer die Balance verliert, sollte sich auf den Po oder die Seite fallen lassen. Ein Sturz auf den Bauch sollte unbedingt vermieden werden.
Wann wird Skifahren in der Schwangerschaft gefährlich?
Komplett ohne ärztlichen Rat sollte man in der Schwangerschaft nicht auf die Piste. Jede Schwangere sollte sich vor einem winterlichen Ausflug dieser Art bei einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen beraten lassen, rät Heitmann. Bei Mehrlings- und Risikoschwangerschaften würde die Hebamme vom Skifahren abraten. „Wer eine Vorderwand-Plazenta hat, wo der Mutterkuchen also direkt hinter der Bauchdecke sitzt, dem würde ich spätestens ab der 24. Woche vom Skifahren abraten. Fällt man auf den Bauch, riskiert man starke Blutungen“, ergänzte Heitmann im Geo-Interview.
Letztlich sollten Schwangere auf ihr inneres Gefühl hören, ehrlich zu sich selbst sein und sich mit den möglichen Folgen eines Sturzes auf der Piste auseinandersetzen. Heitmann stellte die knallharte Frage in den Raum: „Wenn doch etwas passiert und ich verliere deshalb das Kind, komme ich damit klar?“
Übrigens: Das weltweit beste Skigebiet liegt in Tirol. In den Alpen gibt es zudem einige Skigebiete, in denen man auf Stars treffen kann.