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Königssee
Der "Goldschmied vom Königssee": Rodel-Legende Josef Lenz ist tot
Als aktiver Rodler und langjähriger Bundestrainer wurde Josef "Sepp" Lenz zur Legende des deutschen Wintersports. Nun ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.
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Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild) | Joesf "Sepp" Lenz ist im Alter von 88 Jahren gestorben.
Lukas von Hoyer
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:05 Uhr

Josef "Sepp" Lenz ist tot. Der langjährige Rodel-Bundestrainer starb bereits vom 3. auf den 4. Mai in seinem Heimatort am Königssee im Alter von 88 Jahren. Das teilte der Rodel-Weltverband FIL am Montag unter Berufung auf Lenz' Familie mit. Der "Goldschmied vom Königssee" hinterlässt seine Frau Annelies und drei Töchter.

Josef Lenz ist tot: "Goldschmied vom Königssee" war 30 Jahre lang Rodel-Bundestrainer

Lenz war 1935 in Königssee geboren worden und früh zum Wintersport gekommen. Er startete eine Karriere als aktiver Rennrodler und gewann 1962 im Einsitzer die Europameisterschaft. Nach einem schweren Trainingssturz bei den Winterspielen in Innsbruck 1964 beendete er seine aktive Karriere im Alter von 29 Jahren. 

Nach seiner aktiven Laufbahn blieb er dem Rodeln treu und schlug eine Laufbahn als Trainer ein. Zuvor hatte er auch als Eismeister und Bahnarchitekt Talent gezeigt. 30 Jahre lang war er Bundestrainer. Lenz gilt als Entdecker und Förderer von Georg Hackl, der als dreimaliger Olympiasieger zum erfolgreichsten Rodler aller Zeiten wurde.

1965 hatte Lenz das Amt als Bundestrainerübernommen, welches er bis 1995 innehatte. In seiner Amtszeit gewannen die deutschen Rodlerinnen und Rodler insgesamt 96 Medaillen bei Olympischen Winterspielen, Europa- und Weltmeisterschaften. Wegen des großen Erfolgs bekam Lenz den Spitznamen "Goldschmied vom Königssee". 

Ein Unfall auf der Winterberger Bahn hatte am 16. Dezember 1993 Lenz' Leben verändert. Er wurde bei Ausbesserungsarbeiten von einem rund 110 km/h schnellen Bob erfasst. Bei dem Unfall wurde ihm der Unterschenkel seines linken Beines unterhalb des Knies abgetrennt.

Reaktionen auf Tod von Rodel-Legende Josef Lenz: Trauer in der Welt des Wintersports

Die Wintersport-Welt trauert nach dem Tod des "Goldschmieds vom Königssee". Bereits in den ersten Stunden nach der Mitteilung des Rodel-Weltverbands fanden zahlreiche Beileidsbekundungen und emotionale Abschiedsworte den Weg an die Öffentlichkeit. Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland veröffentlichte eine Würdigung. "Sein Lebenswerk für den Kufensport war immens, am meisten vermisst wird jedoch seine herzliche Persönlichkeit werden", heißt es in dieser: "Sepp Lenz wird uns stets in wertvoller und dankbarer Erinnerung bleiben. Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei seiner Familie." 

Hackl erfuhr im Spanien-Urlaub vom Tod seines Mentors. "Ich muss das erst mal sacken lassen", reagierte er geschockt. Der Rodler Felix Loch bedankte sich bei Instagram für das Lebenswerk von Lenz: "Danke Sepp, für alles, was du für unseren Rodelsport getan hast. Du bist und bleibst für uns alle ein großes Vorbild. Wir werden dich vermissen." IOC-Präsident Thomas Bach fand emotionale Worte: "Sepp Lenz hat mich, wie jeden, der ihn kennenlernen durfte, mit seiner Leidenschaft für den Rodelsport angesteckt. Mit seinem enormen Fachwissen führte er Generationen von Athleten zum Erfolg und sorgte dann auch als Eismeister für faire Wettkämpfe."

Einars Fogelis, Präsident des Weltverbands FIL reagierte ebenfalls: "Ich durfte Sepp Lenz in den 1980er Jahren bei der Planung der Kunsteisbahn in Sigulda kennenlernen. Als sympathischer Mensch und kompetenter Bahnbauexperte hat er mich sofort begeistert. Sein Tod tut mir unendlich leid. Wir verlieren einen großartigen Menschen, der sein Leben dem Rodelsport gewidmet hat."

 
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