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Fußball: A-Klasse Rhön 3
Zwischenbilanz in der A-Klasse Rhön 3: Dieses Führungsduo hatte keiner auf der Rechnung
SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach zeigt den Favoriten die Zähne. FSV Hohenroth beeindruckt durch Angriffspower und Auswärtsstärke. Elf Treffer im torreichsten Spiel.
Auf Erfolgskurs befinden sich Kai Feder (rechts) und der FSV Hohenroth, der nach seiner Umgruppierung von der A-Klasse Rhön 2 in die A-Klasse 3 aktuell Platz zwei belegt.
Foto: Anand Anders | Auf Erfolgskurs befinden sich Kai Feder (rechts) und der FSV Hohenroth, der nach seiner Umgruppierung von der A-Klasse Rhön 2 in die A-Klasse 3 aktuell Platz zwei belegt.
Peter Hüllmantel
 |  aktualisiert: 29.01.2023 03:07 Uhr

Die Kenner der Fußball-Szene in der A-Klasse Rhön 3 sind verwundert und überrascht zugleich: Die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach grüßt zur Winterpause als Tabellenführer, gefolgt vom "Umsiedler" FSV Hohenroth. Zwei Mannschaften, die keiner auf der (Meisterschafts-)Rechnung hatte. Sieben Teams, angeführt von den Top-Favoriten SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen und SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld, war Platz eins zugetraut worden. Das aktuelle Führungsduo tauchte nicht auf.

Warum auch, zumindest, was den FSV Hohenroth betrifft. Der hatte in der Saison 2021/22 in der A-2 ein unauffälliges Mittelfeld-Dasein geführt. Platz acht in der Endabrechnung. Mehr nicht. Und dennoch wusste und weiß man im FSV-Lager um das Potenzial dieser jungen Mannschaft. Nach der Umgruppierung akklimatisierten sich Schützlinge von Trainer Horst Menninger (seit 2019 Coach des FSV) schnell und zeigten, dass sie den Worten ("vorne mitspielen") auch Taten folgen lassen.

Spielerische Qualität und guter Zusammenhalt

Das bisherige Erfolgsgeheimnis sieht Sebastian Straub, der Fußball-Abteilungsleiter des FSV, in der "spielerischen Qualität und einem guten Zusammenhalt. Es läuft echt gut."  Zudem sei man, im Gegensatz zur vergangenen Saison, nicht so sehr von Verletzungspech verfolgt, könne aber auch Ausfälle dank der jungen Spieler gut kompensieren und habe auch das Glück des Tüchtigen gehabt. "Und bei manchen ist der Knoten geplatzt", begrüßt er die Entwicklung der jungen Spieler.  Er freut sich zudem über die gute Nachwuchsarbeit. "In den letzten zwei Jahren sind gute Spieler aus unseren eigenen Reihen der A-Junioren dazu gestoßen. Sie sind voll integriert und waren schon vorher mit Feuereifer dabei." 

Hohenroths Fußball-Abteilungsleiter Sebastian Straub (vorne, rechts), bei seinem Einsatz im November 2019 gegen die SG Arnshausen II.
Foto: Anand Anders | Hohenroths Fußball-Abteilungsleiter Sebastian Straub (vorne, rechts), bei seinem Einsatz im November 2019 gegen die SG Arnshausen II.

Warum der FSV Hohenroth schwer auszurechnen ist

Die Angriffspower (unter den Top 6 der Torjägerliste der A-3 befinden sich drei FSV-Spieler) führt Straub darauf zurück, "dass wir breit aufgestellt und somit viel schwerer auszurechnen sind." Die Trainingsbeteiligung unterliegt indes Schwankungen, "aber auf dem Spielfeld, da reißen sie sich alle zusammen. Trainer Horst Menninger versteht es, die Mannschaft zu motivieren. Wir genießen den Moment". Der Aufstieg sei kein Muss, "aber wir wollen Platz zwei verteidigen. Für die Mannschaft wäre es eine tolle Erfahrung, die Relegation zu spielen, gerade wegen der besonderen Atmosphäre und der Zuschauerkulisse." Inzwischen sind über sieben Jahre vergangen, dass der FSV das letzte Mal Kreisklassen-Luft geschnuppert hat. Nach dem Abstieg der Saison 2014/2015 hat es noch nicht mit der Rückkehr geklappt.

Unbesiegt ist keiner in dieser A-3 durchgekommen, nachdem 107 der insgesamt 182 Spiele, das sind 58,8 Prozent, absolviert sind. Spitzenreiter SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach hat die wenigsten Niederlagen (zwei) einstecken müssen. Zwölfmal gingen die beiden Kellerkinder SG Ginolfs I/Weisbach I/Unterweißenbrunn/Frankenheim II und die SG Irmelshausen I/Herbstadt II als Verlierer vom Spielfeld. Mit elf Siegen ist die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach top. Das Feiern beschränkte sich bei der SG Ginolfs I/Weisbach I/Unterweißenbrunn/Frankenheim II auf einen Sieg.

Wer vorne am häufigsten trifft, wer in der Abwehr Defizite hat

Das Gros der insgesamt 420 Tore erzielte der FSV Hohenroth. 45 Treffer verleihen ihm das Prädikat "angriffsstärkste Mannschaft" der A-3. Zu den Top 3 in diesem Ranking gehört die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach (39), gefolgt von der SG Hendungen-Sondheim/Gr. und der SG Eußenhausen/Mühlfeld (jeweils 37). Die "Tormaschine" SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen (vorige Saison mit 81 Toren am treffsichersten) findet sich erst auf Rang fünf. Das liegt vor allem auch an den erst 13 ausgetragenen Partien – und damit bis zu drei Partien weniger als die Konkurrenz.

Welche zwei Mannschaften auswärts unbesiegt sind

Beim Toreschießen hinkt die SG Ginolfs I/Weisbach I/Unterweißenbrunn/Frankenheim II (17) der Konkurrenz deutlich hinterher. Die SG Wargolshausen I/Wülfershausen II (20) und die SG Unsleben/Wollbach II (21) kochten ebenfalls auf Sparflamme. Auch beim Tore verhindern spiegelt sich die tabellarische "rote Laterne" bei der SG Ginolfs wider. 50 Gegentore bedeuten den mit Abstand schlechtesten Wert. Es folgen die SG Unsleben/Wollbach II (39) und die SG Irmelshausen I/Herbstadt II (36). Der Hauptgrund für die Talfahrt der Rhöner, in ihren Glanzzeiten Kreisligist, liegt in der dünnen Personaldecke. Zwei Spiele hat die SG Ginolfs kampflos (0:x-Wertung) hergegeben. So viel mehr dürfen nicht hinzukommen, sonst könnte es zum vorzeitigen Saisonende (Ausschluss) kommen.

Der Blick auf die Heimtabelle offenbart, dass keine Mannschaft ohne Niederlage geblieben ist. Mit jeweils 19 Punkten liegen die SG Stockheim und die SG Burgwallbach/Leutershausen vor der SG Hendungen-Sondheim/Gr. (18). Ihre Heimschwäche können die SG Ginolfs (5) und SG Wargolshausen I/Wülfershausen II (7) nicht verleugnen. Auswärts unbesiegt, das können sich der FSV Hohenroth und die SG Stockheim auf ihre Fahnen schreiben. Hohenroth glänzte mit 19 Punkten und einer fast makellosen Bilanz (sechs Siege, ein Unentschieden), ebenso die SG Stockheim/Bastheim/Reyersbach mit 17 Zählern (fünf Siege, zwei Remis). Platz drei gehört der SG Eußenhausen/Mühlfeld (13). Die Auswärtsfahrten waren indes für die SG Ginolfs (1) sowie die SG Unsleben II und SG Irmelshausen (jeweils 3) von wenig Erfolg gekrönt.

Wer hat es unter die Top 10 der Torjägerliste geschafft?

Neben Teamgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit sind Spieler mit Vollstrecker-Qualitäten mit ausschlaggebend für den Höhenflug. Und genau die hat das Überraschungs-Führungsduo in seinen Reihen. Die Torjägerliste wird von Noel Fromm (13, SG Stockheim) angeführt. Ihm folgen dichtauf mit gleicher Trefferquote Kai Feder und Noah Röll (jeweils 12) vom FSV Hohenroth. Die weitere Reihenfolge: 4. Kevin Philipp Pirkl (SV Herschfeld), Denis Vogel (SV Burgwallbach/Leutershausen, je 11); 6. Pascal Straub (FSV Hohenroth) 10; 7. Markus Koch (SG Eußenhausen/Mühlfeld), Moritz Schlund (FC Ober-/Mittelstreu), Ronny Sitzmann (SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen, je 9). Die besten Zehn komplettiert Matthias Martin. Der Oberelsbacher Goalgetter, vorige Saison mit 36 Treffern überlegen Torschützenkönig, hat bisher achtmal Torjubel für seine Mannschaft ausgelöst.

Treffer am laufenden Band: Wo es am häufigsten "geklingelt" hat

Wer das Spiel zwischen dem SV Eichenhausen/Saal und dem FSV Hohenroth nicht verfolgt hat, hat etwas verpasst. Beim Tag der offenen Tore wurde oft gejubelt. Genau elfmal, dieses 8:3-Schützenfest des FSV Hohenroth hat sich das Prädikat „torreichstes Spiel“ verdient. Ebenso hohen Unterhaltungswert besaß die Partie zwischen dem FC Ober-/Mittelstreu und dem TSV Aubstadt III, die 5:5 endete. Neunmal zappelte das Leder in der Begegnung zwischen der SG Hendungen-Sondheim/Gr. und dem SV Eichenhausen/Saal (4:5) im Netz.

Apropos SG Hendungen-Sondheim/Grabfeld. Der Kreisklassen-Absteiger hatte einen spektakulären Start mit sieben Siegen hintereinander (davon zwei x:0-Wertungen wegen Nichtantritt der Gegner) hingelegt. Ausgerechnet beim damaligen Schlusslicht SG Irmelshausen I/Herbstadt II fand der Höhenflug ein jähes Ende. Das 0:2 bildete den Auftakt einer Niederlagenserie von vier Spielen. Inzwischen befindet sich die SG Hendungen-Sondheim/Gr. wieder auf Kurs und als Viertplatzierter in Lauerstellung. Sie hatte ihre Schussstiefel beim 6:0-Erfolg gegen den SV Herschfeld geschnürt, was den höchsten Sieg bedeutete. Gut in Schuss befanden sich zudem bei ihren Erfolgen mit fünf Toren Differenz der FSV Hohenroth (8:3 bei Eichenhausen/Saal), die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen (5:0 in Ginolfs, 6:1 im Rückspiel) sowie die SG Eußenhausen/Mühlfeld (5:0 gegen Unsleben/Wollbach II).

Welche Mannschaft aus der Rhön die Fairnesstabelle anführt

In der Statistik des bayerischen Fußballverbandes liegt in der A-Klasse Rhön 3 die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen auf Platz eins der Fairnesstabelle. Platz zwei gehört der SG Eußenhausen/Mühlfeld vor der SG Ginolfs I/Weisbach I/Unterweißenbrunn/Frankenheim II. Das Schlusslicht bildet der SV Eichenhausen/Saal, auf dessen Konto eine der bislang zwei Roten Karten geht und der bei den Zehn-Minuten-Zeitstrafen (6) Spitzenreiter ist. Insgesamt zückten die Schiedsrichter gegen die 14 Mannschaften 398-mal die Gelbe Karte, schickten 13 Akteure mit Gelb-Rot vom Platz und "gönnten" 38 Spielern eine zehnminütige Verschnaufpause.

Wie und wann es im neuen Jahr 2023 weitergeht

Die A-Klasse Rhön 3 geht mit einem "schiefen" Tabellenbild in das neue Jahr. Manche Mannschaften haben bereits 16 Spiele absolviert, andere weniger, die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen gar erst 13. Knapp die Hälfte der 14 Teams rechnen sich noch Chancen auf den Aufstieg aus, zumal die Plätze zwei und drei zur Aufstiegs-Relegation berechtigen. Zuerst müssen am Sonntag, 19. März, die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen und die SG Wargolshausen I/Wülfershausen II Farbe bekennen, bevor es eine Woche später wieder in die Vollen geht.

 
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