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Tischtennis
Wieso sich Hubert Katzenberger flexiblere Lösungen wünscht
Hubert Katzenberger (links, daneben Greta Besarab) wünscht sich vom Verband in Corona-Zeiten unkonventionelle Lösungen.
Foto: Philipp Wohlfart | Hubert Katzenberger (links, daneben Greta Besarab) wünscht sich vom Verband in Corona-Zeiten unkonventionelle Lösungen.
Rudi Dümpert       -  SONY DSC
Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 21.05.2021 02:16 Uhr

Beim Tischtennisverein HV Burglauer fürchtet man, ein zweites Mal nach der Quotienten-Regelung ungerecht behandelt zu werden. "Womit wir uns einfach nicht abfinden können", so das Vorstandsmitglied Hubert Katzenberger. Den erwachsenen Spieler sowie den Kindern und Jugendlichen würden mit den derzeitigen Verbandsentscheidungen Steine in den Weg gelegt sowie ihre Entwicklung und ihr Durchhaltevermögen gefährdet, beim Sport generell und beim Tischtennis speziell zu bleiben, sagt er.

Er wolle den Verband animieren, über Härtefall-Regelungen nachzudenken. Man müsse aufpassen, dass dem Tischtennis, besonders in einem kleinen Verein wie dem HV, und damit den Spielern nicht der Boden unter den Füßen weggezogen werde.

Worum geht es Hubert Katzenberger? „Wir mussten in der Saison 2019/20 aufgrund der Quotenregelung aus der Bezirksliga Nord absteigen. Die Ungerechtigkeiten dieser Regelung waren dem Verband bekannt und einige klagen auch. Wir stellten den Antrag, die Klasse auf elf Mannschaften aufzustocken, was der BV Unterfranken mit Hinweis auf die Wettkampfordnung ablehnte. Vereine wie Effeltrich haben sich im DTTB durch geklagt. Andere appellieren an den Verband, pragmatische, dem Sport gerecht werdende Lösungen zuzulassen.“

Die Saison 2019/20 war vom Bayerischen Tischtennis-Verband im Frühjahr 2020 abgebrochen und anhand der damaligen Tabellenstände mit Auf- und Absteigern gewertet worden. Burglauer hatte 17 von 20 Partien absolviert und stand mit 12:22 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Gegen das abgeschlagene Schlusslicht Arnstein sowie gegen den direkten Konkurrenten Poppenlauer II hatte Burglauer aber noch Hoffnung auf Punkte und eine Verbesserung in der Tabelle.

"Wir sind zum zweiten Mal Leidtragender durch den Saisonabbruch", sagt Katzenberger. "Dieses Jahr wären wir mit der Quotenregelung aufgestiegen. Jetzt kommt sie aber nicht zum Tragen. Es wurde abgebrochen mit Konsequenzen, als ob überhaupt nicht gespielt worden wäre." Die Männermannschaft stand zum Zeitpunkt des Abbruchs verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der Bezirksklasse A, hatte fünf von 16 Begegnungen gespielt. Weil auch die Männer II und die Jungen III ihre Staffeln anführten, hätte der HV, wäre die Saison 2020/21 nicht annulliert, sondern nach der Quotientenregel gewertet worden, möglicherweise drei Aufstiege feiern können.

"Unsere immense Nachwuchsarbeit wird nicht belohnt", argumentiert Katzenberger. "Der Bezirk Unterfranken Nord bekennt sich immer wieder zur Nachwuchsförderung. Jetzt müssten Taten folgen. Bestraft werden stattdessen unsere jungen Spieler. Sie können nicht adäquat ihrer Spielstärke eingesetzt werden. Es fehlt die Bereitschaft, durch Härtefallregelungen in Einzelfällen für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Stattdessen halten die Fachverbände stur an Meldeterminen und der Wettspielordnung fest."

Man möge nach sportlich fairen Lösungen suchen und in diesem nie dagewesenen Sonderfall und in solchen Zeiten unkonventionelle Lösungen zulassen. Eine machbare wäre, die Ligen im Einzelfall aufzustocken. Andernfalls befürchtet Katzenberger, dass der eine oder andere Jugendliche mangels Perspektive das Handtuch wirft. Man dürfe nicht sehenden Auges Fehler machen, die vermeidbar wären und später nicht mehr korrigierbar sind.

Reiner Hülbig ist Katzenbergers Vorstoß bekannt. Der Sportwart des Bezirks Unterfranken Nord verweist allerdings auf die "klaren Richtlinien", an die sich die Funktionäre zu halten hätten. Zum Beispiel die bezüglich der Mannschaftsstärken in den einzelnen Spielklassen-Ebenen. Für die Bezirksligen sehen sie zehn Klubs vor. "Ich sehe nur eine Chance für Burglauer, wenn sich eine Mannschaft aus der Bezirksliga zurückzieht", sagt der Haßfurter. Dann könnte der HV Burglauer darauf hoffen, nachrücken zu dürfen. Jegliche Lösung müsse in Einklang mit der Wettkampfordnung stehen und es dürfe keine andere Mannschaft benachteiligt werden.

 
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