Tischtennis (rd)
Bundesliga Männer
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TSV Bad Königshofen (Sonntag, 15, HUBTEX Arena)
Schwer sind alle Spiele für den Bundesliga-Aufsteiger TSV Bad Königshofen. Verloren wurden die ersten drei. Doch die Vorfreude auf die jeweils nächste Vorstellung der Mannschaft wächst zunehmend, weil die Leistungen stimmten. Diesmal geht es zum dreimaligen deutschen Vizemeister. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell stieg 2000 erstmals in die Tischtennis-Bundesliga auf, wieder ab und gehört seit 2005 zum festen Inventar. Er spielte 2008/09 erstmals Champions League und hatte Welt- und Europameister wie Jörgen Persson und Jan-Ove Waldner im Kader.
Fuldas Pech heißt Düsseldorf
Seit fünf Jahren gehört Fulda zu den größten, allerdings auch glücklosen Konkurrenten des Abonnementmeisters Borussia Düsseldorf. Vier Mal in Folge stand man im Pokalfinale, zwei Mal nach Vor- und Rückrunde in der TTBL auf Platz eins, vier Mal scheiterte man im Endspiel der Play-Offs. „Ihr Pech heißt Düsseldorf“, sagt Kilian Ort. Diese Saison begann das Team von Trainer Qing Yu Meng mit zwei 3:2-Siegen in Ochsenhausen und gegen Grünwettersbach. Im dritten Spiel setzte es die zu befürchtende Niederlage – in Düsseldorf natürlich.
Wenn der Vizemeister am Sonntag in der HUBTEX Arena in der Washingtonallee den Aufsteiger erwartet, erwartet jeder einen deutlichen Heimsieg. Der Direktvergleich der Weltranglistenpositionen und der persönlichen Erfolge spricht eine deutliche Sprache. Beim Gastgeber spielte Ruwen Filus (Weltrangliste: 29), ein moderner Abwehrspieler, ehemaliger Jugend-Europameister und drei Mal EM-Viertelfinalist, dieses Jahr Pro-Tour-Sieger in Linz und Neu-Delhi, bisher auf Position eins. Kilian Ort („Da war mal was, ich kann mich noch dunkel erinnern“) hatte ihn bei der deutschen Meisterschaft im März im Viertelfinale bei 3:2-Sätzen und 9:5 im sechsten am Rand der Niederlage, aber nur am Rand. Dann setzte sich die Erfahrung des 29-jährigen Mannschafts-Europameisters doch noch durch.
Kilian Ort nennt Filus ebenso wie den 33-jährigen Deutsch-Chinesen Wang Xi „vielleicht eher Allrounder als Abwehrspezialisten.“ Xi spielt seit 2008 für Fulda und war mal zwei Jahre zusammen mit Timo Boll der erfolgreichste Spieler der Liga, „gehört immer noch zu den Top-Leuten der TTBL. Ich habe persönlich noch nicht gegen ihn gespielt.
“ An Position drei wird der amtierende Doppel-Europameister – mit dem Deutschen Patrick Franziska – Jonathan Groth (25) erwartet. Der Linkshänder aus Dänemark, Nummer 23 der Weltrangliste, schied bei der WM in Düsseldorf im Juli im Achtelfinale mit 3:4 gegen Timo Boll aus. Der Bad Königshöfer Slowene „Darko Jorgic hat gegen ihn schon gespielt, 1:3 verloren, Mizuki Oikawa aber zwei Mal gewonnen. Er würde sich freuen“, meint Ort, „wenn er gegen Groth spielen könnte. Deshalb werden wir sehr gut überlegen, wie wir aufstellen und uns sehr gut vorbereiten.“ Vor einer wohl großen TSV-Fangruppe „werden wir unser Bestes geben und versuchen, das Spiel möglichst eng zu gestalten. Abwehr gegen Angriff ist ja immer attraktiv. Vielleicht ist ja mal mehr drin als ein ehrenvolles Abschneiden. Aber vergessen wir mal nicht: Fulda ist hinter Düsseldorf die absolute Top-Mannschaft in Deutschland.“
„Unsere drei Spieler konnten letztes Wochenende wieder mächtig Selbstvertrauen tanken“, freut sich TSV-Manager Andy Albert. Kilian Ort gewann das Top-48-Turnier in Duisburg, Darko Jorgic und Mizuki Oikawa schnitten bei den Polish Open sehr gut ab (wir berichteten). Der 20-jährige Japaner gewann sogar die U-21-Konkurrenz und rückte in der Weltrangliste auf 91 vor. Unter der Woche bereitete er sich im Trainingszentrum Nürtingen mit den zwei Abwehrspielern Bluhm und Angelakis als Sparringspartner gezielt auf Fulda vor.
„Bei Darko vertraue ich auf sein gutes Händchen“, gibt sich Albert zuversichtlich. „Vielleicht wächst er unter den Augen seiner aus Slowenien angereisten Freundin über sich hinaus. Unser Team wird wie in den drei vorangegangenen Partien kämpfen und erstmals in der Ferne mit der Unterstützung unserer zahlreichen Fans versuchen, den favorisierten Hessen Paroli zu bieten.“
Pokalspiel terminiert
Für das Bad Königshofener Spiel im Viertelfinale des DTTB-Pokals bei Werder Bremen hat sich ein Termin gefunden. Am Freitag, 27. Oktober, kämpfen die TTBL-Konkurrenten ab 19 Uhr um den Einzug ins Final Four im Januar in Neu-Ulm. Sein Ticket dorthin schon gebucht hat Borussia Düsseldorf, das sich am Dienstag mit 3:1 gegen den ASV Grünwettersbach durchgesetzt hat.
Der Fan-Bus startet um 12 Uhr an der Shakehands-Arena. In Bad Neustadt ist ein Zustieg möglich. Anmeldungen per E-Mail an andy.albert@gmx.de oder bei Josef Ort, Tel. (0 97 61) 34 81.