Auch dieses Spiel zwischen dem seit langem feststehenden Meister der Fußball-Kreisliga Rhön, dem TSV Großbardorf II, und dem Abstiegskandidaten TSV-DJK Wülfershausen verlief voll im Trend der Dramaturgie des letzten Spieltags, für den noch viele Möglichkeiten der Klassenzugehörigkeit aufgehoben waren. Nach dem 3:3 (0:1) führt der Weg der Wülfershäuser zunächst in die Relegation.
"Für uns wird es ein schweres Spiel, weil wir nichts falsch machen wollen", bangte selbst der Meister-Trainer Markus Bach vor seinem letzten Spiel nach sechs Jahren Großbardorf-Reserve. In denen habe er 86 Spieler zum Einsatz gebracht. Mit einem Handelfmeter wollte Florian Dietz (6.) die Gastgeber in Führung bringen. Aber Gästekeeper Lukas Bier, an diesem Tag in Glanzform, parierte. Und im Gegenzug erzielte Patrick Warmuth ein wunderschönes Tor zum 0:1, mit einem herrlichen Treffer von der Strafraumkante in den Giebel.
Lukas Bier pariert einen Handelfmeter und jede Menge bester Chancen
Von da an ging es fast nur in eine Richtung, die des Gästetors mit diesem Teufelskerl Lukas Bier drinnen. Was bedeutete, dass Großbardorf in den ersten 45 Minuten trotz bester Chancen kein Treffer gelang. Umso schneller und mit viel weniger Aufwand fiel mit dem ersten Angriff nach der Pause der 1:1-Ausgleich. Manuel Leicht, der beste TSV-Spieler bis zu seiner schweren Verletzung drei Minuten vor Saison-Ende, brachte eigentlich mehr eine Flanke als einen Schuss vors Gästetor. In dem Bier die Sicht versperrt war.
Das Spiel auf ein Tor ging aber weiter, ebenso der bewundernswerte Abwehrkampf der Gäste. Bei dem sie gleich zweimal im Umschaltspiel aussichtsreich scheiterten: Durch David Mayer (60.) und noch aussichtsreicher durch Fabian Schön (64.). Beide Male reagierte Großbardorf-Schlussmann Jonathan Barthelmes hervorragend. Nach einem Eckball von Max Kießner stand es auf einmal doch 1:2. Benedikt Stuhl (68.) war zur Stelle. Aber die zweite Führung der Gäste hielt diesmal nicht einmal eine Minute, weil nach identischer Entstehung Mathias Leicht (69.) mit dem Kopf nicht zu verteidigen war.
Patrick Warmuth trifft erst zur Führung für Wülfershausen und dann ins eigene Tor
Ganz dramatisch wurde es zum Schluss hin. Erst erzielte Patrick Warmuth (86.) mit seinem zweiten Treffer das 2:3. Dann kamen Manuel Leichts Verletzungsbehandlung und der Freistoß durch Florian Dietz, den derselbe Patrick Warmuth mit einem "schönen Kopfball", das gab er hinterher selber zu, per Eigentor unfreiwillig zum 3:3 verwandelte. Da konnte er schon wieder über sich selber lachen. Wülfershausen hätten wegen der Ergebnisse der Konkurrenz drei Punkte auch nicht weiter geholfen als dieser eine.
"Bei all den Geschehnissen auf beiden Seiten war es ein verdientes Unentschieden", befand Markus Bach am Ende seines Weges mit dieser Mannschaft. "Mit Ballbesitz allein kann man keine Spiele gewinnen. Aber irgendwann ist die Luft halt doch raus."
Während Bernd Knahn, der kommende Coach der Wülfershäuser, bilanzierte: "Wir wussten, dass wir diese spielerische Überlegenheit nur durch Kampf kompensieren können. Dabei haben wir ein paar Fehler in der Defensive gemacht, die nicht passieren dürfen. Wenn du in der Saison 67 Gegentore kriegst, dann weißt du halt, wo der Haken liegt."
Großbardorf: Barthelmes – Schmitt, Alber, Mat. Leicht, Wenzel – Brand, Man. Leicht – Böhm, M. Dietz, Beck – F. Dietz. Rückwechselspieler: Albert, Aumüller, Mainberger, Bauer, Puchinger.
Wülfershausen: Bier – M. Kießner, Englert, P. Kiessner, Sterzinger – N. Büttner, Balling - Roggatz, Mayer, Stuhl – Warmuth. Rückwechselspieler: Schön, Will, Bach, Voigt.
Schiedsrichter: Nikita Kolodeznyi (Münnerstadt). Zuschauende: 120. Tore: 0:1 Patrick Warmuth (6.), 1:1 Manuel Leicht (46.), 1:2 Benedikt Stuhl (68.), 2:2 Mathias Leicht (69.), 2:3 Patrick Warmuth (86.), 3:3 Patrick Warmuth (90., Eigentor). Besonderes Vorkommnis: Lukas Bier (Wülfershausen) hält Handelfmeter von Florian Dietz (6.).