Fußball (RD)
Toto-Pokal, 2. Hauptrunde auf Verbandsebene TSV Aubstadt – FC Schweinfurt 05 (Dienstag, 18.15 Uhr, Schulstadion)
Begegnungen zwischen dem TSV Aubstadt und dem FC Schweinfurt 05 sind inzwischen zu einem Klassiker geworden. Der letzte Sieg für die Grabfelder liegt allerdings länger als 20 Jahre zurück. Damals spielte Aubstadt in der Bezirksoberliga und besiegte im Pokal die Schnüdel aus der Landesliga Nord mit 2:0. Danach gab es erst mehr als eine Fußballergeneration Pause, ehe wieder zwei Begegnungen im Pokal und zwei in der Relegationsrunde um Aufstieg oder Verbleib in der Regionalliga auszutragen waren. Alle vier Spiele gingen mal knapp und mal eindeutig an den Traditionsverein aus der Kugellagerstadt.
Genau ein Jahr ist es her, als man sich zum letzten Mal gegenüberstand. Für die Schweinfurter war es eine Pflichtaufgabe zwischen den beiden Spielen in der ersten und zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde. Den Zweitligisten Sandhausen hatten sie soeben aus dem Wettbewerb geworfen, das Spiel gegen den späteren DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt (0:4) stand noch bevor. Diesmal ist die 0:2-Niederlage gegen den FC Schalke 04 vom vergangenen Freitag noch ganz frisch in Erinnerung. Und für die Aubstädter sind die Schnüdel wieder die Beilage im Bayernliga-Sandwich zwischen Ammerthal (2:0) und Abtswind am Samstag.
Kommt dieses Highlight zur rechten Zeit? „Wir freuen uns darauf, das haben wir uns verdient. Es gehört auf jeden Fall zu den Erlebnissen, auf die sich meine Spieler besonders freuen“, sagt TSV-Coach Josef Francic. Sorgen bereitet ihm hineggen, dass sein Kader in den letzten Tagen aufgrund zahlreicher Verletzungen arg geschrumpft ist.
Duelle gegen den Ex-Verein
Wenn alle gesund wären, hätte er 14 Spieler, die beim FC 05 ausgebildet wurden oder schon mal für ihn gespielt haben, aber den Sprung in den professionellen Fußball dort nicht schafften oder nicht mit gehen wollten: Ingo Feser, Max Schebak, Michael Dellinger, Steffen Behr, Christoph Schmidt, Steffen Schmidt, Martin Thomann, Markus Thomann, Felix Reusch, Michael Kraus, Philipp Kleinhenz, Daniel Leicht, Dominik Grader und Christian Mack. Sie alle wollen nachweisen bzw. hätten liebend gern durch Leistung auf dem Spielfeld nachgewiesen, dass es ein Fehler war, sie gehen zu lassen. Außer Gefecht sind Schebak, Dellinger und Leicht. Weiterhin fehlt Jens Trunk, der noch diese Woche am Mittelfuß operiert werden soll. „Es ist dies eine Maßnahme, die bereits Mitte Mai fällig gewesen wäre, wenn die MRT-Untersuchung richtig durchgeführt und ausgewertet worden wäre“, zeigt sich Josef Francic besonders enttäuscht von der medizinischen Behandlung von Jens Trunk: „Es ist schade für den Jungen. Wir sind alle ganz schön sauer.“
Große Verletzungssorgen
Am Montag noch machte sich Francic Gedanken, „wie ich zwölf, 13 gesunde Spieler zusammen kriege. Im Moment verschlechtert sich die personelle Situation von Stunde zu Stunde. Elf Gute haben wir aber immer“. Er werde deshalb den einen oder anderen jungen Spieler auf die Bank mit nehmen. „Christian Köttler wurde untersucht. Seine Verletzung ist nach einem Jahr Pause und nun voller Belastung nichts Ungewöhnliches. Julius Benkenstein ist immer noch verletzt, Max Schebak im Aufbautraining. Daniel Fürst zog sich gegen Ansbach einen Bänderriss zu.“ Acht verletzte Spieler sind eine ganze Menge in dieser frühen Phase der Saison. „Das ist eine Folge der Entscheidung des Verbands für diese Vielspielerei. Wir sind alle Vertragsamateure. So etwas mutet man keinem Profi von der dritten bis ersten Bundesliga zu“, schimpft Francic.
Seit dem Saisonstart am 15. Juli hatten die Aubstädter lediglich eine normale Woche dabei. In den letzten vier Wochen musste der TSV neun Spiele absolvieren. In fünf Wochen werden es elf und in sechs Wochen 13 sein. „Ich hatte noch nie so viele Spieler im Regenerationstraining. Diese Verletzungen passieren, weil die Frische fehlt. Es ist ein Desaster vom Verband, wie ambitionierte Vereine beansprucht werden. Wie man sieht, haben wir 20 Feldspieler und drei Keeper und die reichen nicht. Wo soll denn das hin führen?“, wählt Francic deutliche Worte.
Den Favoriten ärgern
Natürlich wolle man die höherklassige Mannschaft ärgern. „Solange die Null steht, muss sich Schweinfurt was einfallen lassen. Ich habe sie gegen Schalke gesehen. Sie waren 20 Minuten lang bärenstark, auf dem Niveau von Schalke. Nach dem Elfer sind sie etwas untergetaucht. Sie haben aber eine sehr, sehr gute Mannschaft, die nicht mehr mit der vom letzten oder vor zwei Jahren vergleichbar ist“, zeigt sich Francic beeindruckt von den Schnüdeln. „Nur Fery, Krautschneider, Kracun, Messingschlager und Jabiri sind noch dabei. Alle anderen sind neue Profis.“ Man werde um jeden Millimeter Boden kämpfen. Am Sechzehner dicht machen, gehe natürlich nicht. „Wir werden versuchen, die Abwehr 30 Meter hoch zu halten und dann sehen wir, was geht. Ich rechne mit der bestmöglichen Schweinfurter Elf wie jedes Mal gegen uns, weil es für sie viel Geld zu verdienen gibt im Pokal. Und wir werden alles geben. Das verspreche ich“, zeigt sich Francic kämpferisch.