Sechs Tore bekamen die 244 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Großbardorfer Bioenergie-Arena zu sehen und davon gingen gleich fünf auf das Konto desTSV Großbardorf.Am Ende besiegten die Schützlinge von Cheftrainer Andreas Brendler den ASV Cham mit 5:1 (4:0) und feierten dadurch den dritten Sieg in Folge in der Bayernliga Nord. Bemerkenswert, da der Altersdurchschnitt der Bardorfer Startelf gerade einmal 21,9 Jahre betrug. "Mir wurde von Gerhard Schüler gesagt, dass das die jüngste Anfangself in der Geschichte des TSV Großbardorf gewesen sei", sagte der Coach der Hausherren stolz. "Und dann diese Vorstellung!"
Gäste-Defensive verteilt mehrere Geschenke
Allerdings muss einschränkend erwähnt werden, dass den Gästen doch etliche gravierende Fehler, die zu Gegentoren führten, unterliefen. Doch man muss diese Fehler erst einmal so eiskalt ausnützen und daraus Tore machen. Nach dieser Begegnung ist auch erklärbar, warum der ASV Cham mit 32 Gegentoren nach Seligenporten (34) die anfälligste Defensive der Liga hat. Verständlich, dass ASV-Trainer Christian Ranzinger bei der Pressekonferenz mit der Vorstellung seiner Mannschaft überhaupt nicht einverstanden war. "Wenn man solche gravierende und einfache Fehler in einem Bayernliga-Spiel macht, kann man nichts erben, sondern man muss mit einer Niederlage den Rasen verlassen. Damit ist alles gesagt."
Dabei begann das Spiel aus Sicht der Grabfeld-Gallier äußerst unglücklich. Bereits in der dritten Minute sackte Maximilian Weiß auf dem Weg in Richtung Strafraum der Oberpfälzer ohne Einwirkung eines Gegenspielers urplötzlich zusammen und griff sich sofort an den Oberschenkel. Sofort war klar, dass es für den Offensivspieler nicht weiter geht. Dem für Weiß eingewechselten Florian Dietz gelang dann aber mit seinem ersten Ballkontakt nach einem Illig-Zuspiel mit einem harten Schuss unter die Querlatte die frühe 1:0-Führung (6.). "Nach diesem Treffer gerieten wir allerdings für acht Minuten etwas aus dem Tritt. Wir hatten Glück, dass die Gäste nach einem Duell unseres Torwarts Justin Reichert mit Daniel Olaoye keinen Elfmeter bekamen", gestand Brendler.
Großbardorf entscheidet das Spiel schon vor der Pause
Danach aber übernahmen die Hausherren wieder das Kommando und kamen nach 20 Minuten zum 2:0, als Sertan Sener nach einem Fehler des Gäste-Keepers den Ball uneigennützig für Lukas Illig auflegte, der ihn aus kurzer Distanz ins leere Tor schob. Das 3:0 erzielte Sener selbst, der mustergültig von Tim Strohmenger in Szene gesetzt wurde. Der Vorbereiter dieses Treffers war wenig der Torschütze zum 4:0, als er sich energisch durchgesetzt hatte und überlegt vollendete. "Dass wir zur Pause so hoch führen würden, hätte ich im Traum nicht gedacht", sagte Brendler.
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt: Die Hausherren verwalteten ihre klare Führung und agierten nicht mehr ganz so zielstrebig wie in den ersten 45 Minuten. "Da haben wir etwas nachgelassen. Wir hätten auch unsere Konter besser ausspielen müssen. Aber wenn man 5:1 gewinnt, ist das Klagen auf hohem Niveau", meinte Mannschaftskapitän Lukas Illig. Der auffällige Sertan Sener sprach von einer "brutalen Effektivität. Vor der Pause haben wir aus fünf Chancen vier Tore gemacht". So blieb es Florian Dietz vorbehalten, den fünften Treffer zu erziele, als er einen weiteren Lapsus des ASV-Keepers Josef Jurasi, der den Ball nach einem langen Ball von Valentin Reitstetter aus den Händen gleiten ließ, ausnützte.