
Einst, in der ersten Bayernliga-Saison 2003/04, spielte Tobias Dippert für den TSV Großbardorf und erzielte dabei im ersten Match des TSV in der Bayernliga gleich zwei wichtige Treffer zum Premierensieg gegen die SpVgg Landshut. „Ich wurde vom damaligen Trainer Erwin Albert Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt. Ich sollte hinten rechts die Seite zumachen. Das hat aber nicht so gut geklappt. Ich war unheimlich nervös und bin deshalb nicht ins Spiel gekommen. Deshalb hat mich unser Coach weiter nach vorne gezogen und da gelangen mir zwei Tore. Ich stand halt zweimal am richtigen Platz“, erinnert sich der Saaler, der seine Laufbahn bei seinem Heimatverein im Alter von sieben Jahren begann. Dort durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und schaffte in einer Spielgemeinschaft mit Wülfershausen einige Aufstiege.
Nach einem Jahr in der ersten Mannschaft des TSV bekam er ein Angebot des damaligen Landesligisten TSV Großbardorf und wechselte zu den Bardorfern. Ein erster Kreuzbandriss im Spiel gegen Bayreuth, dem noch zwei weitere folgten, stoppte seine fußballerische Karriere. „Damals begann einen Monat später mein Studium (Diplom-Sport-Wissenschaften) in Erlangen. Zwar versuchte ich nach langer Pause wieder Anschluss zu finden, aber das gleiche Kreuzband ist mir in der Freizeit noch einmal gerissen. Da hat mir mein Dozent geraten, mit dem Fußball aufzuhören. Entweder Fußball oder Studium? Ich entschied mich fürs Studium.“ Dort erlitt er seinen dritten Kreuzbandriss beim Basketball.
Während seines Studiums mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Prävention „rutschte“ der heute 33-Jährige in den Leistungssport. Im Februar 2009 bekam er durch Bekannte ein Angebot, bei Greuther Fürth die U 10- bis U 15-Mannschaften als Koordinationstrainer zu betreuen. Ein halbes Jahr später beendete er sein Sportstudium und betreute die komplette Jugendabteilung der SpVgg Greuther Fürth. „Ich lernte damals mein theoretisches Fachwissen in die Praxis umzusetzen. Meine Aufgabengebiete waren spezifisches Kraft- und Schnelligkeitstraining, sinnvolles Aufwärmen vor Trainingseinheiten und Spielen, Regenerationsmaßnahmen sowie leistungsdiagnostische Untersuchungen.“
Unter anderem hatte er dort in der U 17 die jetzigen Bundesligaspieler Johannes Geis (Schalke 04, aus Oberstreu) und Felix Klaus (Hannover 96) unter seinen Fittichen. „Mit jedem Team habe ich mindestens einmal wöchentlich im athletischen Bereich gearbeitet, dazu kamen individuelle Einheiten mit ausgewählten Spielern, um deren Schwachstellen auszugleichen.“
Im Oktober 2010 bekam er über Dr. Andreas Schlumberger (damals verantwortlich für die Fitnessausbildung der DFB-Jugend, aktuell FC Bayern) ein Angebot des DFB und übernahm unter Trainer Frank Engel die Athletik- und Fitnessbetreuung der U 15-Nationalmannschaft. „Unter Christian Ziege bin ich dann in die U 18 und U 19 hochgerutscht.“ Derzeit ist er vom Verein für die U 18 des DFB abgestellt. Im Juli wechselte der Saaler zum Erzrivalen der Fürther, zum 1. FC Nürnberg. Beim „Club“ arbeitete er für drei Jahre bei der Jugend des Vereins. Täglich versuchte er, die Athletik der Spieler der U 17, der U 19 und der U 21 zu verbessern. „Wichtig dabei ist, das man mit den verschiedenen altersbedingten Charaktere der Jugendlichen klar kommt und diese gezielt fördert.“
Vor dieser Saison stieg Dippert zur Profimannschaft des Zweitligisten auf. „Es gab Veränderungen im Athletikbereich. Die sportliche Leitung hat mir das Vertrauen geschenkt.“ Er hatte gute Arbeit bei den Junioren geleistet. „Tobias Dippert hat in den vergangenen Jahren für die Jugendmannschaften im Nachwuchsleistungszentrum und beim Deutschen Fußballbund hervorragende Arbeit geleistet. Wir freuen uns, dass er seine Erfahrungen nun im Lizenzspielerbereich einbringen kann“, bestätigte dies Vorstandsmitglied Martin Bader.
Im Trainer-Team, das mit den Profis arbeitet, fühlt Dippert sich nach eigener Aussage sehr wohl. „Die tägliche Arbeit mit den Profis macht richtig Spaß. Es ist eine vielfältige Aufgabe, ein Full-Time-Job, einfach mein Traumjob.“ Er hat es aber nicht nur mit den Profis zu tun. Er ist auch noch für die athletische Ausbildung im Jugendbereich verantwortlich. „Alles soll beim FCN zusammenpassen: Jugend und Profis.“