Nach dem 2:0-Sieg gegen den vormaligen Kreisliga-Konkurrenten SV Riedenberg testete der Aufsteiger TSV Trappstadt am Mittwochabend zum zweiten Mal vor dem am 24. Juli geplanten Saisonauftakt der Bezirksliga, wenn der FC Bad Kissingen in Trappstadt zu Gast sein wird. Die meisten TSV-Heimspiele werden in der kommenden Saison samstags um 16 Uhr stattfinden. "Wir wollen damit Zuschauer und Spieler aus der Region ansprechen, die selber am Sonntag spielen", so die Begründung von Abteilungsleiter Michael Bader. Diesmal ging es auf zuhause auf einem Rasen, der fast dem eines Golfplatzes ähnelte, gegen den Kreisklassisten SG Heustreu/Hollstadt.
Vier bis fünf Stammkräfte im Test gegen Heustreu/Hollstadt nicht dabei
Weitere Tests folgen am Samstag im Rahmen des Trappstädter Sport-Wochenendes gegen die SG Hausen/Nordheim, nächstes Wochenende in Hofheim und gegen Herbstadt sowie zum Abschluss gegen den TSV Aubstadt II. Die flotte und gar nicht einseitige Partie gegen Heustreu/Hollstadt endete mit einem 3:0-Sieg der Gastgeber. Für Trainer Martin Beck war dies eine weitere Gelegenheit, Aufschlüsse über die mehr oder weniger flexible Verwendbarkeit seiner jungen Mannschaft zu testen, in der vier bis fünf Stammkräfte zu ersetzen waren. Von den Neuen war Hannes Mauer verletzt und nur Paul Seiler im zweiten Abschnitt auf dem Feld.
Am meisten Erfahrung von den drei Neuen, alle mit Trappstädter Wohnsitz, bringt Hannes Mauer (23) mit. Er begann seine fußballerische Grundausbildung wie so viele Trappstädter Jungs bei Winfried Schirling und Gerd Häpp, ehe er für die letzten U-Jahrgänge zum TSV Großbardorf wechselte. Dem Junioren-Alter entwachsen, versuchte Mauer zunächst für vier Jahre sein Glück bei den Bardorfern, wo er überwiegend in der zweiten Mannschaft in der Kreisliga zum Einsatz kam. Auch weil sein Traum von der ersten Mannschaft unerfüllt blieb, zog es den vorwiegend in der Abwehr-Kette Einsetzbaren wie mehrere Spieler vor ihm, z.B. Jonas Schultheis und Sebastian Wagner, zurück zu seinem Heimatverein.
Hannes Mauer genoss in Großbardorf eine gute Ausbildung
"Wir waren vor einem Jahr schon mal im Gespräch", gesteht Martin Beck. "Jetzt hat Hannes den Schritt gemacht." Zu bemerken ist dabei, dass er schon im Winter zusagte, als von Bezirksliga noch nicht konkret geredet werden konnte. 19 Jahre jung ist Paul Seiler, der von den A-Junioren des TSV Aubstadt nach Trappstadt zurückkehrt. Er hat schon bei der dortigen 2. Mannschaft bei den Aktiven rein geschnuppert. Wie lange und wie oft er eingesetzt werden kann, entscheidet sich auch durch die Entwicklung der Pandemie. Er studiert nämlich in Berlin und vorerst sind Semesterferien. Dann hängt es davon ab, ob Präsenzstudium möglich oder Online-Studium nötig ist. "Er ist ein sehr, sehr guter Fußballer, der ebenso in der Defensive einsetzbar ist", sagt Beck.
Neu zum TSV Trappstadt ist auch Max Albert aus der A-Jugend des TSV Bad Königshofen gestoßen. Sein Platz ist derzeit nach überstandener Verletzung zwischen erster und zweiter Mannschaft zu sehen, "mal sehen, wie er sich macht." Martin Beck kann aus einem 20-Mann-Kader auswählen, "von denen jederzeit 16 oder 17 für die Startelf in Frage kommen. Allerdings sind auch einige weit auswärts mit Studium oder Beruf beschäftigt und können nur eingeschränkt trainieren. Es sind zudem viele sehr junge Spieler."
Trappstadt baut auch in der Bezirksliga auf die Jugend
Viel Erfahrung bringen nur Keeper Felix Häpp, Daniel Werner, Jonas Böckler, Philipp Rudbach und die Allzweckwaffe Peter Hutzler mit. Die Zukunft gehört Jungspunden wie Jannes Benkert (19), Hannes Bauer (19) oder Elias Werner (18), "die alle schon in der Kreisliga spielen mussten." Der TSV-Coach wünscht sich, dass das Verletzungspech nicht so gravierend wie in der Aufstiegssaison bei der Mannschaftsaufstellung mit entscheidet, als beispielsweise Lukas Häpp und Sebastian Wagner sehr lange ausfielen. "Dass sie wieder dabei sind, merkst du. Ein Basti weiß, wo das Tor steht."
Man habe natürlich "so ein paar Schlüsselspieler, die nicht ausfallen dürfen. Aber wenn alle gesund und fit bleiben, bin ich schon zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Auch weil wir defensiv sehr gut stehen. Da hat mein Vorgänger Daniel Werner schon sehr gute Arbeit geleistet. Mit Philipp Rudbach, Niklas Bauer und Basti Wagner haben wir nach vorne aber schon auch eine Wucht." Die gegen die sich ordentlich wehrenden und gut mitspielenden Gäste aus Heustreu und Hollstadt diesmal nur sporadisch zum Tragen kam. Die doppelte Torausbeute wäre dennoch möglich gewesen, ein Gegentor aber auch.
Tore: 1:0 Luca Derlet (16.), 2:0 Niklas Bauer (66.), 3:0 Hannes Bauer (74.). Besondere Vorkommnisse: Gästekeeper Chaiwat Charnkreetha pariert einen Foulelfmeter von Hannes Bauer (71.).