Mit dem Spiel am Samstagnachmittag, 14 Uhr, beim SSV Jahn Regensburg II endet die Tätigkeit von Hansjürgen Ragati (47) als Trainer des Fußball-Bayernligisten TSV Großbardorf. Fünf Spiele vor Ende der Saison 2010/11 übernahm der Realschullehrer dieses Amt von Wolfgang Schmitt, rettete das Team vor dem Abstieg und verpasste danach zwei Mal mit ihm knapp den Aufstieg in die Regionalliga. Während seiner aktiven Zeit kickte der Wiesentheider, der jetzt in Hohenroth wohnt, unter anderem eineinhalb Jahre beim FC Schweinfurt 05. Damals absolvierte er auch einige Partien in der Bayernauswahl der A-Junioren.
Hansjürgen Ragati: Es war eine lange Zeit und ich fühlte mich leer. Ich bin nun seit 18 Jahren als Trainer mit einigen Pausen aktiv. Ich habe gemerkt, dass mir nun die Motivation fehlte. Denn als Trainer musst du stets 100 Prozent geben. Da muss man rechtzeitig erkennen, wenn es Zeit ist zu pausieren. Das war jetzt der Fall.
Ragati: Das ist eher ein Problem auf der emotionalen Ebene. Denn ich kenne die meisten Spieler schon sehr lange und wir haben ein enges persönliches Verhältnis aufgebaut. Dieser Abschied fällt schon schwer. Die Wehmut war vor dem vergangenen Samstag, meiner Verabschiedung in Großbardorf, größer als vor diesem Spiel. Denn jeder ist ersetzbar.
Ragati: Die Luft ist raus, einige meiner Spieler sind kräftemäßig am Ende. Das Team soll sich gut verabschieden und einen versöhnlichen Abgang hinlegen. Wenn die Leistung stimmt, ist das Ergebnis nicht so wichtig.
Ragati: Wir werden die Zweite punktuell verstärken, denn es macht keinen Sinn, eine ganze Mannschaft auszutauschen. Aber wir nehmen natürlich Rücksicht.
Ragati: Der damalige Jugendwart Christoph Behr hat mich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte einzusteigen. Da habe ich einige Trainingseinheiten geleitet und dann die U 15 übernommen. Da sind wir als Tabellenzweiter in die Bayernliga aufgestiegen und haben drei Jahre dort gespielt. Ich erinnere mich gerne an das Trainingslager in der Türkei und die Teilnahme an einem internationalen Turnier in Kitzbühel. Das waren tolle Erlebnisse. Es war überhaupt ein eingeschworener Haufen. Anschließend übernahm ich die U 17 und schaffte auch den Aufstieg in die Bayernliga.
Ragati: Der Verein wollte, als Wolfgang Schmitt zurücktrat, eine interne Lösung und wählte mich aus. An dieser Stelle will ich den Verantwortlichen herzlich danken, dass sie mir diese Möglichkeit gegeben haben. In den letzten fünf Spielen konnten wir den Klassenerhalt schaffen. In der Saison 2011/12 fehlte ein einziger Punkt zur direkten Qualifikation für die Regionalliga und wir scheiterten anschließend in der Relegation am BC Aichach und im darauffolgenden Jahr an Bayern Hof.
Ragati: Das einmalige Trainingslager in der Türkei, das Pokalspiel gegen Wacker Burghausen, das wir als bessere Mannschaft aber verloren. Die Spiele gegen Schweinfurt und Aubstadt, die positive Entwicklung vieler Spieler und die Freundschaften. Aber auch, dass ich bei den beiden Länderspielen in Großbardorf als Stadionsprecher dabei sein durfte.
Ragati: Dass wir die Regionalliga zwei Mal nicht gepackt haben, vor allem, dass wir es 2012 durch ein 3:5 gegen Eltersdorf nicht direkt geschafft haben.
Ragati: Als erfolgreich, weil ich viele junge Spieler integriert und damit den Umbruch eingeleitet habe, obwohl das i-Tüpfelchen, der Aufstieg, gefehlt hat.
Ragati: Sie hat mich nicht gedrängt. Es war eine Entscheidung von mir, aber sie ist klar froh. Ich muss mich nun selbst neu organisieren. Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt.
Ragati: Ich werde mir natürlich das eine oder andere Spiel anschauen, werde selbst Sport treiben, zum Beispiel Rad fahren oder wieder Golf spielen. Wir werden sicher Kurzreisen unternehmen und genießen.
Ragati: Das weiß ich nicht.