Große Freude herrscht beim MSC Rhön um den Vorsitzenden Christian Röder und Organisationsleiter Christian Leutheuser. Mit 190 Nennungen für das 45. ADAC/MSC Rhön Hauenstein-Bergrennen wurde das Ergebnis vom letzten Jahr verbessert. Alle Spitzenfahrer der ausgeschriebenen Prädikate werden in Hausen am Start sein. Erfahrungsgemäß wird mit dem Hauenstein-Bergrennen die heiße Phase der Meisterschaften eingeläutet. Allein bei der vorwiegend mit Young- und Oldtimern besetzten Gleichmäßigkeitsprüfung gehen 64 Autos an den Start.
In der deutschen Bergmeisterschaft für Rennsportfahrzeuge geht der letztjährige Vizemeister Bernd Letmade mit seinem Norma Honda Gruppe C Sportprototypen als Spitzenreiter an den Start. Sein hartnäckigster Verfolger ist Frank Debruyne, der mit seinem Opel Dallara Formel 3 alles daran setzen wird, den Abstand von 14,8 Punkten auf Letmade zu verkürzen. Lokalmatador Uwe Lang aus Schweinfurt hat in diesem Jahr mit dem Ausgang der deutschen Bergmeisterschaft nichts zu tun. Er beschränkt sich darauf, an seinem Hausberg den Vorjahressieg zu verteidigen. Auf Platz drei der aktuellen Meisterschaft liegt der am Hauenstein bestens bekannte Uwe Wolpert. Er liegt mit 17 Punkten hinter Debruyne etwas abgeschlagen zurück. Er muss allerdings aufpassen, dass ihn sein Sohn Mathieu mit seinem BSR-VW Formel 3 nicht zu nahe auf die Pelle rückt, denn der liegt nur elf Punkte zurück.
Bei den Tourenwagen hat sich der Leader Jörg Weidinger etwas abgesetzt. Mit 147,8 Punkten führt er, Franz Weißdorn weist mit 123,6 Punkten einen Rückstand von 24,2 Punkten auf. In der Form, in der sich in diesem Jahr Fahrer und Auto befinden, dürfte es für Weißdorn sehr schwer sein, Boden auf den Happurger Weidinger gut zu machen. Mit dem Österreicher Herbert Stolz auf seinem Porsche 935 ist der Vorjahresmeister am Start. Auch er hat in diesem Jahr mit dem Ausgang der Meisterschaft nichts zu tun. Ebenso wie der Kitzinger Karosseriebaumeister Klaus Hoffmann, Vizemeister von 2013.
Bei den Tourenwagen knistert es
Trotzdem knistert es bei den Tourenwagen vor Spannung. Um den Tagessieg in dieser Kategorie fahren mit Sebastian Schmitt (MSC Rhön) und Norbert Brenner zwei Top-Piloten die Szene. Beiden steuern einen Ex-DTM Opel Astra. Zu ihnen gesellt sich noch Norbert Handa. Der Markt Einersheimer hat einen neuen Lancia Delta Integrale aufgebaut und ist in diesem Jahr in der Erprobungsphase. Holger Hovemann sammelt mit seinem Opel C-Kadett Lotus noch Erfahrung. In den vergangenen Rennen haben alle für Spannung gesorgt. Auch wenn die Supertourenwagenpiloten mit dem neuen Reglement hadern, dass sie in die Kategorie der Rennsportfahrzeuge eingereiht wurden, werden sie am Hauenstein alles geben.
Gesamtführender im KW Gruppe H Berg-Cup ist – wie in der deutschen Meisterschaft – Jörg Weidinger im Rottenberger-BMW. Der Burkardrother Dieter Rottenberger ist in diesem Jahr hauptsächlich Teamchef. Er hat ein beachtliches Paket geschnürt. Mit Jörg Weidinger, der als Entwicklungsingenieur bei BMW tätig ist und dem Auto eine große Entwicklungsstufe verpasst hat, und dem Wagen, das nun sein Potenzial ausschöpfen kann, ist Rottenberger der große Wurf gelungen.
Auch einige Frauen sind am Hauenstein vertreten. Die Österreicherin Johanna Amann, Tochter des Sportwagenpiloten Peter Amann, nimmt den Kampf gegen ihre männlichen Mitstreiter auf einem Renault Clio RS auf, ebenso wie Beatrice Flik, deren Vater und Brüder ebenfalls am Start sind, auf einem Renault Megane Cup. Beiden starten in der Gruppe H. Die Leutkircherin Sabine Röck misst sich in der Klasse 23 auf ihrem VW Golf Turbo mit Herbert Stolz und Norbert Handa.
Jasmin Markert freut sich riesig
Bei den weiteren drei Frauen handelt es sich um Starterinnen in der Gleichmäßigkeitsprüfung. Nadine Müller aus Aura/Saale startet wieder auf ihrem VW Käfer 1303 S, Jutta Meuser aus Alzey auf einem MG MK 3. Die junge Hausenerin Jasmin Markert geht zum ersten Mal an ihrem Heimatberg mit ihrem VW Polo an den Start. Sie freut sich riesig auf diese Herausforderung. Nachdem Markert in den letzten Jahren erfolgreich im Automobilslalom unterwegs war, sucht sie nun eine Steigerung. Aber nicht nur die Meisterschaftsfavoriten und nostalgischen Renner verdienen Beachtung der Öffentlichkeit. Der MSC Rhön stellt mit acht Fahrern ein großes Kontingent und beweist seine hohe Kompetenz im Motorsport.
Auf Punktejagd gehen Leonhard Rabus (Schwanstetten) auf NSU TT, Jürgen Fechter (Gründau), der seinem VW Scirocco eine weitere Ausbaustufe verpasst hat, Alexander Reder (Oberelsbach) in einem BMW 318i sowie Sebastian Schmitt aus Stangenroth. In der Gleichmäßigkeitsprüfung sind außerdem vertreten: Altmeister Axel Reß (Wülfershausen/Renault Alpine V6 Turbo), der in diesem Jahr unbedingt wieder aufs Stockerl will, Reiner Hergenhan (Stetten/BMW 318 iS), Jörg Müller (Aura/Opel Kadett C) sowie der Mellrichstädter Andy Schuler (Ford Escort RS 2000). Weitere Piloten aus der Gegend sind Paul Marschall (Burkardroth/Reynard Opel Formel 3), Georg Lang (Schweinfurt), Sohn des amtierenden Meisters Uwe Lang, und Dominik Schlott (Stetten/Ford Focus).
Ein besonderer Wurf ist Organisationsleiter Christian Leutheuser gelungen. Mit Ralf Goral (Moers) konnte er den derzeit Führenden im Toyota TMG-GT86C-Cup im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) für den Hauenstein begeistern. Goral wird mit seinem aktuellen Opel Astra OPC-Cup Auto an der Gleichmäßigkeitsprüfung teilnehmen. Wer diese Autos aus der VLN-Serie kennt, wird begeistert sein. Auf Rennleiter Klaus Höhn aus Hohenroth kommt ein stressiges Wochenende zu. 190 Teilnehmer und drei Rennläufe sind zu schultern. Eine echte Herausforderung für den Routinier, der wie alle anderen Verantwortlichen auf beständiges Wetter hofft.
Am Samstag beginnt das Rennwochenende ab 9 Uhr mit den Trainingsläufen, die gegen 18.30 Uhr beendet sein werden. Der erste der drei Rennläufe wird am Sonntag um 9.30 Uhr (Ende: circa 17 Uhr) gestartet. Die Siegerehrung findet ab 18 Uhr im Festzelt statt.