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Fußball
Thomas Uhlein über den FC Sandberg, seine acht Tore in einem Spiel und Training unter Werner Dreßel
Der 45-Jährige spielte nur für die Mannschaft aus seiner Rhöner Heimat. Der Torjäger hat jetzt das Traineramt bei der SG Premich/Langenleiten I/Sandberg II übernommen.
Thomas Uhlein, der neue Trainer des B-Klassisten SG Premich/Langenleiten I/Sandberg II.
Foto: Peter Hüllmantel | Thomas Uhlein, der neue Trainer des B-Klassisten SG Premich/Langenleiten I/Sandberg II.
Peter Hüllmantel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Einmal Sandberger, immer Sandberger. Auch wenn er seit Februar 2022 in Hohenroth lebt, ist und bleibt Thomas Uhlein seinem Fußballclub (FC) in der Rhön eng verbunden. Der 45-Jährige lernte in seinem Heimatort das Fußballspielen, entwickelte sich zum Torjäger und schnürte bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn im April 2019 ausschließlich die Fußballschuhe für den FC Sandberg.

Jetzt ist er, obwohl nie wirklich weg gewesen, wieder da. Thomas Uhlein hat mit Beginn dieser Saison das Traineramt bei der SG Premich/Langenleiten übernommen – einer Spielgemeinschaft, in die sich der FC Sandberg II eingereiht hat. Und nicht nur das. Seinen Spielerpass wollte er nur "im Notfall" herausholen. Der Notfall ist, bedingt durch die Urlaubszeit, in den ersten beiden Punktspielen seiner Mannschaft, die in der B-Klasse Rhön 1 spielt, eingetreten. Ergebnis: Zwei 1:0-Siege. Der goldene Torschütze? Zweimal Thomas Uhlein.

Über zehn Jahre ist das her: Thomas Uhlein (rechts) zieht entschlossen ab. Eine Szene vom Punktspiel des FC Sandberg, damals in Spielgemeinschaft mit der DJK Waldberg II, am 30. März 2013 beim FSV Hohenroth II.
Foto: Anand Anders | Über zehn Jahre ist das her: Thomas Uhlein (rechts) zieht entschlossen ab. Eine Szene vom Punktspiel des FC Sandberg, damals in Spielgemeinschaft mit der DJK Waldberg II, am 30. März 2013 beim FSV Hohenroth II.

So ist Thomas Uhlein zum Traineramt gekommen

Wie ist Thomas Uhlein zum Traineramt gekommen? Nach dem Abstieg des FC Sandberg in der abgelaufenen Saison in die A-Klasse und dem Abgang von Spielertrainer Florian Knüttel zum SV Riedenberg sollte, so Thomas Uhlein, "ein neuer Wind und ein neuer Trainer" zum FC Sandberg kommen. Uhlein selbst hatte Florian Knüttel, der seit 2018 beim FC wirkte, an der Außenlinie beim Coaching unterstützt.

In den vergangenen Monaten sei man, unabhängig von der Entwicklung bei der Ersten Mannschaft des FC, mit der SG Premich/Langenleiten ins Gespräch gekommen. „Sie hat einen Partner gesucht“, sagt Uhlein. Der Vorteil der neuen Dreier-Kombination: "Spieler, die nicht bei der ersten Mannschaft des FC zum Einsatz kommen, können bei uns aushelfen bzw. Spielpraxis sammeln." Auch Ältere ("wir haben keine Alt-Herren-Mannschaft") hätten die Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen. Und insbesondere eines: Der personelle Engpass wird reduziert.

Eine Einigung sei schnell erzielt worden. Bei der Trainerfrage fiel sofort der Name Thomas Uhlein. "Ich habe Ja gesagt." Ihm ist es wichtig, dass "der Spaß im Vordergrund steht, die Jungs zum Training kommen und Lust haben, aktiv zu werden". Manche, die sich ausgeklinkt hatten, seien wieder zurückgekehrt.

Gute Stimmung und ein enormes Potenzial

Uhlein spricht von einer "guten Stimmung". Er sieht "enormes Potenzial", betont aber: "Ich möchte den Erfolg nicht von meiner Person abhängig machen." Die Mannschaft solle motiviert sein und eine "geschlossene Mannschaftsleistung" zeigen. "Die Spieler merken selbst, was möglich ist, wenn sie zusammenhalten", will er Freude vermitteln und die Spieler weiterentwickeln.

Thomas Uhlein durchlief alle Junioren-Mannschaften des FC, die, je nach personellen Voraussetzungen, auch Spielgemeinschaften erforderlich machten. So erinnert er sich gerne an die A-Junioren-Zeit bei der SG Waldberg. "Da durften Jugendspieler, auch ich, bei Ersten Mannschaft, damals Landesligist, mit trainieren." Coach war kein Geringerer als Werner Dreßel, es war die Blütezeit der DJK Waldberg in den 1990er Jahren. Das Angebot, bei der DJK zu spielen, lehnte Uhlein ab. "Ich wollte erst mal Fuß fassen und mich beweisen", entschied er sich für den FC Sandberg. "Auch wegen meiner Kumpels."

Die Angebote aller Vereine ausgeschlagen

Es folgten immer wieder Nachfragen von Vereinen, auch erneut von der DJK Waldberg. Er blieb standhaft, zu eng waren seine Beziehungen und das gute Miteinander beim FC. Seine Qualitäten sprachen sich schnell herum, man musste nur auf die Torjägerliste schauen. Ob sich Thomas Uhlein an den Sonntag, 4. September 2016, erinnert? Ein kurzes Überlegen auf diese Frage und dann: "War das Hassenbach? "Und ob! Für ihn eine unglaubliche Partie mit seinem FC, damals in Spielgemeinschaft mit der DJK Waldberg II.

Beim 11:0-Erfolg (B-Klasse Rhön 1) gegen die SG Hassenbach I/Reith I/Oberthulba II erzielte er denkwürdige acht Tore: die ersten sieben am Stück, dann noch das 10:0. Dazu brauchte er insgesamt 58 Spielminuten, weil er zwischendurch aus- und später wieder eingewechselt wurde. Am Saisonende feierten er und seine Kameraden die Meisterschaft (16 Siege, vier Unentschieden, keine Niederlage) bei einem Torverhältnis von 89:29. Torschützenkönig der Klasse: Thomas Uhlein mit 35 Treffern. Der ist im übrigen Fan des 1. FC Nürnberg. "Auf internationaler Ebene drücke ich dem FC Bayern die Daumen."

Nicht der Schnellste und auch kein Kopfballungeheuer

"In jungen Jahren", so erinnert er sich, "habe ich hinter den Spitzen gespielt, um dann mit Tempo auf die Verteidiger zuzulaufen". Er räumt ein, dass er aber "nie der Schnellste" und "Kopfball trotz meiner fast zwei Meter Größe nicht meine Stärke" war. Vielmehr spielte der genau 1,97 Meter große Mann mit dem Torriecher seine Klasse im 16er aus, u. a. mit platzierten Schüssen ins Eck, ob mit rechts oder links.

Mit dem Spaß und Trainingsfleiß kommt auch der Erfolg. Neben den sechs Punkten aus den ersten zwei Punktspielen hat die Mannschaft im Toto-Pokal gleich zwei dicke Ausrufezeichen gesetzt und den TV Winkels (A-Klasse) und die TSVgg Hausen (Kreisklasse) aus dem Rennen geworfen. Der letzte sportliche Höhenflug liegt gar nicht so lange zurück: In der Saison 2021/22 scheiterte die SG als Vizemeister der B-2 vor 544 Zuschauenden im Aufstiegsspiel mit 0:2 am FC Untererthal II. Dagegen stürzte man in der abgelaufenen Runde 2022/23 auf den zwölften Platz ab. Wohin die Reise dieses Mal geht?

 
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