
Die SG Urspringen-Sondheim/Rhön hat den Durchmarsch von der A-Klasse über die Kreisklasse in die Kreisliga Rhön geschafft. Der TSV Nordheim muss nach der klaren 0:3-(0:1)-Niederlage vor 1132 Zuschauern gegen den Rivalen aus der Nachbarschaft in der kommenden Saison sein Glück in der Kreisklasse Rhön suchen. Deshalb war bei TSV-Trainer Gert Hahner absolute Tristesse angesagt, während die Schützlinge des Trainerduos Markus und André Herbert ausgelassen auf dem Rasen des schmucken Fladunger Stadions tanzten und sangen.
Nordheim startet besser
Dabei begann das Match besser für den späteren Verlierer, wie auch Markus Herbert zugab: „Zu Beginn hatte Nordheim die besseren Chancen, während wir Zeit brauchten, um in die Partie zu kommen.“ Die erste gute Möglichkeit bereitete Julian Diemer vor, der auf der rechten Außenbahn unaufhaltsam auf und davon bis zur Grundlinie zog und das Leder von dort in die Mitte passte. Dort war aber keiner seiner Mitspieler mitgelaufen und so verpuffte diese Chance. Die klarste dieser von Herbert angesprochenen Möglichkeiten hatte nach 32 Minuten wiederum Julian Diemer, der nach einem herrlichen Diagonalball von Philipp Zirkler alleine vor SG-Keeper René Mehnert auftauchte, aber an diesem scheiterte (32.).
Tätlichkeit als Knackpunkt
Wenig später dann aber der erste Rückschlag für die Mannschaft von Gert Hahner, als sich Mittelfeldspieler Marcel Karlein zu einer Tätlichkeit (Ellenbogenschlag) hinreißen ließ und von Bayernligaschiedsrichter Sebastian Wieber berechtigterweise vom Platz gestellt wurde. „Das war der erste Knackpunkt der Partie gegen uns. Dabei hatte ich doch im Vorfeld deutlich gesagt, dass der den Platz als Verlierer verlassen wird, der als Erster die Nerven verlieren würde. Durch seine Unbeherrschtheit hat er dem Team einen Bärendienst erwiesen“, kritisierte der Nordheimer Coach.
Es dauerte dann nur drei Minuten, bis der zweite Nackenschlag seine Elf traf. Kurz vor dem Pausenpfiff ging Urspringen-Sondheim/Rhön in Führung. Völlig unbedrängt durfte Alexander Wiederkehr flanken und genauso unbedrängt köpfte in der Mitte Torjäger Fritz Vincent Hey ein. „Dieser Treffer fiel zum günstigsten Zeitpunkt, den es geben kann, und spielte uns natürlich sehr in die Karten“, freute sich Markus Herbert. Insgesamt hatte die erste Halbzeit aber wenige Höhepunkte zu bieten und stand auf einem sehr überschaubaren spielerischen Niveau. Die Nordheimer agierten vor allem mit langen Bällen („das ist ihr System, darauf waren wir gut vorbereitet“, Markus Herbert), während die SG-Spieler, als sie besser ins Match gekommen waren, versuchten, Fußball zu spielen. Aber auch ihnen unterliefen immer wieder teilweise unverständliche Fehlpässe. Insgesamt waren aber die ersten 45 Minuten von Kampf und vielen Zweikämpfen geprägt.
Kaum hatte Wieber die zweiten 45 Minuten angepfiffen, hieß es schon 2:0. Bei diesem Treffer hieß der Vorbereiter Hey, dessen präzise Flanke völlig freistehend Jannik Stäblein unhaltbar für TSV-Schlussmann Marcel Heinrich einnickte. „Nach diesem Treffer war ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen würden“, hob Markus Herbert die Bedeutung des 2:0 hervor. Glück für den TSV, dass ein Lapsus von Heinrich, er ließ einen an sich harmlosen Schuss durch die Hände gleiten, nicht mit dem dritten Gegentreffer bestraft wurde. Das Leder prallte von der Latte wieder genau in seine Arme (54.).
Rot für Markus Herbert
Als nur eine Minute später der Schiedsrichter Markus Herbert wegen einer Tätlichkeit des Platzes verwiesen hatte („das war bestimmt keine Tätlichkeit von mir“, so Herbert), wurde Nordheim wieder etwas stärker und das Geschehen ausgeglichener. Teilweise übernahm Nordheim sogar die Regie des Spiels, während sich die SG aufs Kontern verlegte. Diese Konter wurden aber immer wieder zu schlampig zu Ende gespielt. „Da hatten wir sie im Sack, hätten diesen aber viel früher zumachen müssen“, fand Herbert. In dieser Phase zeigte sich aber immer wieder das große Manko der Hahner-Elf an diesem Tag: man verbreitete überhaupt keine Torgefahr. Kaum einmal erspielte man sich verwertbare Möglichkeiten. „Das war in der Offensive viel zu wenig“, kritisierte Hahner. So blieb es lediglich bei einem Abseitstor des eingewechselten Johannes Fischer. Diesem merkte man trotz aller Bemühungen deutlich an, dass er nicht hundertprozentig fit war.
Dritter Platzverweis
Spätestens nach dem dritten Platzverweis an diesem Tag für Nordheims Philipp Zirkler (ebenfalls Tätlichkeit, 80.) war der Abstieg des TSV besiegelt. Der Treffer von Pascal Nennstiel zum 3:0-Endstand, als er nach einem Zuspiel von Jannik Stäblein allein auf den TSV-Torhüter zulief, ließ dann noch einmal den Aufsteiger jubeln. „Das war eine super Leistung der Mannschaft und die Krönung der ganzen Saison. Der Bessere hat verdient gewonnen“, urteilte André Herbert mit Tränen in den Augen. Mitgefühl und Hochachtung für den Verlierer zeigte André Abe: „Sie haben alles gegeben und uns alles abverlangt, sowohl körperlich als auch emotional.“ Das war an diesem Tag aber zu wenig, um die SG Urspringen-Sondheim/Rhön, die sich den Aufstieg redlich verdient hat, ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Die Statistik des Spiels
Fußball: Um einen Platz in der
Kreisliga Rhön
SG Urspringen-Sondheim/Rhön –
TSV Nordheim/Rhön 3:0 (1:0)
Urspringen-Sondheim: Mehnert – Heuring, Grenzer, M. Hey – Herbert, A. Abe – Heinrich, Wiederkehr, Felsburg – F. Hey, Stäblein. Rückwechselspieler: Lenhardt, Nennstiel, M. Abe.
Nordheim: M. Heinrich – Stäblein, Hippeli, Manger – Seifert, Zirkler, Stumpf – Karlein, Diemer, Schmidt – F. Fischer. Rückwechselspieler: Müller, J. Fischer, L. Heinrich.
Schiedsrichter: Wieber (Ramsthal).
Zuschauer: 1132 (in Fladungen).
Tore: 1:0 Fritz Vincent Hey (44.), 2:0 Jannik Stäblein (48.), 3:0 Pascal Nennstiel (90. + 1).