Handball (ba)
Dritte Liga Ost Samstag, 19 Uhr SC Magdeburg II – HSC Bad Neustadt
„Wir wollen den vierten Sieg in Serie erringen.“ So selbstbewusst tritt Margots Valkovskis samt seinen Schützlingen die Fahrt nach Magdeburg an. Dass der HSC (9./26:24) dabei als Außenseiter die altehrwürdige Hermann-Gieseler-Halle des Tabellenführers SC Magdeburg II (40:8) betritt, interessiert den Gäste-Coach nicht: „Erstens sind wir in guter Form und zweitens haben wir das Hinspiel nur knapp verloren.“
Tatsächlich riss beim ersten Aufeinandertreffen die imposante Erfolgsserie der Bad Neustädter, nach 36 Spielen ohne Niederlage in der Bürgermeister-Goebels-Halle marschierten die Rot-Weißen kopfschüttelnd und ohne Punkte in die Kabine. Kopfschüttelnd deshalb, weil beim 25:26 die mehrmalige Möglichkeit bestand, den Gegner mit leeren Händen heimfahren zu lassen. Doch in den entscheidenden Momenten verpasste man bei positiven Zwischenständen, sich vom Gegner abzusetzen und machte stattdessen Fehler, die unter die Kategorie „absolut überflüssig“ fielen. Ins Gewicht waren die Ausfälle von Gary Hines (Patellasehnenentzündung) und nach fünf Minuten Vilim Leskovec (Sprunggelenk) gefallen. „Da mussten wir früh umstellen, mehr den Weg über den Kreis suchen“, erinnert sich der HSC-Spielertrainer.
Was damals nicht so gut lief, war das Spiel über die Außen. Weder Harald Feuchtmann noch Jan Wicklein gelang ein Treffer aus dem Feld heraus. Gerade auf seinen Rechtsaußen setzt Valkovskis diesmal große Hoffnung: „Jan ist super drauf und hat seit drei Spielen keinen Siebenmeter verworfen.“ Zuletzt war Wicklein maßgeblich am Heimsieg gegen den Tabellenfünften aus Burgdorf beteiligt, mit seinen in diesem Match erzielten 14 Treffern hat er sich auf Platz sieben der Liga-Torjägerliste katapultiert. Insgesamt sieht es personell bei den Saalestädtern gut aus, der Kader der letzten Woche kann komplett antreten, der zuletzt gesperrte Goran Djuricin füllt ihn auf. Dieser und seine Mitspieler wollen die Bundesligareserve mit hohem Tempo löchern. Eine Taktik, die durchaus von Erfolg gekrönt sein kann. Schließlich laufen die Platzherren notorisch mit kleinem Kader auf, sind also zwecks Schonung der Kräfte nicht unbedingt an einem schnellen Spiel interessiert, andererseits lief es in den letzten Spielen nicht unbedingt rund. Dennoch schätzt Valkovskis die Sieben von Bennet Wiegert als „starke Einheit mit überragenden Individualisten“.
So gehört Philipp Ambrosius zu den stärksten Torhütern der Liga, ab und an schnupperte er schon Erstliga-Luft. Vincent Sohmann, den die HSC-Deckung im Hinspiel gut im Griff hatte (ein Feldtor), führt aktuell und klar die Liga-Torschützenliste mit 186 Treffern an, der hoch aufgeschossene Tomasz Gebala (134 Tore) sowie Alexander Saul sind ebenfalls in der Lage, eine gegnerische Deckung in Aufruhr zu bringen. Ein neues Gesicht, das sich in den letzten Wochen einen Stammplatz erkämpft hat, ist Nico Richter, den Wiegert variabel einsetzen kann. „Solche Spieler gilt es aufzubauen“, so das permanente Ziel des SCM-Coaches, für den nicht so sehr die Meisterschaft, die Mannschaft ist nicht aufstiegsberechtigt, im Vordergrund steht, sondern die Förderung junger Akteure Richtung Bundesliga. „Und diese Talente wollen wir mit einer aggressiven Deckungsarbeit, die in den letzten Wochen gut gelungen ist, so beeindrucken, dass sie schon aus größerer Entfernung auf unser Tor werfen müssen“, lautet eine der nicht unerwarteten Vorgaben von HSC-Trainer Margots Valkovskis.