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Fußball:
Neue Chance für Florian Dietz beim 1. FC Köln
Drittligist Spvgg Unterhaching verleiht den Strahlunger Florian Dietz in die Regionalliga. Unter seinem Förderer Mark Zimmermann will der Angreifer wieder Selbstvertrauen tanken.
Florian Dietz (Mitte) durfte in dieser Woche erstmals am Training mit der Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Köln teilnehmen und sich gegen die gestandenen Profis Jonas Hector (links) und Rafael Czichos (rechts) beweisen.
Foto: 1. FC Köln | Florian Dietz (Mitte) durfte in dieser Woche erstmals am Training mit der Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Köln teilnehmen und sich gegen die gestandenen Profis Jonas Hector (links) und Rafael Czichos (rechts) beweisen.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:50 Uhr

FC Carl Zeiss Jena, SV Werder Bremen II und SpVgg Unterhaching: das waren die bisherigen Stationen im Männerfußball-Bereich für den aus Strahlungen stammenden Florian Dietz. Nach Vereinen im Osten, Norden und Süden zieht es den 22-Jährigen nun in den Westen Deutschlands zur zweiten Mannschaft des 1. FC Köln. Für ein Jahr wurde der Angreifer vom Drittligisten SpVgg Unterhaching, bei dem er noch zwei Jahre Vertrag hat, zu den Geißböcken verliehen. Das Ziel ist klar: Spielpraxis und Selbstvertrauen sammeln, um sich danach dauerhaft im Profifußball etablieren zu können.

In Unterhaching meist nur Einwechselspieler

"Mein erstes Jahr in Unterhaching ist nicht ganz nach Wunsch gelaufen. Als Stürmer wird man nun einmal vor allem an Toren gemessen", sagt Dietz selbstkritisch. Und in dieser Hinsicht stand bei ihm die Null. Zu zwanzig Einsätzen kam Dietz in der abgelaufenen Drittliga-Saison, ein Treffer gelang ihm dabei jedoch nicht. Auch nicht nach der Corona-Unterbrechung, als er in den letzten elf Saisonspielen immer auf dem Platz stand, wenn auch meistens als Einwechselspieler. "Das war natürlich schon eine besondere Situation. In der 3. Liga gab es ja ein langes Hin und Her bis letztlich wieder gespielt werden durfte. Auf der Ersatzbank mussten wir dann eine Maske tragen und zudem wurde vor jedem Spiel ein Corona-Test gemacht." Dennoch habe er sich schnell mit den äußeren Umständen arrangiert und am Ende sei es gar nicht so schlimm gewesen wie anfangs befürchtet.

Nach dieser doch besonderen Saison stand der 22-Jährige vor der Frage, wie es für ihn weitergehen soll. Es folgten Gespräche mit Claus Schromm, dem damaligen Trainer und aktuellen sportlichen Leiter der Hachinger. "Wir sehen in Florian weiterhin großes Potenzial. Für seine Entwicklung braucht er aber mehr Spielminuten und Tore", sagte Schromm damals. Also wurde eine Leihe ins Auge gefasst und mit dem 1. FC Köln II schnell ein passender Verein gefunden.

Passend vor allem deshalb, weil er bei den Geißböcken auf seinen ehemaligen Trainer und Förderer Mark Zimmermann trifft. "Er war ein entscheidender Grund für den Wechsel nach Köln", bestätigt Dietz. Unter Zimmermann spielte Dietz bereits in der A-Jugend des FC Carl Zeiss Jena, gemeinsam erreichten sie das Finale im DFB-Pokal. Später verhalf Zimmermann ihm dann zu seinen ersten Einsätzen im Männerbereich in der 3. Liga. "Für einen Spieler ist es am wichtigsten, das Vertrauen des Trainers zu spüren. Und das spüre ich bei Mark Zimmermann auf jeden Fall."

Februar 2018: 1:0-Siegtreffer im Derby gegen Rot Weiß Erfurt

Gerne erinnert er sich an die gemeinsame Zeit in Jena zurück,vor allem auch an den 25. Februar 2018. Knapp 10 000 Zuschauer waren damals zum prestigeträchtigen Thüringen-Derby gegen den FC Rot-Weiß Erfurt ins Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld gekommen. Florian Dietz wurde Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:0 eingewechselt und nach seinem 1:0-Siegtreffer in der Nachspielzeit zum umjubelten Derby-Helden. "Das war natürlich ein super Erlebnis, ich habe danach unglaublich viele positive Rückmeldungen bekommen", sagt Dietz. Gleichzeitig blieb es aber auch sein bis heute einziger Treffer in insgesamt 46 Drittliga-Spielen. 

In Köln will Dietz nun neues Selbstvertrauen tanken - und endlich auch wieder Tore erzielen. "Ich habe den Traum vom Profifußball noch nicht aufgegeben. Wenn man als Stürmer einmal einen Lauf hat, kann es schnell auch wieder in die andere Richtung gehen", hofft Dietz. Alles auf die Karte Fußballkarriere will er aber dennoch nicht setzen. Stattdessen wird er nebenbei im Herbst ein Fernstudium beginnen. "Was ich genau studieren werde, steht noch nicht fest. Es wird aber wohl in Richtung Fitness oder Spielanalyse bzw. Scouting gehen", sagt Dietz.

In die Heimat nach Strahlungen schafft es Dietz nur noch selten

Bei zusätzlich sechs bis sieben Trainingseinheiten und einem Spiel pro Woche wird er daher in Zukunft nur noch selten den Weg in seine Heimat Strahlungen finden. "Wenn ich aber mal hier bin, dann versuche ich natürlich auch immer die Spiele der Strahlunger ersten Mannschaft zu verfolgen." Gegen die erzielte er vergangenes Jahr zwei Tore, als er mit Jenas U21 ein Testspiel an der Fridritter Straße bestritt. "Über die Ergebnisse bin ich aber stets auf dem Laufenden." In den nächsten Wochen und Monaten will er sich nun aber erst einmal mit seiner Freundin, die einst ebenfalls beim SV Werder Bremen kickte, in Köln einleben. "Wir haben eine schöne Wohnung in Hürth, südwestlich von Köln, gefunden. Auch den Kölner Dom haben wir schon besucht, immerhin war ich zuvor noch nie in Köln gewesen", sagt Dietz.

Erstmals auch Training mit der Bundesligamannschaft

Das Trainingsgelände des 1. FC Köln wird er in den nächsten Wochen wohl auch noch besser kennen lernen. "Aktuell müssen wir schon umgezogen zum Training kommen, da habe ich noch gar nicht viel von der Anlage gesehen." In dieser Woche trainierte er dann überraschend erstmals mit der Bundesliga-Mannschaft der Geißböcke. Da einige FC-Spieler mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind, durfte sich Dietz im Training unter anderem auch gegen gestandene Profis wie Jonas Hector beweisen. "Ich träume aber aktuell nicht davon, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Stattdessen will ich mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga so gut es geht abschneiden und selbst möglichst viele Tore erzielen. Was dann nach der Saison passiert, wird man sehen. Planen kann man ja im Fußball nie. Aber natürlich möchte ich irgendwann auch einmal länger bei einem Verein bleiben."

 
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