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FUßBALL: TOTO-POKAL
Aubstadt gewinnt Anerkennung
Beide trafen für ihre Mannschaften, beide trafen oft aufeinander: Der Schweinfurter Angreifer Adam Jabiri (rechts) zieht an Aubstadts Verteidiger Julius Benkenstein vorbei.
Foto: Rudi Dümpert | Beide trafen für ihre Mannschaften, beide trafen oft aufeinander: Der Schweinfurter Angreifer Adam Jabiri (rechts) zieht an Aubstadts Verteidiger Julius Benkenstein vorbei.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 16.09.2016 03:28 Uhr

Es gab keine Überraschung in Aubstadt, die sich der TSV aus der Bayernliga gegen den Regionalligisten FC Schweinfurt 05 vorgenommen hatte, sondern eine dem Ergebnis nach klare Sache. Im Achtelfinale des Toto-Pokals auf Verbandsebene unterlagen die Aubstädter den Schweinfurtern mit 2:5 (0:1). So klar war indes diese Sache nicht einmal, wenn nur einige Dinge etwas glücklicher für den Underdog gelaufen wären. So wie zum Beispiel der kurz vor der Halbzeit vom Unparteiischen Roman Potemkin verhängte Strafstoß, der dem Spiel, dachte man, die Richtung vorgab.

Eine Richtung, die bis dahin nicht auszumachen war, weil man sich weitestgehend auf Augenhöhe begegnete, manchmal sogar etwas übertriebenen Respekt voreinander zeigte. Oder war es doch, wie in Derbys so üblich, die bedingungslose Konsequenz, mit der beide Mannschaften ihre Marschroute umsetzten? Ja, die 1150 Zuschauer mussten lange darauf warten, bis das Abtasten ohne jedwedes Risiko beendet war. Ein paar forsche Annäherungen der Aubstädter an den Schweinfurter Strafraum mit ein paar wenigen kribbeligen Szenen vor dem Tor von Julian Schneider. Auf der anderen Seite wurde ebenso hoch konzentriert gegen den Ball gearbeitet.

Wie sollte denn da eine torreife Szene entstehen oder gar ein Tor für einen der beiden? Ein müder Kopfball nach Willsch-Flanke von rechts von Steffen Krautschneider (24.) – übers Tor. Der erste Schuss auf Reuschs Kasten in der 36. Minute: Kein Problem für den Ex-05er. „Macht endlich was!“ forderte ein Zuschauer, wen immer er gemeint haben mag. Dann machte Schiedsrichter Potemkin was, das die Volksseele in Wallung brachte, was aber jeder anders gesehen haben wollte. Eine Flanke segelt von der linken Angriffsseite in den Strafraum. Reusch breitete die Arme fangbereit aus, schien den Ball auch zu bekommen. Oder war doch Steffen Krautschneider eher dran? Den fälligen Strafstoß versenkte Adam Jabiri jedenfalls zum Halbzeitstand von 0:1.

Fotoserie

Im zweiten Spielabschnitt wurden die Zuschauer aus beiden Lagern für ihre Geduld mit sechs weiteren Toren entschädigt, noch wichtiger, mit einem richtig guten Fußballspiel, zu dem immer zwei gehören. Aus eigentlich geklärter Sachlage, 3:0 für den Regionalligisten, heraus plötzlich eine völlig neue Situation und kurzzeitige Hochspannung. Die natürlich noch prickelnder hätte werden können, wenn die Francic-Elf das 2:3 etwas länger hätten halten können.

Los ging die Torejagd der Schnüdel bereits in der 47. Minute. So was nennt man, mit den Gedanken noch in der Kabine. Adam Jabiri trieb den Ball ungehindert über die rechte Außenbahn in den Strafraum, legte für den mitgelaufenen Nicolas Görtler auf, zwei Neuzugänge mit neuer Qualität, und der schob die Kugel weiter ins Netz zum 0:2. Und dann: so was nennt man Doppelschlag. Kaum zwei Minuten später die identische Entwicklung zum 0:3, diesmal mit Vorarbeit von Nicolas Görtler und Vollendung von Jabiri. Der machte den entscheidenden Unterschied bis dahin: Zwei Tore selber erzielt, eines vorbereitet. War es amateurhafte Schlafmützigkeit der Aubstädter, sich nach dem Seitenwechsel derart überrumpeln zu lassen oder professionelle Schnelligkeit, physisch wie gedanklich, seitens des Regionalligisten? Jedenfalls schien damit die Messe gelesen. Wenn in solcher Situation die unterklassige Mannschaft doch noch einmal ins Spiel zurückkommt, muss es stimmen in ihr, mit der Moral und der Kondition.

Die Aubstädter nahmen ihr Herz in die Hand, warfen alles nach vorne und gewannen – nicht das Spiel, aber Anerkennung. Julius Benkenstein köpfte eine Feser-Flanke zum 1:3 in die Maschen. Da waren noch 33 Minuten zu spielen. Und noch einmal war der lange Innenverteidiger zur Stelle, 2:3, noch 15 Minuten. Aubstadt dann aber viel zu offen und wieder überrumpelt durch Nikola Jelisic kaum eine Minute später – 2:4. Doch erst nach Kevin Ferys Traumtor zum 2:5 war die Messe wirklich gelesen und Schweinfurt eine Runde weiter.

Statistik zum Spiel

Toto-Pokal

Achtelfinale auf Verbandsebene

TSV Aubstadt –

FC Schweinfurt 05 2:5 (0:1)

Aubstadt: Reusch – Grader, Köttler, Benkenstein, Hümmer – Rützel – Dellinger (82. D. Bauer), Trunk, Kleinhenz (46. Bäcker), Thomann – Schebak (46. Feser).

Schweinfurt: Schneider – Messingschlager, Janz, Billick, Paul – Jelisic, Fery (82. Golla), Haller (59. A. Bauer), Krautschneider – Görtler (64. Müller), Jabiri.

Tore: 0:1 Jabiri (38., Foulelfmeter), 0:2 Görtler (47.), 0:3 Jabiri (49.), 1:3 Benkenstein (58.), 2:3 Benkenstein (76.), 2:4 Jelisic (79.), 2:5 Fery (81.).

Schiedsrichter: Potemkin (Friesen).

Zuschauer: 1150.

 
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