Der TSV Aubstadt hat seine Stellung als momentane Nummer 1 im Grabfeld bestätigt. Dreieinhalb Wochen nach dem 1:0-Sieg in der Liga gewann die Mannschaft von Josef Francic in der zweiten Runde des Toto-Pokals auf Verbandsebene ein weiteres Mal in der Bioenergie-Arena. Diesmal hieß es nach packenden 90 Minuten 3:2 (2:0) für die Aubstädter. „Wieder einmal Glückwunsch nach Aubstadt. Leider“, zeigte sich Großbardorfs Trainer Dominik Schönhöfer als fairer Verlierer. „Unser Sieg war nicht unverdient“, stellte sein Gegenüber Josef Francic richtigerweise fest.
Schönhöfer nahm nur eine Änderung im Vergleich zum 0:0 gegen den FC Amberg vor. Björn Schönwiesner agierte als Stoßstürmer, André Rieß rückte auf die linke Seite. Tobias Breunig musste auf die Bank. Bei den Aubstädtern fiel die Personalrochade größer aus. Hatten beim 3:0 in Feucht noch Julius Benkenstein, Dominik Grader, Max Schebak und Julian Grell von Beginn an gespielt, so durften diesmal David Bauer, Patrick Kirsten, Manuel Hümmer und Ulrich Scheidel von Beginn an ran.
Das Spiel brauchte keine lange Anlaufzeit. Vom Anpfiff weg ging es tüchtig zur Sache, von Sicherheitsfußball, der die Derbys in der Liga zuletzt häufig geprägt hatte, keine Spur. In der zwölften Minute zeigten die Aubstädter zum ersten Mal eine ihrer Stärken: das Umschaltspiel. Nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum schickte Jens Trunk Martin Thomann auf die Reise. Der ließ sich vom herausstürzenden Gallier-Schlussmann Marcel Wehr nicht aus der Ruhe bringen, umkurvte ihn und schob lässig zum 0:1 ein. Das Tor tat der Partie gut, die Visiere wurden früh deutlich geöffnet. So gab es auf beiden Seiten knapp eine Handvoll viel versprechende Vorstöße, mit einem leichten Chancenübergewicht für die Aubstädter, die Marcel Wehr zu drei Arbeitsnachweisen (22., 34., 40.) zwangen.
Die Gäste hätten sich freilich nicht beschweren dürfen, hätte Schiedsrichter Steffen Mix in der 27. Minute auf Elfmeter für Großbardorf entschieden, als Patrick Kirsten Björn Schönwiesner im Strafraum zu Fall brachte. Die größte Chance hatten die Grabfeld-Gallier in der 44. Minute. Dominik Zehes Freistoß aus 21 Metern lenkte Felix Reusch an die Latte, Martin Thomann rettete gegen die einschussbereiten Pascal Stahl und Björn Schönwiesner.
Und leitete kurz darauf auf der Gegenseite das 0:2 ein. Ingo Fesers Schuss konnte Marcel Wehr noch parieren, am zweiten Pfosten drückte Ulrich Scheidel den Ball über die Linie. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut im Spiel. Wir haben zu viele Bälle durch das Zentrum zugelassen“, kritisierte Schönhöfer.
Die zweite Halbzeit begann spektakulär. Erst verkürzte Pascal Stahl auf 1:2 (47.), doch nur zwei Minuten später stellten die Aubstädter den alten Abstand wieder her. Mit seinem sensationellen Schuss aus 23 Metern fand Martin Thomann ganz genau das Kreuzeck des Großbardorfer Tors. Die Entscheidung? Mitnichten. Denn nur sieben Minuten später schaffte Großbardorf erneut das Anschlusstor. Markus Kirchner wurde im Sechzehner freigespielt und überwand Felix Reusch: es hieß 2:3. Dennoch ordnete Francic Thomanns Kunstschuss hinterher „als den entscheidenden Punkt“, ein, „danach wurde es für Großbardorf schwer.“
Jetzt wurde es entsprechend der Hitze auch auf dem Platz richtig heiß, die Zweikämpfe noch eine Spur giftiger geführt. Dicht dran am Ausgleich waren die Großbardorfer bei zwei Distanzschüssen: Die Prüfungen von Lennart Seufert (64.) und Markus Kirchner (86.) bestand Felix Reusch aber routiniert. Näher dran an einem weiteren Tor waren die Aubstädter. Binnen weniger Sekunden klatschte der Ball nach einem Scheidel-Kopfball erst an die Latte, dann nach einem Feser-Schuss an den Pfosten (84.).
Heimspiel gegen den FC 05 winkt
Weiter geht es für Aubstadt schon in zwei Wochen. Das Achtelfinale ist für Mittwoch, 7. September, angesetzt. Ausgelost werden die Partien an diesem Samstag ab 12.15 Uhr im Vorfeld der Drittligapartie zwischen Jahn Regensburg und dem VfR Aalen. Es werden vier Regionaltöpfe mit je vier Mannschaften gebildet. Mit dem TSV in der Lostrommel werden der Regionalligist FC Schweinfurt 05 (2:1-Sieg bei Viktoria Aschaffenburg) und die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach aus der Landesliga Nordwest sein, die sich bei der FT Schweinfurt mit 2:0 durchsetzte. Vierter Klub in diesem Regionaltopf könnte die SpVgg Erlangen sein, die völlig überraschend in einem Stadtderby den Bayernligisten SC Eltersdorf ausschaltete. Erlangen darf sich als Kreissieger seinen Gegner aussuchen.
Statistik zum Spiel
Toto-Pokal
2. Runde auf Verbandsebene
Regionalzone 5 Nordwest
TSV Großbardorf –
TSV Aubstadt 2:3 (0:2)
Großbardorf: Wehr – Zang, Orf, Hölderle (84. Reith), Seufert – Kirchner – Rugovaj (46. Makengo), Zehe, Stahl, Rieß (46. Leicht) – Schönwiesner. Aubstadt: Reusch – Bauer, Köttler (77. Benkenstein), Kirsten (62. Grader), Hümmer – Rützel – Dellinger (62. Bäcker), Trunk, Feser – Scheidel – Thomann.
Tore: 0:1 Thomann (12.), 0:2 Scheidel (45.), 1:2 Stahl (47.), 1:3 Thomann (50.), 2:3 Kirchner (56.).
Schiedsrichter: Mix (Abtswind).
Zuschauer: 650.