Vor rund eineinhalb Wochen, also noch bevor in Bayern der Katastrophenfall ausgerufen wurde und Ausgangsbeschränkungen erlassen wurden, trafen sich die Leichtathleten aus dem Sportkreis Rhön/Saale zu ihrem Kreistag in Oberthulba. Neben den obligatorischen Versammlungspunkten standen Neuwahlen auf dem Programm sowie Ehrungen verdienter Sportler. Paul Fella, der alte und wiedergewählte Kreisvorsitzende, sorgte mit seinem Denkanstoß zum E-Sport (elektronischer Sport) für reichlich Gesprächsstoff bei den Anwesenden.
Fella: „Besser als Ballerspiele“
In früheren Versammlungen war es meist der professionelle Sport, den Fella in seinen Reden kritisch hinterfragt hatte. Hauptthema in diesem Jahr war ein E-Fußball-Turnier, das die kommunale Jugendarbeit des Landkreises Bad Kissingen veranstaltet hatte. „Ist dies wirklich Sport?“, fragte Fella. „Die Gesellschaft schreit nach Bewegung. Die Sportvereine bieten körperliche Betätigung, fördern die Gesundheit und beugen Übergewicht vor“, so Fella. „Ehrenamtliche Trainer, Übungsleiter und Betreuer motivieren die Kinder und Jugendliche zum richtigen Sport. Auch wundere ich mich, dass es im BLSV einen Beauftragten eigens für E-Sports gibt. Für mich ist E-Sports sitzen vor dem Bildschirm.“ Aber E-Fußball sei „auf der anderen Seite auch wieder besser als sogenannte Ballerspiele.“
Fella zeigte durchaus Verständnis, dass sich auch die kommunale Jugendarbeit um PC-Spiele kümmere und dadurch vielleicht einen Beitrag dazu leiste, dass ein qualifizierter Umgang mit diesen Medien geschult wird. „Aber ist das wirklich auch Sport und muss es diese Bezeichnung unbedingt tragen?“
Neue Mitglieder für die Klubs?
Martin Wende der Kreisvorsitzende des BLSV Bad Kissingen, verteidigte das E-Fußball-Turnier in Bad Kissingen, das bayernweit wohl das erste Turnier dieser Art war, das von einem Landkreis veranstaltet wurde. „E-Sports drängt immer mehr in die Sportvereine und kann dort durchaus für mehr Mitglieder sorgen“, ist er sich sicher. Ob E-Sports aber richtiger Sport sei, sei noch nicht ganz klar. „Da gibt es keine klare Meinung“, sagte Martin Wende.
Anschließend folgte die Ehrung verdienter Sportler, die jedoch aus jeweils ganz unterschiedlichen Gründen nicht alle anwesend waren. Geehrt wurden: Maxima Maiwald, Elisa Eich, Lilian Heid, Lena Weigand, Hanna Schmitt, Anna Lukaschewitsch, Viviane Heilmann (alle TV/DJK Hammelburg), Susanne Haßmüller, Anna-Lena Klee, Nadine Richter, Rhys Daniel Bishop, Tino Haßmüller, Marcus Enders, Daniel Richter (alle SC Ostheim), Daniela Mültner (TSV Mellrichstadt), Martina Greithanner, Iris Heid, Horst Weese (alle TSV Münnerstadt), Julian Trabert (TSV Hausen/Rhön), Thomas Schrenk (SC Frankenheim), Karl-Heinz Handel, Manfred Dormann (beide TV Bad Brückenau), (TSV Münnerstadt).