Handball (ba)
Dritte Liga Ost Samstag, 19.30 Uhr HSC Bad Neustadt – TSV Rödelsee
Von einer ruhigen Vorbereitung konnte vor dem Unterfrankenderby weder beim HSC Bad Neustadt (7./6:2) noch beim Gegner aus Rödelsee (13./2:6) die Rede sein. Bei den Gastgebern schlug die Suspendierung von Goran Djuricin Wellen, die laut dem Geschäftsführer der HSC GmbH & Co. KG, Dieter Schulz, aus disziplinarischen Gründen erfolgte. Der 29-jährige Serbe wird genauso wenig am Samstag in der Bürgermeister-Goebels-Halle für den HSC auflaufen wie Michal Panfil. Der Pole kann aus beruflichen Gründen nicht mitwirken. Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Maxi Schmitt, der an der Schulter lädiert ist, eine genaue Diagnose gibt es noch nicht.
Diese Personalien passen HSC-Coach Margots Valkovskis überhaupt nicht in den Kram: „Gerade nach der Niederlage gegen Groß-Umstadt wollen wir uns natürlich rehabilitieren, mit dem nun geschmälerten Kader wird es sicher nicht leichter.“ Für Djuricin soll der 17-jährige Benedikt Kleinhenz, der das Handball-ABC in Nüdlingen gelernt hat, in den Drittligakader aufrücken. Besonders der Ausfall von Kapitän Schmitt, einer der wenigen überzeugenden Rot-Weißen letzten Freitag und mit neun Treffern bester Schütze, wird nur schwer zu kompensieren sein.
Auch der Ausfall von Michal Panfil, der allerdings schon vergangene Woche wegen einer Verletzung nicht zum Einsatz kam, tut weh. Gerade in der Deckung ist er im Verbund mit Franziskus Gerr eine wichtige Größe im Innenblock. „Aber jammern hilft jetzt nichts“, weist der Trainer schon jetzt alle Entschuldigungsgründe im Vorfeld zurück, „unser Kader hat die Qualität und muss sie haben, um auch solche Probleme erfolgreich zu bestehen.“
Die Bad Neustädter brennen jedenfalls auf Wiedergutmachung, noch ist der Anschluss an die Spitzenteams nicht verloren. „Wir werden aber nur Erfolg haben, wenn wir konzentriert agieren“, setzt Valkovskis fort, „das predige ich zwar jede Woche, aber nur wenn wir diese Dominanz über 60 Minuten ausstrahlen, werden wir gewinnen.“ Beim letzten Aufeinandertreffen in der Bürgermeister-Goebels-Halle vor zwei Jahren, damals noch in der Südstaffel, setzten sich die Saalestädter deutlich mit 29:21 durch, aber die Mannschaftskader sind kaum noch miteinander vergleichbar. Auch bei Rödelsee erfolgten danach einige personelle Veränderungen, die TSV-Coach Radovan Suchy auch als Mitgrund für den bislang mäßigen Erfolg anführt.
Vor zwei Wochen war er nach dem Sieg in Gelnhausen noch happy, umso größer war die Ernüchterung nach der 26:29-Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt.
Da passte einiges nicht, weswegen die Gäste ihre Fans mit einem Auswärtserfolg versöhnen möchten. Doch die Zeichen hierfür stehen nicht gut, auch beim TSV konnten einige Akteure während der Woche nur im Schongang trainieren. Torjäger Bostjan Hribar, der in der Liga-Torjägerliste aktuell mit 32 Treffern auf Platz zwei notiert ist, laboriert an einer Knieverletzung, der Kroate Marko Sokicic, der in der Sommerpause für Rok Ivancic verpflichtet wurde, plagt sich mit einer Fersenverletzung herum. Fraglich ist beim Gastspiel auf dem Schulberg auch der Einsatz von Rok Setnicar (Ellenbogen) sowie von Andreas Paul (Oberschenkel). „Da würden beim Gegner natürlich wichtige Spieler fehlen, doch ich kann nur warnen, unterschätzen darf man ihn auf keinen Fall“, warnt Margots Valkovskis.
Seiner Ansicht nach wäre das Fehlen von Hribar ein großer Verlust beim Gegner, „wenn er aus dem Spiel ist, fehlt Rödelsee der wichtigste Akteur.“ Er hofft, dass seine Schützlinge vom Anpfiff weg dominieren und diese Dominanz auch aufrechterhalten, „es wäre nicht nur für das Ergebnis, sondern auch für unser Selbstvertrauen in diesem und den nächsten Spielen wichtig“. Aufgrund des Heimvorteils und der bisherigen Saisonleistungen gehen die Hausherren zwar als Favoriten in die Begegnung, doch wie sagte Groß-Umstadts Trainer Tim Beckmann am letzten Wochenende nach der Pressekonferenz: „In dieser Liga gibt es keinen Favoriten.“