"Es war einfach großartig", lautet das begeisterte Resümee von Martin Hein, dem Hauptorganisator des Corona-geprägten Sälzer Fitnesslaufes. "So eine tolle Atmosphäre, viele gute Gespräche, traumhaftes Sommerwetter und nur strahlende Gesichter, was will man mehr als Veranstalter." Auch die Teilnehmerzahl beim fünften Lauf im Rahmen des Rhön-Grabfeld-Cups (RGC) 2021 passte: Knapp 400 Aktive aller Altersklassen waren dem Ruf der DJK Salz gefolgt und absolvierten die drei angebotenen Strecken (11 km, 5,4 km, 2,5 km) in schnellem Tempo oder auch im gemütlichen Schritt.
Ein äußerst sportliches Wochenende liegt hinter Martin Hein. An zwei Tagen war er selbst an der Anmeldung des RGC tätig, zwischenzeitlich bildete er sich noch als Übungsleiter weiter. Bereits am Freitag zählte er in Salz 160 Läufer, es trug sich auch die Fußball-D-Jugend der DJK in die Listen mit ein. "Schön, dass es endlich wieder möglich ist, draußen gemeinsam Sport zu treiben", bemerkten die Jungs, die die Hobbylauf-Distanz als Trainingseinheit nutzten.
Bekannte Gesichter und zahlreiche Quereinsteiger
Neben den vielen bekannten Gesichtern sah man aber auch hier zahlreiche Quereinsteiger oder Laufneulinge, denen die frühere Form des Wettkampfes so gar nicht fehlt. Die beiden Fußballfreunde Thorsten Dietz und Florian Roßhirt aus Heustreu haben das Lauftraining sonst "eher weniger" geschätzt, nach der Laufpremiere in Hausen aber Geschmack gefunden. Nach der Elf-Kilometer-Strecke wurden sie vom Ehrgeiz gepackt und lieferten sie sich noch ein Sprintduell mit Georg Memmel, einem weiteren Läufer. Dieser lobte die so lange andauernde, erfolgreiche Serie des RGC und bedauerte, "dass es in seiner Schweinfurter Region so etwas nicht gibt".
Alexandra Riedenberger läuft zwar schon viele Jahre. An den Wettbewerben nimmt sie aber nur ganz sporadisch teil, auch sie feierte in Salz Premiere. "Die Strecke hat mir gut gefallen, auch wenn es sehr heiß und anstrengend war. Viele Passagen lagen in der prallen Sonne." Sie sei ein wenig ausgelaugt vom Arbeitstag gewesen, daher kein volles Tempo gelaufen und habe sich anderen Läuferinnen angeschlossen. "Gerade das ist ja das Schöne, ohne Konkurrenz- und Wettkampfdruck den Sport auszuüben – so wird der Kopf am besten frei", weiß die gebürtige Oberelsbacherin. Und durch die großen Zeitfenster, die die Serie in Corona-Zeiten bietet, habe man als Mutter von zwei Kindern viel mehr Möglichkeiten, einen Termin für die Teilnahme zu wählen.
Vater und Tochter gemeinsam unterwegs
Kerstin Abert aus Brendlorenzen war in Salz gleich zweimal am Start. Am Freitagabend walkte sie mit ihrem 82-jährigen Papa Otto Kleinhenz die 5,4 km-Strecke. Zwei Tage danach absolvierte sie in ihrem üblichen flotten Tempo noch einmal den Hauptlauf. Sportlich unterwegs war auch der Niederläurer Routinier Günter Straub, der mit dem Rad zum Start am Sportplatz kam, rannte und wieder heimradelte. Als ältester Teilnehmer absolvierte einmal mehr Franz Stockheimer (TSV Brendlorenzen) seine Runde.
Emotional ist dagegen der Grund für zwei Laufeinheiten von Klaus Wiegand aus Wildflecken. Im Herzen und in Gedanken lief er für den vor eineinhalb Jahren verstorbenen Sälzer Sportler Martin Schuhmann mit. "Wir haben uns bei den RGC-Wettkämpfen immer gut unterhalten und so ist trotz des Altersunterschieds eine Freundschaft entstanden", erzählt er. "Hier in seinem Heimatort habe ich besonders an Martin gedacht und ihm einen Lauf gewidmet."
Nicht die Uhr, sondern die schöne Heimat im Blick
Einig waren sich nach den drei Tagen Lauferlebnis in Salz alle Teilnehmer: Der tolle Ausblick, der sich bietet, wenn man auf dem Rückweg von höchster Stelle bis weit in die Rhön und zugleich herunter auf Bad Neustadt blicken kann. Einige Läufer brachten es auf den Punkt: "Sonst hat man bei den Wettkämpfen nur die Uhr im Blick. Nun nimmt man sich Zeit zum Genießen unserer wunderbaren Heimat." Schon am kommenden Wochenende zieht die RGC-Familie weiter. Der TSV Unterelsbach lädt zu seinem "Saueichelauf" ein.