Der Startschuss für den Rhön-Grabfeld-Cup (RGC) 2023 ist erfolgt. "Ich bin mit den 220 Teilnehmenden sehr zufrieden. Schließlich waren die Wetterbedingungen für viele nicht gerade ideal", resümierte Horst Friedl den Auftakt in seinem Heimatort Höchheim. "Aber echte Läuferinnen und Läufer sind halt keine typischen Schönwettersportler", betonte der TSV-Verantwortliche.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden beim Milzgrundlauf in der Tat teils widrige Umstände vor. Heftiger Wind, Graupel und Regen verhinderten eine noch größere Resonanz. Vor allem der Sonntagnachmittag, bei dem Friedl auf viele einheimische Familien gezählt hatte, stand im Zeichen von Dauerregen.
Vom Gewitterschauer voll erwischt
"Der frühe Vogel fängt den Wurm", dachten sich bei noch strahlendem Sonnenschein die Läuferfamilie Ellen und Marcus Enders mit ihren Kindern sowie Laufkollegin Susanne Haßmüller vom SC Ostheim. "Pünktlich zum Start um 12 Uhr standen wir an der Startlinie. Wir waren ungefähr bei der Hälfte der Strecke, da erwischte uns voll der Gewitterschauer", sagten sie hinterher. "Die Hagelkörner klatschten uns nur so ins Gesicht und auf den Körper" so Susi Haßmüller und lachend, mit ironischem Unterton, "das sorgte für eine gute Durchblutung".
Eine gute Vorbereitung für den Halbmarathon
Die beiden Enders-Buben verschliefen dagegen seelenruhig im Buggy den kurzen Sturm. Die weiteren Läuferinnen und Läufer hatten weitaus mehr Glück, sie konnten ihre Runden bis in den Nachmittag hinein bei Sonne und angenehmen Temperaturen drehen. Darunter auch drei Frauen des RSV Wollbach, die die Frauen-, Männerstrecke und eine weitere Runde in Angriff nahmen, insgesamt 15 Kilometer. "Eine gute Vorbereitung für unseren geplanten Halbmarathon", verrieten sie.
Klaus Wiegand genießt Storchenpaar, Reh und Biber
Von einem echten Naturerlebnis sprach Klaus Wiegand – regelmäßiger RGC'er während seines Laufes. "Neben dem Sturm fand ich auf meiner elf-Kilometer-Strecke ein Storchenpaar, ein Reh und einen Biber am Wegrand vor. Bei einem Lauf ohne Zeitmessung beobachtet man einfach und genießt diese Augenblicke, schließlich gibt es keinen Konkurrenzdruck" betonte der Wildfleckener.
Weniger auf die frühlingshafte Flora und Fauna achtete das schnelle jugendliche Lauftalent Rico Schulz aus Herschfeld, der für einen langen Dauerlauf ebenfalls die Männerrunde absolvierte. Am Ende lieferte er sich einen "Zweikampf" gegen einen Traktor, den der 15-Jährige spielend gewann. "Erstmals, aber sicherlich nicht zum letzten Mal beim RGC" war Familie Imhof aus Ostheim. Christian, Karina und die beiden Söhne Elia und Noah liefen die unterschiedlich langen Strecken mit Begeisterung.
Nächste Station ist der Grenzlandlauf in Mühlfeld
Mit einer Gruppe "seiner" Gesundheitswanderer fand sich der Ostheimer Arzt und RGC-Laufinitiator Eberhard Helm in Höchheim ein. Gut gelaunt und wohlbehalten erreichten die zehn nach getaner "Arbeit" das Ziel. "Schön, dass wir auch wieder eine neue Strecke kennengelernt haben", hieß es. Nur wenige "hartgesottene" Bambinis waren hingegen am Start, diese liefen aber mit Feuereifer ihre 400-Meter-Strecke und sprinteten dabei gleich mehrmals um die Wette.
In knapp vier Wochen geht es im RGC-Cup weiter mit dem Grenzlandlauf in Mühlfeld, auch hier finden die Wettbewerbe ohne Zeitmessung statt. Der TSV Mühlfeld bietet an drei Tagen - vom 21. bis 23. April - unterschiedliche Laufstrecken an.
