Das Führungs-Quartett des Reit- und Fahrverein Ostheim (RFV) wagte sich daran, am Wochenende ein Reitturnier durchzuführen, obwohl Großveranstaltungen coronabedingt noch bis Ende Oktober untersagt sind. Und stieß damit auf große Resonanz. Es wurden auf der Reitanlage vorschriftsgemäß mehrere Hygienestationen und an exponierten Stellen Hinweisschilder aufgestellt. Wer zu Fuß unterwegs war, musste Mund-Nasen-Schutz tragen.
Prüfungen an zwei Tagen
Dass sich dazu so viele Reiterinnen und Reiter anmelden würden, hat die Frauen aus der RFV-Führungsriege ziemlich überrascht. Trotzdem keine Zuschauer zugelassen waren herrschte auf der weitläufigen Reitanlage ein reges Treiben - im gebotenen Abstand. 56 Jugendliche und 63 Erwachsene maßen sich in 13 Prüfungen. Einige waren mit mehreren Pferden am Start.
Die Reitsportler waren richtig heiß darauf, ihre Pferde wieder an den Turniermodus zu gewöhnen. Sie nahmen dafür zum Teil weite Anfahrten in Kauf. Und so wurde dieses Reitturnier ein erster attraktiver Wettbewerb mit einem Teilnehmerfeld aus den fünf Bundesländern Bayern, Thüringen, Hessen, Sachsen und Baden-Württemberg.
Dressur am Samstag
Reitsportler sind Frühaufsteher, denn jeweils schon um 7.30 Uhr starteten die Wettbewerbe. Der Samstag war der Tag der Dressurreiter. In sieben Wettbewerben, angefangen mit der Anfängerdisziplin Schritt-Trab bis hin zu den Könnern in der Dressurreiterprüfung Klasse L, zeigten Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihr Können. Beurteilt wurden sie von den Wertungsrichtern Dieter Hesselbach, Dieter Schmiedel und Jörg Freiherr von Imhoff.
Dieses Trio begutachtete auch am Sonntag alle acht Springprüfungen und den Pony-Führzügel-Wettbewerb für sechs Kinder. Bei der letztgenannten Prüfung durften sich Anneli Herbert (Querbachshof) und Joshua Stürmer (Mellrichstadt) über zweite Plätze freuen. Rang eins belegte Janne Unger (Sulzdorf).
Heimsieg für Jennifer Bühner
Beim Springen gab es drei Stilspringprüfungen in zwei Kategorien und fünf Springprüfungen in drei Kategorien. Beim Stilspringen entscheidet die Wertnote. Sie setzt sich zusammen aus dem Gesamteindruck (Reitvermögen, Stil) und den Punktabzügen durch diverse Fehler. Beim klassischen Springreiten entscheiden Zeit und Fehlerzahl. In einem starken Teilnehmerfeld war Jennifer Bühner die einzige, die vom Ausrichter RFV Ostheim einen ersten Rang belegte: in der Stilspringprüfungsklasse A. In der höheren Ranglistengruppe der gleichen Kategorie schaffte Lea Katzenberger für den RC Rhön Bad Neustadt mit der insgesamt höchsten Wertnote den Sieg. Auch in der Springprüfung Klasse A war sie die überlegene Siegerin. Sie blieb fehlerlos und ritt die schnellste Zeit.
Andreas Misch vom RFV Ostheim war gleich achtmal am Start auf fünf verschiedenen Pferden, dreimal in der Dressur (Sechster, Achter, Neunter) und fünfmal beim Springreiten (beste Platzierung: Sechster). Kollegin Jennifer Bühner war mit ihrem Pferd Standman 2 dreimal im Wettbewerb, davon zweimal in der Dressur (Ränge 5 und 17). Einen Achtungserfolg erzielte auch die Ostheimerin Emma Binder mit Rang 7 im Stilspringwettbewerb mit erlaubter Zeit. Die jüngsten Ostheimer Reiterinnen Josephine Stürmer, Leni Ortlepp (beide Rang 3) und Elisa Ortlepp (Rang 5) gehörten im Nachwuchs-Dressurwettbewerb zu den Besten ihrer Klasse.
Aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld haben darüber hinaus noch diese Reiterinnen erfolgreich abgeschnitten: Jil Kowalsky (RSG Rhön-Grabfeld) und Lilly Kirchner (RFV Querbachshof) mit den Rängen 1 und 2 in der Dressur-Anfängerklasse Schritt-Trab sowie Luisa Katzenberger (RC Rhön Bad Neustadt) mit dem zweiten Rang in der Dressurprüfung Klasse A.
Gesamtsieger RFV Ostheim
Das junge RFV-Team um die Vorsitzende Miriam Stürmer hat sich mit diesem Reitturnier in respektabler Manier einen sehr guten Ruf verschafft und darf sich als Gesamtsieger des Wochenendes fühlen.