Der TSV Großbardorf geht in seine achte Saison in der Fußball-Bayernliga. Sie beginnt am Samstag mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger SB Rosenheim und gilt als die wichtigste. Denn nach dem letzten Abpfiff im Mai 2012 wird feststehen, ob die Schützlinge von Trainer Hansjürgen Ragati ihr Ziel erreicht haben. Das hat der TSV-Coach im Zuge der offiziellen Mannschaftsvorstellung am Dienstag noch einmal klar formuliert: „Wir wollen unbedingt einen Platz erringen, der zur Qualifikation zur neuen Regionalliga Bayern reicht.“ Das bedeutet, die Grabfelder dürfen nicht schlechter als Platz neun abschneiden.
Ob die Großbardorfer dieses große Ziel erreichen können, bleibt erst einmal abzuwarten. Hilfreich wäre ein gelungener Saisonstart und eine Erfolgsserie, wie sie der TSV in der Vorrunde der vergangenen Runde hingelegt hatte. Damals durfte man sich mit dem inoffiziellen Titel Herbstmeister schmücken, ehe man in der Rückrunde noch in Abstiegsgefahr geriet. Die Hauptfrage lautet: Können die Abgänge gleichwertig ersetzt werden? Mit Fabian Kurth (TSG Balingen), Mirza Mekic, Oliver Kröner (beide FC Schweinfurt 05) und Johannes Volkmar (FC Ismaning) haben gleich vier Defensiv-Stammkräfte den Verein verlassen. Außerdem haben Simon Bolz (FC Fuchsstadt), Marco Prediger (FSV Krum) und Christoph Werner (FC Ober-/Mittelstreu) dem TSV den Rücken gekehrt. „Wir haben eine junge, begeisterungsfähige Mannschaft, die wir meiner Meinung nach gut verstärkt haben“, sagt Ragati.
Sieben Neuzugänge
Damit spricht er die sieben Neuzugänge an, von denen allerdings nur zwei nicht aus dem Juniorenbereich kommen: Bastian Götzfried vom Ligakonkurrenten Würzburger FV und Rückkehrer Christian Heilmann (BSC Lauter), der als rechter Außenspieler der Viererkette vorgesehen ist. Der Fladunger Simon Heim wechselte vor Jahren aus der TSV-Jugend zum 1. FC Nürnberg und kehrt nun zurück. Die übrigen vier Neuen entstammen den eigenen U 19-Junioren: Markus Kirchner, Patrick Lugert, Marco Bulheller und Marius Moede. Der Ersatztorwart brach sich zuletzt aber einen Finger und fällt langfristig aus. Deshalb suchen die Grabfelder noch einen Torhüter, denn nur zwei Torleute (Freisinger und Thomas Kneuer) für die Bayernliga- und die Bezirksliga-Elf reichen nicht. Auch Manuel Orf und Björn Schönwiesner, die bereits schon in der vergangenen Runde dem Bayernligakader angehörten, sind noch für die U 19 spielberechtigt.
Ragati hat von allen Neuen eine hohe Meinung. Götzfried (26) sei einer mit „Führungsqualitäten, der meine jungen Spieler auf dem Platz und im Training dirigieren kann. Er gibt sowohl im Spiel als auch bei den Trainingseinheiten stets 100 Prozent. So einen Spieler wünscht sich jeder Trainer.“ Ragati bezeichnet Heilmann als „bissigen, aggressiven Spieler, der nach Anlaufschwierigkeiten jetzt weiß, worum es geht und der gute Ansätze zeigt.“ Allerdings zeige er noch taktische Schwächen, die er aber laut Ragati schnell beheben könne.
Von den Nachwuchskräften sei Markus Kirchner, ein 18-jähriger Abiturient, in seiner fußballerischen Entwicklung weitesten. „Er hat eine erfreuliche Entwicklung genommen und hat gute Perspektiven. Er ist sehr lernbereit und ist vor allem vielseitig in der Defensive einsetzbar“, sagt Ragati. Lugert bezeichnet sein Trainer als „willigen, engagierten Fußballer, der nach einem Tief auf aufsteigendem Ast ist.“ An die raue Luft der Bayernliga müsse sich Simon Heim erst noch gewöhnen. „Er ist aber gewillt, schnell Fuß zu fassen und zeigt sich im Training sehr engagiert“, findet Ragati. Heims Vorteil sei, dass er als kleiner, wuseliger Stürmer schwer zu decken sei. Marco Bulheller konnte kaum regelmäßig trainieren, zeige aber gute Ansätze.
In den Testspielen hat Ragati in der Abwehr stets auf die Viererkette Heilmann, Orf, Lurz und Götzfried gesetzt. Im Mittelfeld haben wohl Maximilian Zang, Stefan Piecha, Pascal Stahl und Manuel Leicht die besten Karten. Für Tore sollen die Angreifer André Rieß oder Sebastian Knüttel sorgen. Knüttel erlitt im Training aber eine Knöchelverletzung und wurde zuletzt in Pettstadt von Marcel Hirn vertreten. Zum Auftakt in Rosenheim kommt für Ragati und seine Mannen – wer auch immer in der Startformation stehen wird – nur ein Sieg als Ziel in Frage. Drei Punkte wären ein gelungener Einstand, bevor es am kommenden Mittwoch gegen Buchbach und am darauf folgenden Wochenende nach Aindling geht. Am Mittwoch, 3. August, steigt das prestigeträchtige Duell gegen den FC Schweinfurt 05 mit den Ex-Großbardorfern Bäuerlein, Mekic und Kröner.
TSV Großbardorf
Abgänge: Simon Bolz (FC Fuchsstadt), Fabian Kurth (TSG Balingen), Mirza Mekic, Oliver Kröner (beide FC Schweinfurt 05), Marco Prediger (FSV Krum), Johannes Volkmar (FC Ismaning), Christoph Werner (FC Ober-/Mittelstreu).
Zugänge: Bastian Götzfried (Würzburger FV), Christian Heilmann (BSC Lauter), Simon Heim (1. FC Nürnberg U 19), Marco Bulheller, Markus Kirchner, Patrick Lugert, Marius Moede, Manuel Orf, Björn Schönwiesner (alle eigene U 19).
Spielerkader, Tor: Klaus Freisinger, Marius Moede.
Abwehr: Marco Bulheller, Bastian Götzfried, Markus Lurz, Christian Heilmann, Manuel Orf.
Mittelfeld: Marcel Hirn, Markus Kirchner, Christian Laus, Manuel Leicht, Patrick Lugert, Stefan Piecha, Björn Schönwiesner, Maximilian Zang.
Angriff: Waios Dinudis, Simon Heim, Sebastian Knüttel, André Rieß, Pascal Stahl.
Trainer: Hansjürgen Ragati (seit Mai 2011).
Saisonziel: Qualifikation zur Regionalliga Bayern.
Meistertipp: FC Ismaning.
Internet: www.tsv-grossbardorf.de