Mit Christian Köttler (19) aus Lendershausen bei Hofheim hat sich innerhalb der Wechselfrist ein Spieler dem TSV Aubstadt angeschlossen, der womöglich die Lücke in der Abwehr schließen kann, falls Johannes Frank nach seiner beruflichen Versetzung nach Amberg in der Oberpfalz nicht mehr in dem Umfang wie bisher zur Verfügung steht. Mit Köttler, bei dem 88 Kilo Körpergewicht auf 1,90 Meter Länge verteilt sind, könnte Trainer Josef Francic zudem eine Viererkette aufbieten, in der der Neuzugang sogar der Kleinste wäre.
Christian Köttler ist von Beruf Auszubildender als Zerspanungsmechaniker bei einer Hofheimer Firma und spielte Fußball zuerst beim TSV Lendershausen, dann bei der SG Lendershausen/Ostheim, ehe er sich in der C-Jugend für zwei Jahre zum TSV Großbardorf wechselte, bei dem er unter Hansjürgen Ragati und Christian Beer trainierte. Danach schloss er sich mit 16 als B-Jugendlicher der SpVgg Greuther Fürth an. Dreieinhalb Jahre lang pendelte er „vier bis fünf Mal wöchentlich zum Training“ zwischen Lendershausen und Fürth hin und her. „Nach Knetzgau brachten mich meine Eltern. Von dort aus wurde ich von einem Shuttlebus mitgenommen, der bis zu neun Jugendliche aus der Region Würzburg/Schweinfurt einsammelte.“
Zuletzt spielte Köttler in der U 19-Bundesliga-Mannschaft von Greuther-Fürth, unter anderem gegen Bayern München, Hoffenheim, den VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Seine Position war meistens in der Viererkette innen. Warum jetzt der Wechsel in die Provinz nach Aubstadt, das im Trainingslager Mitte Februar nicht wie gemeldet gegen die U 19 von Rot-Weiß Erfurt, sondern gegen Bischleben/Möbisburg und gegen Martinroda antritt? „Ich hatte in dieser Saison immer weniger Einsatzzeiten. Dann habe ich mit dem Trainer gesprochen und der deutete an, dass es in der Rückrunde nicht anders werden würde. Und dafür war mir der Aufwand dann doch zu groß und ich habe mich für die nähere Umgebung entschieden.“
Seine Stärken sieht Köttler besonders im Zweikampfverhalten und in seinem Kopfballspiel, sowohl in der Defensive wie vorne bei Standards. Was er mit seinen 19 Jahren noch lernen muss, „ist, diese Stärken noch besser zum Einsatz bringen und grundsätzlich halt die Erfahrung in den verschiedensten Situationen. Ich bin aber lern- und aufnahmefähig.“ Natürlich verbessert sich Köttlers Wohlfühlfaktor, wenn man wieder auf ihn setzt, „wenn ich wieder Fußball spielen darf. Ich werde auch alles dafür tun, um mich aufzudrängen und anzubieten und den Sprung in die Mannschaft zu schaffen.“