Zwar hat die Laufserie Rhön-Grabfeld-Cup durch die Corona-Pandemie den Wettbewerbscharakter eingebüßt, aber nichts von ihrer Attraktivität verloren. Alles geht seitdem entspannter und lockerer zu als zuvor, es wird weniger Technik gebraucht und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben generationenübergreifend bei den Lauf-Events immer noch viel Spaß. Statt eines Wettkampftages gibt es seither in Ostheim ein dreitägiges Genuss-Lauf-Wochenende. Darunter verstehen die Organisatoren des SC Ostheim "Bewegen mit Genuss und Gutes dabei tun". Nebenbei wurden auch noch Spenden gesammelt für die Hilfsorganisation Medair.
"Der Ostheimer", eine Premium-Wanderstrecke
Genuss steht hier nicht für lukullische Angebote (abgesehen von Freigetränken), sondern für "Spaß an der Bewegung in der herrlichen Kultur- und Naturlandschaft von Ostheim rund um den Weyhershauk und den Schlossberg mit der Lichtenburg", so Hauptorganisator Eberhard Helm. Exemplarisch steht dafür die Hauptlaufstrecke der Hochrhöner-Extratour "Der Ostheimer". Sie ist eine der höchstbewerteten Premium-Wanderstrecken der Rhön, obwohl sie mit 6,6 Kilometern Länge die kürzeste der etwa 30 Extratouren ist.
Es ist ein richtiger Genuss, die einzelnen Streckenabschnitte in dem hügeligen Gelände zu durchlaufen. Dabei können die Wanderer die herrlichen Wegabschnitte und die Fernsichten länger genießen als die schnellen ausdauer- und tempoharten Langstreckenläufer. Besonders auf den holprigen und steilen Pfaden des Naturschutzgebietes Weyhershauk entgehen den schnellen Läufern die ergiebigen, herrlichen Aussichten ins Streutal, auf die flankierenden Berge und die Silhouette der Hochrhön.
Alle Generationen waren vertreten
Selbst auf den kurzen Lauf- und Wanderstrecken (1,1, 1,8 und 3 Kilometer) boten sich den Kindern, Jugendlichen, jungen und älteren Erwachsenen sehr abwechslungsreiche und idyllische Geländeansichten und Ausblicke. Denn der Start- und Zielpunkt war das originelle Wasserwerk am Rauenstein am Rande der Wohnbebauung eingangs der offenen Feldfluren. "Wir hatten 495 Teilnehmer", konstatierte Eberhard Helm stolz, wovon knapp die Hälfte am "Ostheimer" Hauptlauf mit seinen 220 Höhenmetern teilgenommen haben. Dabei war auch ein über 80-Jähriger. Die anderen sieben über 80-jährigen, darunter ein Rollatornutzer, begingen die kürzeren Wanderstrecken und genossen diese anspruchsvolle Freiluftveranstaltung.
Voller Begeisterung bei der Sache waren 75 Kindergartenkinder, die von ihren erwachsenen Begleitern nicht minder begeistert angefeuert wurden und selbst bestens gelaunt mitliefen. 40 Eltern beteiligten sich mit ihrem Nachwuchs vom Kleinkind- bis zum Schüleralter am Genusslauf. Manches Elternteil hatte sogar Mühe, dem vorwärts stürmenden Nachwuchs zu folgen. Die vielen fröhlichen Gesichter bestätigten, dass der Name des Laufereignisses treffend gewählt war.
Gute Laune herrschte ebenfalls bei den erwachsenen und Seniorensportlern. Für alle war der Genusslauf auch Gesundheitssport und ein geselliges Ereignis mit vielen netten Begegnungen. Er war auch wie ein Familientreffen aller Generationen. Und das nicht nur sinnbildlich, sondern auch real, denn manche Familien waren mit drei Generationen vertreten. Selbst Kinderwägen rollten über die kürzeren Laufstrecken. Wie gut der Ruf des Ostheimer Genusslaufs ist, zeigt auch die Teilnahme etlicher hessischer Familien.
Corona Challenge 4 Kids
Parallel zum Genusslauf fand an gleicher Stelle der zweite Lauf der vierteiligen Kinder- und Jugend-Laufserie "Corona Challenge 4 Kids" statt. Wie in Urspringen waren es erneut 140 Nachwuchsläufer auf der 1,8 Kilometer langen Rundstrecke. Mit Freude und Eifer waren sie dabei, unterstützt und angefeuert von ihren Eltern. Organisator Bastian Reukauf und sein Betreuerteam hatten sichtlich Spaß an der Durchführung und an der Motivation der begeisterten Nachwuchsläufer, die vermutlich auch bei den beiden nachfolgenden Läufen wieder teilnehmen werden, denn es gibt ja schließlich Medaillen (ab drei Läufen) und für den kompletten Satz ein T-Shirt zu gewinnen.