
Endlich war es wieder einmal soweit und auf der bestens präparierten Nachtloipe direkt hinter dem Dorfgemeinschaftshaus konnte der WSV Oberweißenbrunn einen Nachtsprint austragen. Die Witterung passte, der Schnee passte und natürlich war auch die Stimmung hervorragend. Das alte Wettkampffieber erfasste manch ehemaligen Langläufer, wenn auch nur von den Zuschauerrängen aus.
Ewald Reulbach moderiert
Kurz vor Beginn der Wettkämpfe löste sich der Nebel auf, der den ganzen Tag über Oberweißenbrunn gelegen hatte. Somit hatten sowohl Wettkämpfer als auch die zahlreichen Zuschauer beste Sichtbedingungen auf die sportlichen Wettkämpfe unter Flutlicht. In bewährter Manier übernahm Ewald Reulbach die Moderation und hielt das Publikum über Startaufstellungen und Rennverläufe auf dem Laufenden.
Helmut Simon, der aufgrund eines Sturzes im vorigen Jahr beim Nachtsprint auf eine Teilnahme verzichtete, überwachte die Starts und sorgte dafür, dass die jungen Langläufer auch brav hinter der Startlinie Aufstellung nahmen. „Mit 81 Jahren muss ich etwas kürzer treten“, erklärte er seinen Verzicht. Sein Sohn, der WSV-Vorsitzende Ewald Simon, ließ es sich nicht nehmen selbst, das Wettkampftrikot anzulegen.
Wettkampf bei bester Laune
Bester Laune lieferte er sich während der drei Runden (2,7 Kilometer) einen Kampf mit Volkmar Weikard (SKG Gersfeld) und konnte sich schließlich durchsetzen. Doch für den Sieg reichte es nicht, er wurde in der Männerwertung mit 7:07,8 Minuten Zweiter hinter Johannes Enders (RWV Haselbach), der die drei Runden in 7:05,7 Minuten absolvierte. Volkmar Weikard kam auf Platz drei mit einer Zehntelsekunde Rückstand auf Simon, seine Gesamtzeit lag bei 7:07,9 Minuten.
Auch bei den Frauen gab es ein spannendes Rennen um den Sieg, den sich Ricarda Eckert im einem furiosen Überholmanöver kurz vor der Zieleinfahrt sicherte. Zwei Runden, 1,8 Kilometer, hatten die Frauen zu laufen. Ricarda Eckert benötigt 5:09,9 Minuten. Auf Platz zwei kam Ellen Enders mit 5:10,7 Sekunden und Dritte wurde Katrin Enders mit 5:18,0 Minuten. „Ricarda hat ihren Heimvorteil genutzt, ganz klar. Hervorragend ist sie gelaufen“, kommentierte Christian Enders, der Vater von Katrin Enders und Schwiegervater von Ellen Enders das Rennen. „In der Abfahrt hat sie ihre Chance genutzt. Ellen musste etwas abbremsen und Ricarda ist vorbei.“
Stolz auf die Ex-Schützlinge
Stolz ist er auf die Leistungen aller drei Frauen, immerhin hat auch Ricarda Eckert als Kind bei ihm die ersten Gehversuche auf Langlaufski unternommen. „Die drei haben gezeigt, was sie können“, freute er sich. „Die Runde ist anspruchsvoll, da braucht man Technik“, befand Ricarda Eckert, die aber dennoch meinte, dass ihre am Ende Beine blau waren. Ellen Enders gestand: „Ich bin bergab ein Schisser, ich musste in den Schneepflug, da fehlt mir die Technik. Aber Ricarda hat das Können.“
Kinder trainieren in Gersfeld
Bestaunt und tüchtig angefeuert wurde die Kämpfe der Erwachsenen vom zahlreich vertretenen Nachwuchs. Dass der WSV Oberweißenbrunn keine eigene Nachwuchsmannschaft hat und die Kinder bei der SKG Gersfeld trainieren, sei zwar einerseits bedauerlich, anderseits biete es für die Kinder auch viele Vorteile, sagte Ewald Simon. „Wir haben im Moment nicht genügend Personal, um eine eigene Truppe aufzubauen. Hätten wie zuverlässige Winter mit Schnee von November bis März, sähe das sicherlich anders aus.“ Da aber der Bedarf da sei, die Kinder Spaß am Skilanglauf und an Wettbewerben haben, seien sie bei der SKG Gersfeld in besten Händen. „Hauptsache die Kinder kommen auf die Ski und sind mit dabei.“ Natürlich mache das gemeinsame Training in einer großen Gruppe auch viel mehr Spaß. Helmut Simon bestätigte dies und meinte. „Wir sind doch alle Rhöner. Wichtig ist, dass die Kinder Skifahren.“
Alvaro trägt Schrenk-Gene weiter
So galt am Ende des Tages der Dank allen Sportler, Eltern, Trainern und Übungsleitern für die hervorragende Kooperation. Dass der WSV-Nachtsprint für Sportler und Zuschauer zu einem wintersportlichen Event wurde, sei sei vor allem der Teilnahme der SKG Gersfeld zu verdanken, die allein mit über 35 Nachwuchssportlern gekommen war. Erwähnt werden muss unter diesen Nachwuchstalenten Alvaro Schrenk: Er ist Oberweißenbrunner und zeigte, dass er die Gene seines Vaters Thomas Schrenk weiterträgt. Souverän holte er sich bei den Schülern 12 den Sieg mit 4:55,4 Minuten auf der 1,8 Kilometer langen Runde.
Auszug aus der Ergebnisliste
Schüler 7-9 (1,2 km): 1. Elias Schleicher 4:27,8 Minuten; 2. Lennard Groß 5:07,8; 3. Korbinian Kirchner (alle SKG Gersfeld) 6:35,3. Schülerinnen 7-9 (1,2 km): 1. Yara Mehler 5:52,1; 2. Amelie von Rosen 7:23,8; 3. Leonie Schleicher (alle Gersfeld) 7:33,6. Schüler 10/11 (1,8 km): 1. Leon Groß 5:44,1; 2. Pius Baier (beide Gersfeld) 6:39,5; 3. Jannis Kansog (WSV Oberweißenbrunn) 8:25,8. Schülerinnen 10/11 (1,8 km): 1. Annika Mehler 5:50,9; 2. Marla-Greta Mayerhöfer 7:29,9; 3. Ronja Dreyer (alle Gersfeld) 7:45,4. Schüler 12/13 (1,8 km): 1. Alvaro Schrenk 4:55,4; 2. Hagen Steinbrink (beide Gersfeld) 5:33,8. Schülerinnen 12/13 (1,8 km): 1. Linnea Breitschwerdt 4:56,3; 2. Paula Niebling 5:25,3; 3. Amelie Grünberg (alle Gersfeld) 6:22,6. Schüler 14/15 (1,8 km): 1. Konstantin Baier 4:50,8; 2. Kilian Gutermuth (beide Gersfeld) 4:51,4. Schülerinnen 14/15 (1,8 km): 1. Lou Delgado 4:35,5; 2. Lina Niebling (beide Gersfeld) 4:40,8; 3. Anouk Noll (TSV Poppenhausen) 4:41,4. Jugend 16-18 männlich (2,7 km): 1. Pablo Noll 6:13,0; 2. Cedric Hahl (beide Poppenhausen) 6:16,5; 3. Peter Limpert (Gersfeld) 6:47,6. Jugend 16-18 weiblich (1,8 km): 1. Zoe Delgado (Gersfeld) 4:33,5. Junioren/Männer (2,7 km): 1. Johannes Enders (RWV Haselbach) 7:05,7; 2. Ewald Simon (Oberweißenbrunn) 7:07,8; 3. Volkmar Weikard (Gersfeld) 7:07,9. Juniorinnen/Frauen (2,7 km): 1. Ricarda Eckert (Oberweißenbrunn) 5:09,9; 2. Ellen Enders 5:10,7; 3. Katrin Enders (beide SV Frankenheim) 5:18,0.