Das Wetter diktierte die Taktik bei der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Die „Grüne Hölle“ machte ihrem Namen alle Ehre. Nachdem im ersten Drittel gute Rennbedingungen herrschten, ging es Schlag auf Schlag. Wolkenbruchartige Regenfälle stellten alle Beteiligten auf eine harte Probe. Hektische Boxenstopps zum Reifenwechsel bestimmten in der Folge das Renngeschehen.
Nachdem im Verlauf des Rennens die jeweils Führenden durch Unfälle ausgeschieden waren, übernahm der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Jan Seyffarth (Querfurt-Leimbach) und Thomas Jäger (München) ab Runde 20 die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Das Haribo Racing Team mit Uwe Alzen (Betzdorf), Mike Stursberg (Wermelskirchen) und Norbert Siedler (Österreich) überquerte mit einem Rückstand von 3:09,079 Minuten in ihrem Porsche 911 GT3 R die Ziellinie. Platz 3 sicherte sich das Wochenspiegel-Team Manthey mit Oliver Kainz (Kottenheim), Georg Weiss (Monschau) und Michael Jacobs (Roetgen-Rott) auf ihrem Porsche 911 GT3 RSR.
Das Bad Königshöfer Team Leutheuser Racing & Events war mit drei Autos an den Ring gereist. Neben den beiden Toyotas GT86 TMG kam der 1er BMW M3 zum Einsatz. Die beiden Toyotas traten nahezu in ihren Stammbesatzungen an. Im gelben Renner waren dies Jutta Beisiegel (Kaiserslautern), Ralf Goral (Moers) und Pawel Ledwon (Berlin). Beim weißen Toyota gab es eine kleine Veränderung. Neben Wolfgang und Alexander Kudrass (Lohmar) und Martin Tschornia (Bestwig) kam zum ersten Mal der Simmersfelder Zoran Radulovic zum Einsatz. Er war eigentlich von Anfang an gesetzt, doch ein schwerer Motorradunfall vor Saisonbeginn verhinderte bisher einen Einsatz. Der 1er war mit Torsten Krey (Herborn), Ingo Tepel (Herne) und Harald Rettich (Offenburg) besetzt.
Goral und Wolfgang Kudrass waren die Startfahrer bei den Toyotas, während Torsten Krey den Start des 1ers übernahm. Die Anfangsphase war von einem ruhigen Rennverlauf bestimmt. Der 1er zog sofort als unangefochtener Spitzenreiter seine Runden. Die beiden Toyotas boten Motorsport vom Feinsten. Die beiden Routiniers am Steuer zeigten auf der Strecke wie spannend Rennfahren sein kann. Als es wie aus Eimern zu schütten begann, erschienen sie gleichzeitig an der Box. Die Leutheuser-Crew brachte es fertig, beide gleichzeitig abzufertigen.
Die riesigen Wassermassen beeinträchtigten das weitere Renngeschehen erheblich. So kam es auch zum Dreher des gelben Toyotas, mit einem glimpflichen Einschlag in die Leitplanken. Trotz Blitzreparatur musste sich das Trio auf Platz sechs wieder einreihen und behielt diesen bis zum Schluss. Der weiße Toyota kämpfte sich kontinuierlich nach vorne und lag kurz vor Schluss an zweiter Stelle. In einer Gelbphase, in der striktes Überholverbot herrscht, wurde das Auto von zwei Konkurrenten überholt. Ungläubige Gesichter in der Box über diesen plötzlichen Platzverlust. Teamchef Christian Leutheuser marschierte anschließend mit dem Bordvideo zur Rennleitung. Nach Anhörung durch die Betroffenen, wurden die beiden „Gelbsünder“ mit Zeitstrafen belegt und das Leutheuser-Auto wieder auf seinen zweiten Platz gesetzt. Dies bedeutete natürlich wertvolle Punkte für die Gesamtwertung.
Pechvogel des Tages war die 1er-Besatzung. Sie lag bis zur letzten Runde unangefochten an der Spitze. Doch in der erwischte es das Team eiskalt. Etwa vier Kilometer vor dem Ziel bekam der 1er durch einen auffahrenden Konkurrenten einen Schlag von hinten und wurde in die Leitplanke katapultiert. Es entstand an der Karosserie kein größerer Schaden, allerdings bekam die Elektronik durch den Aufprall eine Knacks – das Aus für das Team.
Insgesamt konnten die Bad Königshöfer trotzdem zufrieden sein, denn in der TMG-Gesamtwertung konnte man sich stabilisieren, auch wenn die Gesamtführung durch den für Beisiegel/Goral/Ledwon verloren ging und sie auf Rang drei zurückfielen. Kudrass/Kudrass/Tschornia schoben sich in der Gesamtwertung auf Rang zwei, mit nur 1,91 Punkten Rückstand auf die Führenden.
