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Fußball: Regionalliga Bayern
Nach dem 1:2 gegen Bayreuth: Aubstadt zwischen Frust und Zuversicht
Auch im dritten Saisonspiel gelang dem TSV Aubstadt nicht der erhoffte erste Sieg. Warum die TSV-Verantwortlichen dennoch ruhig bleiben und welchen Mutmacher es von den Bayreuthern gibt.
Ingo Feser (vorne) hatte in der zweiten Halbzeit den Ausgleich für den TSV Aubstadt auf dem Fuß. Sein geschossener Elfmeter landete allerdings am Pfosten.
Foto: Rudi Dümpert | Ingo Feser (vorne) hatte in der zweiten Halbzeit den Ausgleich für den TSV Aubstadt auf dem Fuß. Sein geschossener Elfmeter landete allerdings am Pfosten.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 11.02.2024 03:46 Uhr

Begeistert waren die 921 zahlenden Zuschauer beim zweiten Heimspiel des TSV Aubstadt gegen den Tabellenführer SpVgg Bayreuth. Und, außer den knapp 100 Altstadt-Fans, restlos enttäuscht, dass es wieder keinen Sieg gab. Der war durchaus möglich, die 1:2-Niederlage auf jeden Fall vermeidbar. Deshalb taucht auch die Kunde vom ersten Aubstädter Saison-Tor, erzielt durch den eingewechselten Christopher Bieber, nahezu völlig unter. Dem aus Bad Mergentheim stammenden spielenden Co-Trainer stand alles andere als Freude über dieses Saison-historische Detail im Gesicht. "Es ist schwer, jemandem zu vermitteln, warum wir dieses Spiel verloren haben. Bayreuth hat zwar eine sehr starke Mannschaft, die aber auch das Glück auf ihrer Seite hatte."

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Zwei Pfostentreffer lassen Christopher Bieber hadern

Dieses Glück fehlte den Aubstädtern nicht zum ersten Mal in dieser Saison. "Sofort nach dem 0:1 hatten wir die Möglichkeit zum Ausgleich – Pfosten. Dann der verschossene Elfmeter von Ingo Feser an den Pfosten, dem aber überhaupt kein Vorwurf zu machen ist. Er hat schon 35 Elfer geschossen und alle rein gebracht. Mit einem Mann mehr hätten wir eigentlich mehr machen müssen. Vielleicht sind wir auch nicht clever genug, auf jeden Fall nicht effektiv genug. Es wird sich zeigen, dass wir eine echte Mannschaft sind und aus dieser Situation gestärkt heraus kommen. Ich hoffe, dass wir das eine oder andere Tor gegen die Schnüdel am Samstag nachlegen."

Der Sportliche Leiter Josef Francic meinte: "Der entscheidende Moment war der verschossene Elfmeter. Wenn du in Überzahl den Ausgleich machst, dann brennt die Bude. Uns fehlen nur Kleinigkeiten. Die Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie viel Potenzial hat. Wir müssen nur Geduld haben, dann rutschen solche Pfostenschüsse auch wieder rein." So enttäuscht Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz auch war, so schnell war er wieder gefasst: "Es war ein sehr spektakuläres Fußballspiel und ich glaube, die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen. Wir haben teilweise sogar dominant gespielt. Es gab extrem viele Emotionen auf dem Platz, Torszenen auf beiden Seiten, Elfmeter, rote Karte, leider nicht das bessere Ende für uns."

Zwei Kleinigkeiten ärgern TSV Coach Victor Kleinhenz

Mit der Leistung seiner Mannschaft sei er sehr zufrieden gewesen, lediglich zwei Kleinigkeiten müsse er ihr vorwerfen. "Die Ecke zum 0:2 war anders abgesprochen und unsere Angriffe hätten wir etwas weniger hektisch vorbereiten müssen. Die Art und Weise aber, wie wir Fußball spielen, überzeugt uns. Deshalb werden wir unseren Weg weiter verfolgen, weil wir überzeugt sind, dass er richtig ist. Das wirft uns alles nicht um, dazu ist die Mannschaft viel zu gefestigt."

Tief durchatmen musste Wolfgang Mahr, ehemaliger Zweitliga-Torwart in Bayreuth und bei Bayern Hof und mittlerweile Sportlicher Leiters bei den Oberfranken. "Sag mer lieber Madla für alles. Es war natürlich unheimlich emotional. In Aubstadt ist es immer schwer. Es war uns klar, dass wir gegen eine Mannschaft mit sehr viel Engagement spielen und dass wir das, was wir sonst spielen, heute auf dem Platz nicht machen können. Wir haben 2:1 gewonnen trotz dem Schiedsrichter, der meiner Meinung nach etwas kurios gepfiffen hat." Einen Mutmacher für die Gastgeber hatte er auch noch: "Sie waren der absolut beste von den drei Gegnern, gegen die wir bisher gespielt haben. Aubstadt hat es uns heute sehr schwer gemacht. Hier hängen für alle die Trauben hoch, wir haben mit einer tollen kämpferischen Leistung bis zum Schluss verdient gewonnen. Das war ein absolutes Kampfspiel für uns und wir haben bewiesen, dass wir auch dagegenhalten können."

Impfangebot vor dem Spiel wird gut angenommen

SpVgg-Trainer Timo Rost, ehemaliger Profi beim 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart, Austria Wien, Energie Cottbus und RB Leipzig, wollte "beiden Mannschaften ein Kompliment machen. Wir haben heute ein unfassbar temporeiches Regionalligaspiel gesehen. Wir haben alles weg verteidigt, haben uns in die Bälle geworfen. Weil wir eine halbe Stunde in Unterzahl spielen mussten und dennoch als Sieger vom Platz gingen, bin ich sehr stolz auf unsere Mannschaft und auch auf unsere Fans."

Einen positiven Nebeneffekt, den mancher vielleicht sogar als Haupteffekt für die Volksgesundheit betrachtet: In der Halbzeitpause verkündete Stadionsprecher Christian Abschütz, dass das Impfangebot im Vorfeld des Spiels sehr gut angenommen worden sei und "noch eine Dosis Biontec und drei Dosen Johnson&Johnson zu vergeben sind. Greifen Sie zu beziehungsweise lassen Sie sich impfen." Der TSV Aubstadt hatte ein Zeichen gesetzt und freien Eintritt für die in der Turnhalle Geimpften angeboten.

 
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