
Es lief die 90. Minute und alle Augen waren auf ihn, waren auf Luca Sturm gerichtet. Der 20-Jährige im Tor des TSV Großbardorf sah sich bei seinem Debüt in der Fußball-Bayernliga Nord Pascal Benes gegenüber. Der Angreifer des ATSV Erlangen zog vom Fünfmetereck ab, Luca Sturm riss die Arme hoch und wehrte den Schuss ab: Auch dank dieser Parade gewann der TSV Großbardorf 1:0 (1:0) – und erhielt sich die Hoffnung, die Relegationsplätze vielleicht doch noch verlassen zu können.
Klar ist: Mit diesem Sieg, dem zweiten in Folge nach dem 3:1 gegen den SC Feucht, ist es nicht getan, weitere werden folgen müssen. "Wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Und am Ende, schauen wir, was rauskommt", beurteilte TSV-Trainer Markus Bach die Lage weiter eher realistisch, wenn sie sich auch etwas positiver darstellt als noch vor dem vergangenen Wochenende.
Elias Reiher lupft den Ball zur Führung für den TSV Großbardorf ins Tor
Die Anfangsphase des Spiels gehörte den Gastgebern, die im Spiel nach vorne ein ums andere Mal über ihre linke Seite und Tim Stecklein vorstießen. An der Führung war er freilich nicht beteiligt. Ein langer Schlag aus der eigenen Abwehr erreichte Elias Reiher, der schüttelte seinen Gegenspieler ab und lupfte den Ball aus 16 Metern über den herausstürzenden Alessandro Burkard in die Maschen (22.).
Nach der Führung verlor Großbardorf den Zugriff auf das Spiel, ließ Erlangen bis tief in die eigene Hälfte kombinieren. Gut für den TSV, dass die Offensiven der Gäste mit dem vielen Platz wenig anzufangen wussten. Luca Sturm musste im ersten Durchgang nur bei einem Schlenzer von Pascal Benes eingreifen (28.) – und im zweiten bis zur in die 90. Minute gar nicht.
Nach dem Wechsel wurde der Druck der Gäste zwar noch größer, an der Harmlosigkeit des ATSV änderte sich allerdings nichts. Die Großbardorfer verteidigten engagiert, umsichtig und vielbeinig – und lauerten auf Konter. Je länger das Spiel dauerte, desto gefährlicher wurden die. Aber weder Tim Strohmenger (62., 82.), noch Manuel Leicht (87.) trafen das Tor.
Muskelfaserriss befürchtet: Abwehrchef Ronny Mangold muss ausgewechselt werden
Letztlich war das Markus Bach egal: "Es war wieder eine starke kämpferische Leistung von uns. Hinten haben wir richtig gut verteidigt, nach vorne hatten wir gute Kontermöglichkeiten. Wenn wir die verwerten, geht es vielleicht etwas höher aus. Was aber nicht unbedingt verdient gewesen wäre."
Sorgen bereitete dem Trainer des TSV Großbardorf freilich das verletzungsbedingte Ausscheiden von Abwehrchef Ronny Mangold: "Das sah schwer nach einem Muskelfaserriss aus. Was sehr bitter wäre, weil er lange ausfallen würde", sollte sich die Befürchtung bewahrheiten.