Bei hochsommerlichen Temperaturen starteten in Bischofsheim zum 5. Lauf des Rhön-Grabfeld-Cups (RGC) wesentlich mehr Läufer als in den vergangenen Jahren. „Wir haben dieses Jahr etwa 60 bis 70 Anmeldungen mehr als sonst“, schätzte der Vorsitzende des TSV Bischofsheim Gunnar Schatz, der dem Orga-Team für den RGC-Lauf „Rund um die Osterburg“ vorstand. Sicherlich sind aufgrund des gewitterig-warmen Wetters einige Läufer nicht am Start gewesen, jedoch sind die Veranstalter mit 262 Teilnehmern sehr zufrieden.

Aufgrund der Witterung wies Schatz vor dem Start der Läufer darauf hin, dass bei aufziehendem Gewitter die Veranstaltung sofort abgebrochen werde, um niemanden zu gefährden, was aber glücklicherweise nicht erforderlich war.

Erster Start mit der Nummer 1

Viele Läufer starteten zum ersten Mal in Bischofsheim, einige davon sogar zum ersten Mal in ihrem Leben, so auch der kleine Hannes Finger, der mit der Startnummer 1 auf dem T-Shirt mit sichtlicher Freude an den Start ging. Vor den Teilnehmern des Bambini-Laufes ging Gunnar Schatz, der die Läufe auch startete, auf die Knie, um ihnen in Augenhöhe den Ablauf des Wettrennens zu erklären.

Die Sportler des Hauptlaufes brauchten derlei Einweisungen nicht mehr. Viele von ihnen sind regelmäßig am Start und in der ersten Reihe standen viele Kandidaten, die zu den Favoriten des nicht ganz zehn Kilometer langen Berglaufes mit 350 Höhenmetern über die Osterburg gehörten. Beim Verlassen des Sportgeländes lag Alexander Eckert vom SV Frankenheim mit mehreren zehn Metern vor dem nächsten Läufer Markus Veth (TSV Rannungen). Ein weiterer Anwärter auf das Siegertreppchen folgte ihnen in sehr großem Abstand, Manuel Stöckert (SC Ostheim) ließ es scheinbar gemütlich angehen. Einige Zuschauer überlegten, ob das Taktik sei, andere wollten wissen, dass Stöckert derzeit trainingsmäßig nicht so gut aufgestellt sei.

Nadine Richter setzt sich durch

Im Verlauf des Osterburglaufes zeigte sich, wer Recht behalten sollte. Bei den Frauen wurden ebenfalls drei Namen für die ersten Plätze genannt. Unter ihnen Nadine Richter vom SC Ostheim, die tatsächlich mit einer Zeit von 44:57 Minuten über die Ziellinie lief und die zeitschnellste Frau des Hauptlaufes war.

Nach dem Hauptlauf wurde der Hobbylauf mit einer Länge von knapp sechs Kilometern und 180 Höhenmetern gestartet. Für die Walking-Teilnehmerin Dorothea Bott vom SV Herschfeld war der dritte Anstieg der schlimmste, aber „wenn man oben am Wegekreuz ist, weiß man, jetzt ist es geschafft, ab da geht es nur noch bergab“, lachte sie nach dem Zieleinlauf zufrieden. Die Schüler U9 bis U12 liefen 1400 Meter und die Schüler U13 bis U16 hatten eine Strecke von 2200 Metern zu bewältigen. Die Jugendlichen U18 bis U20 liefen über die 5,9 Kilometer lange Strecke des Hobbylaufes. Insgesamt war ein Drittel der Teilnehmer im Alter von drei bis 20 Jahren, was für eine gute Jugendarbeit spricht.

Schnellster des Hauptlaufes wurde Manuel Stöckert (SC Ostheim) mit einer Zeit von 38:26 Minuten. 36 Sekunden nach ihm passierte Markus Veth (TSV Rannungen) die Zeitnahme und die beiden erfüllten die Erwartungen der Zuschauer, als Erste ins Ziel zu kommen. Für beide Läufer war es die erste Teilnahme in Bischofsheim. „Die Strecke ist anspruchsvoll und hat Respekt verdient, vor allem im Rahmen des RGC“, urteilte Stöckert anerkennend, er hatte „eine schöne neue Laufstrecke“ gesehen. Für den Rannunger Veth ist es eine der schönsten Laufstrecken des RGC in der Natur.

Als Dritter des Hauptlaufes punktete Tino Haßmüller (SC Ostheim). Er hatte den Lauf etwas ruhiger angehen lassen, da er am Tag zuvor mit dem Rennrad vier Stunden im Thüringer Wald unterwegs war. Trotzdem fühlte er sich am Berg sehr wohl, was seine Zeit von 40 Minuten bewies. Für Alexander Eckert lief es dann doch nicht so gut, er fühlte sich während des Laufes unterzuckert, brach ab und ließ sich von der Strecke abholen. Er konnte nach kürzester Zeit wieder gut erholt die letzten Läufer auf dem Sportgelände einlaufen sehen und nahm seinen Abbruch gelassen.

Krankenhaus nach Dehydrierung

Für drei andere erfahrene Läufer endete der Tag im Krankenhaus. Zwei Frauen und ein Mann mussten von den Sanitätern versorgt werden, da sie, wie Gunnar Schatz vermutete, dehydriert waren und nicht rechtzeitig abbrachen. Der Mann wurde von der Strecke direkt ins Krankenhaus gefahren, die beiden Frauen liefen mit Unterstützung noch über die Zeitnahmematte und wurden im Anschluss ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Die drückende Hitze des Tages hatte wohl vielen zu schaffen gemacht, doch hatten alle genügend getrunken, sodass sonst keine Ausfälle zu verzeichnen waren.